"Wu-Tang und Wirsing" bei der Premiere
Das erste Spiel der "Franchisehistorie" der Münnerstadt Dark Knights begann mit einer Enttäuschung bereits vor dem Kickoff: Da die heimischen Bamberg Phantoms einen Kader von 22 Spielern aufboten, durften bei den Gästen gemäß den Regeln der Aufbauliga nur maximal fünf Akteure mehr auf dem Feld stehen. Die Folge waren sieben enttäuschte Spieler, die sich nach dem Umziehen und Warmup gleich wieder umziehen mussten.
Am Ende siegten die Phantoms verdient mit 14:3 in einer Partie, die durchaus unterhaltsam war, aber natürlich auch etliche Fehler bot.
Die Gäste waren neben einem stattlichen Kader auch mit einer ganzen Reihe Fans angereist, die die schattige Seite des Felds in Beschlag genommen hatten. Insgesamt konnten die Bamberger eine dreistellige Anzahl Fans begrüßen und boten für das erste Spiel der Dark Knights – und das zweite Spiel der Phantoms in dieser Saison – ein der Liga mehr als angepasstes Rahmenprogramm: Ein lokales Duo namens "Bambägga" unterhielt in den Pausen mit lokal fränkisch angehauchtem Rap (unter anderem mit der in der Überschrift verwendeten Zeile, vier Cheerleader animierten vor allem die Defense der Phantoms und es gab neben Burger vom Grill auch noch Sonne satt.
Gleich der erste Pass des Bamberger Quarterbacks wäre dann beinahe abgefangen worden, aber anschließend ging es bis an die Endzone der Gäste. Dort hielt jedoch die Defense in einem Goal Line Stand. Die Freude währte jedoch nur kurz: Ein Tackle des Ballträgers in der Endzone brachte die ersten beiden Punkte der Phantoms mittels eines Safetys.
Die Dark Knights gingen das erste und einzige Mal zu Beginn des zweiten Viertels in Führung, als sie ein kurzes Field Goal erfolgreich verwandelten. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn ein Lauf der Bamberger wurde mit viel Unterstützung der schiebenden Mannschaftskollegen zum ersten Touchdown genutzt. Da spielte es auch keine Rolle, dass der Ball direkt danach noch aus den Händen gerissen wurde und eine Flagge am Boden lag (die gegen Münnerstadt gegangen wäre).
Die Two-Point Conversion gelang jedoch nicht – genauso wenig im letzten Viertel nach einem Lauf der Phantoms über rechs zum 14:3. Dazwischen – und auch danach – gab es noch diverse Interceptions und Strafen zu sehen, wobei sich die abgefängenen Bälle auf alle drei eingesetzten Quarterbacks (zwei bei den Gästen) verteilten.
Die beiden Coaches haben sicherlich noch etliches an Arbeit vor sich ("Was macht Ihr denn da?" oder "Diskutier net!" zum eigenen Spieler), aber für den Anfang kann man die Partie als durchaus gelungen bezeichnen und die zahlreichen Fans und Angehörigen dürften zufrieden nach Hause gegangen sein.
Carsten Keller - 24.07.2022
Auf der Sonnenseite fanden sich deutlich weniger Zuschauer bei der Premiere für die Münnerstadt Dark Knights (© Carsten Keller)
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