Nach dem knappen 10:8 Auswärtssieg, empfingen die Superseniors letzten Samstag die Air Force Hawks zum Rückspiel auf dem Footballzentrum Ravelinstraße. Wie im Hinspiel sollte sich ein dramatische Spiel entwickeln, diesmal allerdings mit einem anderen Sieger. Nach einigen kuriosen bis merkwürdigen Szenen setzten sich Gäste knapp mit 9:7 durch.
"Ich kann meiner Defense absolut keinen Vorwurf machen. Mit 8 Stopps, davon zweimal sogar mit weniger als drei Yards vor der eigenen Endzone, 3 Sacks und nur einem zugelassenen Touchdown haben wir unseren Job mehr als gut erfüllt. Dass es aber trotz starker Leistung wieder nicht zum erhofften Sieg gereicht hat, ist aber natürlich alles andere als zufriedenstellend", zeigte sich Defensive Coordinator Erwin Wagner zwar enttäuscht über die Niederlage, jedoch trotzdem zufrieden mit seinem Unit.
Nicht viel anders sah es Head Coach und Offensive Coordinator Joe Yun: "Selbstverständlich hadere ich mit der fragwürdigen Entscheidung der Refs, die zum 3:0 knapp vor der Halbzeit geführt hat. Hätten die Refs anders entschieden, hätten wir dieses Spiel mit 7:6 zu unseren Gunsten entschieden. Letzten Endes hätten wir jedoch trotzdem noch einen Sieg in den eigenen Händen gehabt, hätten wir eines unseren beiden Field Goals selber verwertet. Doch mit "hätten" hat leider noch kein Team der Welt gewonnen und das Scoreboard weist die Hawks unwiderruflich als Gewinner aus. Trotzdem großen Respekt an mein Team, denn wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und beinahe wäre uns sogar noch der Sieg gelungen. Außerdem möchte ich auch meinen Respekt gegenüber den Hawks aussprechen, die uns zwei sehr knappe und äußerst faire Spiele geliefert haben."
Die Hawks gewannen den Coin Toss und empfingen den Kickoff. Zwar startete die Defense der Superseniors stark mit einem Sack, doch die Air Force konnte gleich darauf mit einem Big Play kontern und stand damit bereits in der Red Zone der Wikinger. Danach liefen die Hawks noch bis an die 2-Yard-Linie, doch dort führte kein Weg an der Superseniors-Defense vorbei und die Offense kam das erste Mal aufs Feld. Nach drei erfolglosen Versuchen mussten die Wikinger den Ball jedoch mittels Punt wieder abgeben. Mit einem langen Drive kämpfte sich die Air Force nun von der eigenen Hälfte erneut bis zur Red Zone der Superseniors vor, wurde jedoch an der 18 -Yard-Linie gestoppt, der anschließende Fake Field Goal Versuch konnte von der Defense bereits im Keim erstickt werden und nach dem ersten Seitenwechsel startete die Wikinger-Offense in das zweite Viertel. Nach dem zweiten First Down wurde der Angriff jedoch gestoppt und die Superseniors mussten punten. Doch auch die Air Force kam nicht weit und musste das Angriffsrecht nach Minusyards schnell wieder abgeben. Nach schönem 1st Down durch TE Michael Haydn wurde der nächste Pass von den Hawks interceptet und so wechselte erneut das Angriffsrecht. Von der eigenen 41-Yard-Linie arbeiteten sich die Hawks bis an die 16 Yards der Wikinger vor, doch dann wurden sie beim 4th Down und nur mehr 19 Sekunden auf der Spieluhr zum Field Goal gezwungen.
Die Ausführung(en) dieses Versuchs gestaltete sich jedoch ziemlich kurios. Den ersten Versuch konnten die Superseniors blocken, der freie Ball wurde von Safety Gernot Schaar regelkonform aufgenommen, aber sein Return wurde auf dem Weg in die gegnerische Endzone von den Pfiffen der Refs fälschlicher Weise gestoppt. Die Refs erkannten ihren Fehler, aber ließen den Field Goal Versuch wiederholen...! Der zweite Versuch wurde verkickt, doch weil die Refs den Ball noch nicht freigegeben hatten, bekamen die Hawks eine weitere Chance. Den dritten Versuch verwandelte die Air Force dann doch noch zur 3:0 Führung und damit gingen beide Teams in die Halbzeitpause.
Nach der Pause erhielten die Superseniors den Ball, doch die Wikinger fumbelten und so kam die Air Force frühzeitig und in der gegnerischen Hälfte in Ballbesitz. Nach dem erfolglosen vierten Versuch wechselte das Ballrecht erneut und die Superseniors-Offense begann auf der eigenen 31-Yard-Linie ihren Drive. Zweimal erlief RB Michael Rosenberger zwar ein First Down, doch beide Male vereitelte ein Offense-Holding den Raumgewinn. Den "krönenden" Abschluss bildete ein Bad Snap und so kam die Air Force ohne viel zu tun in der gegnerischen Hälfte erneut in Ballbesitz. Diesmal ließ sich die Defense der Wiener von einem Fake Reverseplay täuschen und der Hawks-Quarterback lief untouched aus 41 Yards zum Touchdown. Da der Extrapunkt nicht verwandelt wurde, stand es danach 9:0 für die Gäste. Einem, erneut durch Offense-Holding vereiteltem, Forst Down folgte dieser dann doch durch einen Pass auf TE Michael Haydn, doch ein Bad Snap zwang die Superseniors letzten Endes zum Punt. Doch auch die Air Force konnte sich nicht durchsetzen und so kamen die Wikinger auf der eigenen 37 Yards in Ballbesitz. Erneut mussten sie am Ende wegen Holding punten, wobei auch die Air Force bereits nach dem dritten Versuch punten musste und zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden.
Mit einem schönen Mix aus Run und Pass arbeiteten sich die Superseniors von der eigenen 20 Yards bis zur gegnerischen 20 Yards vor, doch ein Bad Snap beendete die eindrucksvolle Angriffsserie und die Wikinger versuchten ein Field Goal. Der ansonsten sehr sichere Kicker Wolfgang Kubitschek verzog jedoch diesmal den Kick und setzte den Ball neben die Stangen. Nachdem der anschließende Angriff der Hawks prompt gestoppt wurde, begannen die Wikinger die wohl schönste Angriffsserie des gesamten Spiels von der eigenen 26-Yard-Linie. Durch ein Big Play, ein Pass auf WR Martin Moritz, und kraftvollen Läufen marschierten die Seniors über das ganze Feld. QB Gerald Dygryn krönte den sehenswerten Drive mit seinem Touchdown-Pass auf RB Stefan Withalm und mittels verwandelten Extrapunkt durch Wolfgang Kubitschek verkürzten die Superseniors auf 7:9. Mit nur mehr 100 Sekunden auf der Spieluhr versuchten die Superseniors einen Onside Kick, doch die Hawks konnten den Ball sichern.
Die Defense stemmte sich noch einmal erfolgreich dagegen und zwang die Air Force bereits nach dem dritten Versuch zum Punt. Jetzt blieben den Superseniors jedoch nur mehr 5 Sekunden, um von der gegnerischen 43 Yards erneut zu scoren. Der folgende Pass wurde zwar von den Hawks interceptet, doch dank einer Defensive Pass-Interference fanden sich die Wikinger bei ausgelaufener Uhr in Field Goal Reichweite. Ein erzieltes Field Goal hätte den Sieg für die Wikinger bedeutet, doch ein Bad Snap vereitelte diesen und so mussten die Superseniors letzten Endes der Air Force zum knappen 9:7 Sieg gratulieren.
Wittig - 30.05.2016
Die Vienna Vikings Super Seniors und die Tulln Air Force Hawks lieferten sich zwei Duelle auf Augenhöhe. (© VVSS/Silvio Reder)
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