Wikinger behalten weiße Weste
Siebtes Spiel, siebter Sieg: An den Vikings kam auch am Muttertag keiner vorbei. 1800 Zuschauer waren trotz des frischen Wetters und des Ehrentags der Mütter auf die Hohe Warte gekommen und sahen im ersten Viertel wie die Prague Panthers beherzt ihr Angriffsrecht nutzten und gleich im ersten Drive an der Wiener Endzone anklopften. Es sollte allerdings beim Klopfen bleiben, denn vier Versuche reichten nicht aus um die letzten drei Yards zu überwinden. Die Wikinger übernahmen den Ball, überwanden mit vier First Downs beinahe das ganze Feld, mussten sich dann aber mit einem Field Goal begnügen.
Während Prag im ersten Angriff schon viel seines Pulvers verschossen hatte, kamen die Hausherren jetzt erst so richtig in Fahrt. Läufe von Dusty Thornhill kombiniert mit kurzen Pässen von Christoph Gross brachten die Wikinger in Position für den ersten Touchdown, der von FB Florian Hiess erzielt wurde. Es folgte der längste Onside-Kick der jüngeren AFL-Geschichte, der zur Überraschung aller nach 43 Yards von Vikings-DB Andreas Lunzer gefangen wurde. Die Gastgeber fackelten nicht lange und schrieben 90 Sekunden später den nächsten Score an. Auch die Schlussworte der ersten Halbzeit gehörten den Wienern, erst lief Dusty Thornhill zum ersten seiner beiden Touchdowns, dann kamen die Wikinger noch einmal in Field Goal Reichweite - der Versuch aus 53 Yards hatte zwar die erforderliche Länge, prallte aber vom linken Upright ab.
Hatte in der ersten Halbzeit vor allem Dusty Thornhill die Laufverteidiung der Prager beschäftigt, so durfte nun Kenneth Chinaemelu sein Glück versuchen. Durchaus mit Erfolg, den ein langer Drive führte zum letzten Score des Spiels. Wieder war es Thornhill, diesmal mit einem schönen Catch unter Bedrängnis. Prag warf noch einmal alles in die Schlacht um wenigstens aufs Scoreboard zu kommen. Am nächsten war man diesem Ziel nach einer weiteren Kuriosität: Vikings-DB Benjamin Bubik pickt Justin Walz, verliert den Ball aber beim Return-Versuch und lieferte den Gästen so eine unerwartet aussichtsreiche Feldposition. Doch auch in dieser Situation erwies sich die Wiener Defense als übermächtig, selbst ein ausgespielter vierter Versuch führte nicht zum Erfolg für Prag - das Spiel endete mit 31:0.
Das Spielergebnis ist zwar nicht ganz so imposant wie das 55:0 des Hinspiels, die Dominanz der Vikings war trotzdem vergleichbar. Während Christoph Gross sicher hinter seiner Line stand und alle Zeit der Welt hatte sich einen Receiver zu suchen, war Justin Walz stets unter Bedrängnis und musste etliche Hits einstecken. Auf dem Boden fanden die Prager kein Mittel gegen Dusty Thornhill, durch die Luft war Christoph Gross fehlerlos - in der gegenwärtigen Form sind die Vikings nicht nur verdienter Tabellenführer sondern auch ein ganz heißer Titelanwärter. Im Prager Angriff zeigte sich RB Amos Allen zwar flink und laufstark, über eine ganze Partie fehlten den Raubkatzen aber andere Optionen. Mehr Optionen werden sie aber dringend brauchen: Nach der kommenden Byeweek warten die Raiders im EFL-Viertelfinale.
Kratky - 13.05.2012
Unaufhaltbar: RB Dusty Thornhill (#2 Vikings). (© Kratky)
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