Shields sichert Finaleinzug der Packers

Die Interception von Sam Shields brachte die endgültige EntscheidungDie Green Bay Packers stehen zum fünften Mal nach 1967, `68, `97 und `98 im Finale um den Super Bowl. Im 182. Derby setzte sich die Truppe von Head Coach Mike McCarthy mit 21:14 (7:0, 7:0, 0:0,7:14) beim alten Rivalen Chicago Bears durch, sicherte sich mit dem dritten Playoff-Auswärtssieg in Folge die Georges-Halas-Trophy als NFC-Champion und die Reise zum Finale nach Dallas am 6. Februar. Neben der starken Vorstellung der Defense, die das Angriffsspiel der Gastgeber nie zur Entfaltung kommen ließ, hatte das Pass-Spiel mit dem starken Quarterback Aaron Rodgers den Hauptanteil erst im Schlussabschnitt gefährdeten Auswärtssieg der ‚Cheeseheads‘.

Die Packers starteten schlicht beeindruckend: Mit vier schnellen Pässen und zwei kurzen Läufen von James Starks dirigierte Aaron Rodgers die Gäste über das Feld, fand immer wieder die Schnittstellen in der Zonendeckung. Den letzten Yard erlief der Quarterback selbst: nach dem angetäuschten Hand-off sprintete er über die linke Seite und hielt das Leder in die Endzone, da waren gerade einmal 164 Sekunden gespielt.

Die Bears verzichteten am Ende ihres ersten Drives auf den Versuch, ein 54-Yard-Field-Goal zu schießen und punteten. Auch in den nächsten Serien dominierten die Abwehrreihen. Kurz vor Ende des ersten Quarters brachte ein Quarterback-Sack von Bears Defense-Captain Brian Urlacher die Packers außer Field Goal-Reichweite. Nach einem perfekten Punt von Green Bay musste Chicago aber auf der eigenen Zwei-Yard-Linie starten.

Dann ging alles wieder sehr schnell: Cutler und Co. wurden gestoppt, die Packers übernahmen nach einem kurzen Punt an der 44-Yard-Line der Hausherren, fünf plays später lief James Starks zu seinem ersten NFL-Touchdown und im Soldier Field wurde es ganz ruhig. Den 186 Yards und 14 Punkten der ‚Käseköpfe‘ standen läppische 33 Yards Raumgewinn der Bären gegenüber. Die konterten aber mit der bis dahin besten Angriffsserie, die erst durch eine Holding-Strafe gegen Chester Taylor gestoppt wurde: Statt an der 17-Yard-Line der Gäste zustehen, war erneut der ehemalige Frankfurter Galaxy-Punter Brad Maynard gefragt.

Ein wenig Aufregung in den insgesamt langweiligen ersten drei Quareters gab’s dann in den beiden Minuten vor der Pause, als die Teams sich die ersten Ballverluste leisteten, jeder der Quarterbacks eine Interception warf. Zunächst lieferte Rodgers einen Pass zu Donald Driver nur auf Knöchelhöhe, der Receiver bekam zwar seine Finger an das Leder, doch der entschlossen zugreifende Linebacker Lance Briggs schnappte sich den Ball. Für den Packers-Lenker war es der erste Fehlpass nach119 Würfen. Doch die Bears konnten aus seinem Fehler (der sowieso eher der von Driver war) keinerlei Profit schlagen: Safety Sam Shields fing kurz vor der eigenen Endzone einen für Johnny Knox gedachten Cutler-Pass ab. Das war‘s für diese Hälfte, selbst Bears-Spielmacher Cutler gestand: “Wir können froh sein, dass wir nur 14:0 zurückliegen.“

Auch nach der Pause marschierten die Gäste – zunächst schier unaufhaltsam. Nach einem gelungenen Drive, samt einer Pass-Behinderung von Tim Jennings gegen James Jones, bei der TV-Experte Troy Aikman feststellte, dass sie genauso gut gegen den Packers-Receiver hätte gegeben werden können, stand Green Bay kurz vor weiteren Punkten. Doch Defense-Denkmal Brian Urlacher krallte sich einen Rodgers-Pass und trug ihn 39 Yard zurück. Die Mienen der Bears-Fans hellten sich nicht lange auf: Wegen einer Knieverletzung von Cutler schickte Head Coach Lovie Smith Todd Collins als Spielmacher aufs Feld.

Das Spiel plätscherte nur noch vor sich hin: Mit Veteran Collins, mit 16 Jahren NFL auf dem Buckel, gelang der Bears-Offense gar nichts mehr, während die Abwehr der Hausherren alle Hände voll zu tun hatte, um die Packers wenigstens in Schach zu halten – was auch gelang. Spannung kam erst auf, als Bears-Cheftrainer Smith seinen Dritt-Spielmacher Caleb Hanie im Schlussabschnitt ins Gefecht schickte. Der Ex-Spielmacher von Colorado State im Prärie-Städtchen Fort Collins führte Chicago in 8 Spielzügen über 67 Yards in die Endzone, Chester Taylor lief den letzten Yard, 7:14, knapp 12 Minuten vor dem Ende kam plötzlich Derby-Stimmung auf, die durch zwei – berechtigte - Strafen gegen die Defense der Hausherren weiter aufgeheizt wurde.

Doch gut sechs Minuten vor Schluss herrschte wieder Friedhofsruhe im Soldier Field. Der 147 Kilo schwere Nosetackle B.J. Raji, wegen seiner Einsätze als Vorblocker in Angriffssituationen kurz vor der Endzone auch nach Chicagos einstiger Defense-Ikone William ‚The Fridge‘ Perry von seinen Mitspielern ‚The Freezer‘ genannt, stapfte in einen Hanie-Pass und walzte 18 Yards zum 21:14 – und bis zur vorzeitigen Entscheidung? Nein, die Bears schlugen noch einmal zurück. Von seinem Fehlpass unbeeindruckt steuerte Hanie den Champion von Super Bowl XX mit vier plays über 60 Yards innerhalb von 81 Sekunden zum Anschluss-Touchdown. Den ersten NFL-TD-Pass des 25-jährigen gebürtigen Texaners markierte Earl Bennet, noch einmal schöpften die Bears-Fans Hoffnung.

Im Endspurt mit 173 Sekunden noch auf der Spieluhr dirigierte Hanie sein Team noch einmal von der eigenen 29-Yard-Linie über das Feld. 41 Sekunden vor dem Ende sprintete erneut Shields 12 Yards vor der Endzone in einen für Knox adressierten Pass und machte den Finaleinzug der Packers klar.

Nitsch - 24.01.2011

Die Interception von Sam Shields brachte die endgültige Entscheidung

Die Interception von Sam Shields brachte die endgültige Entscheidung (© Getty Images)

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