Welcome to Miami, Indianapolis Colts

Peyton Manning und die Colts stehen im Super BowlDie zentrale Frage nach dem 30:17-Sieg der Indianapolis Colts im AFC Championship Spiel gegen die New York Jets gewesen dürfte eigentlich nur folgende gewesen sein: Wer war in der Partie der Neuling und wer war der vierfache Liga-MVP? Marc Sanchez war erst die vierte Rookie-QB, der als Starter in einem Championship Spiel der NFL stand. Doch davon war nicht viel zu spüren, denn Sanchez war seinem Gegenüber Peyton Manning durchaus ebenbürtig. Dass die Colts dann aber zum vierten Mal in der Teamgeschichte in den Super Bowl einziehen durften, lag vor allem daran, dass Manning in der zweiten Halbzeit die Chancen konsequent nutzte und vor allem die Secondary der Jets immer wieder deren Grenzen aufzeigte. Zur Halbzeit hatten die Colts noch mit 13:17 zurückgelegen. Jim Caldwell ist damit erst der fünfte Head Coach in der NFL, der sein Team gleich im ersten Jahr als Cheftrainer in den Super Bowl führt. „Wir haben einfach Geduld gehabt“, meinte Peyton Manning im Anschluss und brachte damit die eigentliche Ursache für den Sieg auf den Punkt.

Wenn eine Defense nur gut ist, dann reicht es eigentlich nicht aus, um sich eine Meisterschaft zu sichern. Doch da die Defense des Gegners auch nicht über sich hinaus wachsen konnte, hatte es an diesem Tag für die Indianapolis Colts ausgereicht, sich den Titel in der AFC zu sichern und damit in den Super Bowl einzuziehen. Es war eigentlich zu erwarten, dass die Jets mit ihrer Laufattacke die Colts in Grund und Boden laufen würden, standen sich an diesem Tag im Lucas Oil Stadium schließlich die beste Laufattacke und die schlechteste Laufabwehr gegenüber. Doch am Ende kamen die Running Backs der Jets auf gerade einmal 86 Yards.

Wie zu erwarten boten sich den Fans zwei vollkommen unterschiedliche Halbzeiten. Die ersten beiden Viertel waren geprägt von einem wechselseitigen Spiel auf beiden Seiten. Erst kurz vor dem Ende des zweiten Viertels hatten die Experten Colts die Stärken und Schwächen der Underdogs aus New York analysiert und die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen.

Zumindest im ersten Drive konnte die Defense der Colts ihrem Ruf, sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert zu haben, gerecht werden. Denn in keinem Spiel hatten die Colts in dieser Saison bisher im ersten Drive des Gegners einen Touchdown zugelassen. Die Jets mühten sich zwar redlich, schafften es aber nur bis zu 22 Yard Linie der Colts. Doch nach zwei Tackles für Raumverlust blieb den Gästen nur der Field-Goal-Versuch. K Jay Feely scheiterte aber aus 44 Yards.

Probleme hatten aber auch die Colts in ihrer Offensive Line. Da die Jets immer wieder blitzten und so Manning einfach nicht zu seinem Rhythmus kommen ließen. Gleich zweimal wurde Manning hinter seiner Schutzmauer zu Boden gebracht. Ein weiterer gravierender Fehler in der Offensive Line der Hausherren sollte kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit den ersten Fumble zur Folge haben. DT Calvin Pace schlug just in dem Augenblick ein, als Manning den Ball an RB Joseph Addai übergab. Dieser ließ den Ball fallen und S Jim Leonhard sicherte den freien Ball. Zwar konnten die Jets keinen weiteren Touchdown erzielen, aber Jay Feely machte es dieses Mal aus 48 Yards besser als im ersten Viertel aus 44 Yards.

Bisher waren die Colts sehr effizient, wenn es darum ging, Punkte innerhalb der Red Zone zu erzielen. Während der gesamten Saison hatte Indianapolis 17 Mal in Folge Punkte erzielen können, darunter 14 Touchdowns. Doch die Jets sollten vor allem in der ersten Halbzeit ein harter Brocken sein. Denn trotz guter Ausgansmöglichkeiten – einmal von der Acht-Yard-Linie, einmal von der Zwei-Yard-Linie der Gäste – schafften sie im zweiten Viertel nur zwei Field Goals.

Doch die Jets fanden auf das erste Field Goal gleich die passende Antwort. Mit dem ersten Big Play des Tages sorgten QB Mark Sanchez und WR Braylon Edwards für den ersten Touchdown der Partie. Wohl wissend, wie gefährlich die Nummer 17 der Jets ist, hatten sowohl CB Jacob Lacey als auch FS Antoine Bethea das Nachsehen.

Nach dem zweiten Field Goal der Hausherren schien das Backfield der Colts aus dem vorhergehenden Drive der Jets nur wenig gelernt zu habe. Denn dieses Mal hatte CB Kelvin Hayden auf der linken Seite das Nachsehen, als WR Jerricho Cotchery einen 45-Yard-Pass von WR Brad Smith fing. Der zweite Touchdown der New Yorker war dann angesichts der Form von Sanchez nur eine logische Konsequenz. Fünf von sieben Pässen hatte der Spielmacher der Jets bis dahin an den Mann gebracht, dabei immerhin zwei Touchdowns erzielt. Manning schaffte es, nur acht von 14 Versuchen zu vervollständigen.

Aber auch die Jets hatten ihre Probleme in der Secondary, was vor allem in den letzten beiden Minuten der ersten Halbzeit deutlich wurde und dann auch spielentscheidend werden sollte. Mit nur vier Spielzügen führte Manning sein Team zum ersten Touchdown für die Colts. Ein Lauf von WR Austin Collie über 18 Yards sowie zwei Fänge für 46 Yards sowie 16 Yards, verbunden mit dem Touchdown, brachten den großen Favoriten wieder zurück ins Spiel. Dieser Drive sollte dann der Hinweis sein, wie den Jets in der zweiten Halbzeit beizukommen sei. „Wir haben in dieser Phase einfach ein paar Fehler zu viel gemacht“, meinte New Yorks Head Coach Rex Ryan nach dem Spiel.

Denn in der zweiten Halbzeit bot sich dann ein vollkommen anderes Bild. Zwar kamen die Jets wieder bis in die Hälfte der Hausherren, da es die Defense der Colts immer noch nicht verstand, die Offense der New Yorker in den Griff zu bekommen. Vor allem das Laufspiel sorgte immer wieder für Kopfzerbrechen. Doch der Versuch, ein Field Goal aus 52 Yards zu erzielen, war dann für Feely eine zu große Aufgabe. Es sollte die letzte Chance der Gäste aus New York sein in der Partie Punkte zu erzielen.

Wie ernstzunehmend die Befürchtungen von New Yorks Head Coach Rex Ryan bezüglich seiner Secondary waren, sollte sich dann in der zweiten Halbzeit bewahrheiten. Immer wieder fand Peyton Manning seine Anspielstationen, sorgte dafür, dass sowohl WR Pierre Garçon als auch WR Austin Collie die Partie mit einem Touchdown und jeweils mehr als 100 Yards Raumgewinn abschließen konnten. Garçon kam auf 151 Yards, Collie auf 123 Yards.

Von der durchaus gefürchteten Passabwehr der Jets war in der zweiten Halbzeit dann nichts mehr zu spüren. Manning hatte wesentlich mehr Zeit, da ihm seine Offense Linie nun endlich die Ruhe verschaffen konnte, die er nötig hatte. Nicht einmal zwei Viertel hatten Manning und sein Offensive Coordinator Tom Moore gebraucht, um eine Strategie gegen die Defense der Jets zu entwickeln. Mangels eines effektiven Pass Rushers und auch einigen Unkonzentriertheiten in der Secondary konnten die Colts immerhin 30 Punkte erzielen.

Aus Sicht der Jets war es zwar sportlich eine klare Niederlage. Doch sowohl vor als auch während der Sasion hätte keiner auch nur daran zu denken gewagt, dass man zum einen bis ins das Endspiel der AFC vordringen würde und zum anderen den großen Favoriten aus Indianapolis auch würde ärgern können. Zwar hatten die New Yorker bereits am 16. Spieltag gegen den gleichen Gegner an gleicher Stelle einen Sieg bewerkstelligt. Doch dieser gelang in erster Linie gegen die zweite Garnitur der Colts.

Hundt - 25.01.2010

Peyton Manning und die Colts stehen im Super Bowl

Peyton Manning und die Colts stehen im Super Bowl (© Getty Images)

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