Badgers eine Nummer zu groß

Wisconsin stürzte Michigan, eines der nach Siegen erfolgreichsten Teams der College-Football-Geschicht, mit einem 45:24-Sieg noch tiefer in die Krise. Nach der Niederlage in Madison ist so gut wie sicher, dass der zweimalige Ex-Meister auch im zweiten Jahr unter dem umstrittenen Head Coach Rich Rodriguez ohne Bowl-Teilnahme bleiben wird. Die Wolverines (derzeitige Bilanz: 5-6) müssen ihr letztes Spiel gegen Ohio State gewinnen, wenn es noch zu einem Postseason-Einsatz reichen soll. Der Dauerrivale um die Vorherrschaft in der Big Ten Conference steht zwar schon als Erster fest, wird den Wolverines aber gewiss nur zu gern die letzte Chance nehmen wollen, eine weitere enttäuschende Saison mit einer Bowl-Teilnahme wenigstens etwas zu retten. Rodriguez, dessen Mannschaft nach gutem Start (4-0) sechs der letzten sieben Spiele verloren und den einzigen Sieg gegen das unterklassige Delaware State geholt hat, bleibt da nur Zweckoptimismus. „Wir haben fraglos noch eine letzte Chance. Ich habe die Mannschaft beschworen, besonders konzentriert zu sein. Wir waren zwar die ganze Saison über konzentriert, aber das ist das wichtigste Spiel des Jahres für uns. Unsere Spieler wissen das“, sagte er mit Blick auf die Partie gegen die Buckeyes.

Michigans entscheidende Schwäche war, dass es Wisconsins Laufspiel nicht in den Griff bekam. Der Erfolg mit Läufen hatte zugleich zur Folge, dass QB Scott Tolzien entlastet wurde und ein starkes Spiel machte (vier Touchdowns, eine Interception). Dass Wisconsin zur Halbzeit nur mit vier Punkten führte (21:17) lag daran, dass sich die Gastgeber zwei Ballverluste leisteten, aus denen Michigan zehn Punkte machte. Beim Spielstand von 7:7 endete Wisconsins dritter Ballbesitz Sekunden vorEnde des ersten Viertels im dritten Spielzug mit einer Interception an der eigenen 25-Yard-Linie. Im Anschlss daran erzielte Michigan ein 37-Yard-Field-Goal zum 10:7. Wisconsins fünfter Ballbesitz war dann ebenfalls nach drei Spielzügen beendet, dieses Mal mit einem Fumble von Tolzien an der eigenen 14-Yard-Linie bei einem Quarterback Sack durch DE Brandon Graham. Der andere Defensive End, Ryan Van Bergen, erzielte dann mit einem 14-Yard-Return den Touchdown zum 17:14 für Michigan.

Ohne solche Fehler war Wisconsins Angriff kaum zu stoppen. Den ersten Ballbesitz (fünf Spielzüge, 80 Yards) hatten die Wolverines nach etwas mehr als zwei Minuten mit einem Touchdown abgeschlossen (22-Yard-Pass von Tolzien auf TE Garrett Graham), den vierten (14 Spielzüge, 75 Yards) acht einhalb Minuten vor Ende der ersten Halbzeit mit dem Touchdown zum 14:10 (8-Yard-Pass von Tolzien auf WR Nick Toon). Und nach Michigans Fumble Return brauchte man nur sechs Spielzüge, darunter zwei lange Pässe (36 und 23Yards) auf Toon und Graham im dritten und vierten Spielzug, um wieder in Führung zu gehen.

Entschieden wurde das Spiel, als Wisconsin im Gegenzug nach Michigans 24:28 in acht Spielzügen zwei Minuten und acht Sekunden vor Ende des dritten Viertels das 35:24 erzielte (7-Yard-Pass von Tolzien auf TE Lance Kendricks), CB Niles Brinkley im dritten Spielzug von Michigans folgendem Ballbesitz einen Pass von QB Tate Forcier an der 40-Yard-Linie der Badgers abfing und Tolzien die Führung zehn Spielzüge später (elf Minuten vor Spielende) mit einem 1-Yard-Touchdown-Lauf auf 42:24 ausbaute.

Hoch - 15.11.2009

QB Scott Tolzien warf bei Wisconsins Sieg gegen Michigan vier Touchdown-Pässe und erlief einen weiteren Touchdown. (© Getty Images)