Patriots im Selbstzerstörungsmodus

Hines WardSo etwas hat man lange nicht gesehen. Nach einer hart umkämpften und ausgeglichen ersten Halbzeit (10:10) reihten die New England Patriots im zweiten Spielabschnitt Fehler an Fehler. Diese Geschenke nahmen die Pittsburgh Steelers dankend an und überrannten die Patriots im strömenden Regen am Ende mit 33:10. Damit haben die Steelers ihre Niederlagenserie gegen die Patriots erfolgreich beendet und ihre Position in der AFC North gefestigt, während für die Patriots jedes Spiel nun eine besondere Bedeutung bekommt.
Während das Wetter draußen weiter Kapriolen schlug, herrschte bei den Steelers bei der anschließenden Pressekonferenz eitel Sonnenschein. "Einen solchen Regen habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Ich konnte kaum meine Receiver sehen", meinte Ben Roethlisberger. Da kam es ihm sehr gelegen, dass die Patriots fünf Angriffsserien in der zweiten Halbzeit in Folge den Ball "freiwillig" abgaben. Das Unheil begann mit dem Kickoff der Steelers nach einem Field Goal von Jeff Reed zum 13:10. Matt Slater konnte den Kickoff nicht unter Kontrolle bringen und LB Keyaron Fox sicherte den Ball an der 8-Yard-Linie der Patriots. WR Hines Ward vollendete auf Vorlage von Roethlisberger zum 20:10. Nur einen Spielzug später wurde QB Matt Cassel gesackt und verlor den Ball an LB James Harrison. Daraus resultierte ein weiteres Field Goal durch Jeff Reed. Während das zweite Fumble von Cassel noch folgenlos blieb, Reed verschoss aus 40 Yards Entfernung, konnte er wenig später nach einer Interception von Cassel mit einem Schuss aus 45 Yards auf 26:10 erhöhen. Den Schlusspunkt setzte RB Gary Russell aus einem Yard Entfernung, wiederum nach einer Interception von Cassel. "Es war unglaublich. Ich kam vom Feld, hatte gerade meine Regenjacke umgeworfen – da waren wir schon wieder in Ballbesitz", beschrieb Roethlisberger die zweite Spielhälfte.
Nicht dass die Patriots keine Chancen gehabt hätten, aber ihre Leistungsträger waren weit von Normalform entfernt. So ließ WR Randy Moss mehrere sichere Pässe von Cassel durch seine Hände rutschen. "Das hatte nichts mit dem Wetter zu tun. Ich habe einfach schlecht gespielt", meinte der Star-Receiver nach der Partie. Und was hatte Cassel zu seiner desolaten Vorstellung zu sagen: "Hier geht es nicht nur um Matt Cassel. Hier geht es um elf Spieler in der Offense, welche unbedingt besser werden müssen. "Nun müssen wir die restlichen Spiele gewinnen. Der Druck auf uns ist enorm gestiegen", meinte auch Patriots-RB Sammy Morris. Und Kollege Kevin Faulk ergänzte: "Das Wetter hatte damit nichts zu tun. Die Ballverluste sind einfach frustrierend."

Korber - 01.12.2008

Hines Ward

Hines Ward (© Getty Images)

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