It ain´t over until the fat lady sings

„It ain´t over until the fat lady sings“, ist einer der Lieblingssprüche der Amerikaner. Dass dieser sehr wahr ist, bekamen die Houston Texans von den Indianapolis Colts demonstriert. Natürlich hilft es auch, wenn man einen QB Peyton Manning im Team hat, und so erzielten die Colts kurz vor dem Ende innerhalb von 130 Sekunden 21 Punkte und gewannen doch noch mit 31:27.

Im ersten Heimspiel der Houston Texans im immer noch reparaturbedürftigen Reliant Stadium nach Hurricane Ike, sah es zunächst so aus als ob das Heimteam den Sieg davontragen würde. Ein Rückschlag sollte sich zunächst als Glücksfall erweisen. Der schon in der Kritik stehende QB Matt Schaub konnte wegen einer Virusinfektion nicht auflaufen und so startete der von den Fans immer wieder geforderte QB Sage Rosenfels, der den Texans schon in der Vorsaison als Ersatzmann von Schaub mehrere Spiele gewonnen hatte. Doch so gut Rosenfels auch diesmal war, am Ende waren es seine zwei Fumbles und eine Interception, die seinem Team den Sieg kosteten.

Vier Minuten vor dem Ende wirft Colts QB Peyton Manning einen Pass über 7 Yards auf Rookie TE Tom Santi zum 27:17 Anschluss. Die Colts versuchen sofort einen Onside Kick, doch Houston kann sich den Ball sichern. Rosenfels übernimmt den Angriff erneut, findet keinen Receiver und läuft selbst – in die Arme von Colts CB Marlin Jackson, der den Ball losschlägt. LB Gary Brackett sichert sich den Fumble und trägt ihn über 68 Yards bis in die Endzone zum 27:24. „Das war ein dummer Fehler von mir und startete unseren Niedergang“, gab Rosenfels nach dem Spiel zu. „Ich bin dann zurück in den Huddle gekommen und habe gesagt, dass wir das Spiel gewinnen werden und noch viel Zeit übrig ist. Es muss nur jemand jetzt einen entscheidenden Spielzug machen.“

Dieser Jemand war am Ende erneut Rosenfels. Der Quarterback der Texans nahm den Ball auf und versuchte sein Team über das Feld zu führen. Doch Colts DE Robert Mathis hatte etwas dagegen und erwischte Rosenfels so hart an der 19 Yard Linie der Texans, dass dieser den Ball verlor. Manning führte die Colts an die Endzone der Texans heran und fand im ersten Spielzug nach der Two-Minute-Warning WR Reggie Wayne in der Ecke der Endzone zum 27-31. Nicht ganz sicher waren sich die Unparteiischen, ob Wayne noch im Feld war und so blieb es spannend, während der Spielzug von den Schiedsrichtern noch einmal betrachtet wurde. Doch die Entscheidung stand und so hatte Houston nun knapp zwei Minuten Zeit dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Wieder ist es Rosenfels, der das Spiel entscheidet – zu Gunsten der Colts dank einer Interception, die sich S Melvin Bullitt sicherte. Der Rest war Geschichte. Manning kam aufs Feld, kniete dreimal ab und die Colts durften doch noch jubeln.

„Ich bin stolz auf die Jungs“, sagte Manning nach dem Spiel. „Wir finden so langsam zu unserer Stärke zurück und zeigen, dass wir auch mit dem Rücken gegen die Wand noch gefährlich sind. Wir müssen konstant Punkte erzielen, dann finden wir auch in die Erfolgsspur zurück.“ Ganz abschreiben darf man die Colts noch nicht, auch wenn der Rückstand in der eigenen Division auf die Tennessee Titans schon beträchtlich ist. Verbessern müssen sich die Colts vor allem nach der Verletzung von S Bob Sanders in der Laufverteidigung, die bisher knapp 200 Yards im Spiel gegen das eigene Team zuließ. Doch diese Situation ist den Colts sehr wohl bekannt: 2006 hatte das Team schon dieses Problem, am Ende gewannen die Colts aber dennoch den Super Bowl.

Schüler - 06.10.2008