Junior Bowl 2019 - "Ein perfekter Gameday für das Publikum"

Die Cologne Crocodiles schlagen die Wiesbaden Phantoms im "Junior Bowl" mit einem Endergebnis von 57:18

Schon vor einigen Tagen fielen unterschiedliche Statements zum ausstehenden "Junior Bowl" in Schwäbisch Hall. Von "David gegen Goliath", "Wird der Underdog es schaffen?" bis hin zu: "Die Krokodile beißen sich sicherlich durch" war so ziemlich alles zu hören oder zu lesen.

Tatsächlich ist es so eingetroffen, es war ein turbulentes Spiel vom Anfang bis zum Ende. Das reine Spielergebnis lässt vielleicht zunächst eine Einseitigkeit vermuten, aber dem sei gesagt: "Es war nicht so". Die Wiesbaden Phantoms hatten diese Saison erstmalig den Einzug in das Endspiel geschafft. Für das komplette Hessenteam war dies bereits eine immense Leistung, wird bedacht, dass sie den letzten Jahren dreimal den Einzug nur knapp verpasst hatten. Somit war dem Publikum vor Ort definitiv alles geboten was ein gutes "Endspiel" benötigt: "Spannung, Aufregung, Nervenkitzel und reichlich Punkte". Bei strahlendem Sonnenschein, haben knapp 950 Zuschauer den Weg in den "Optima" Sportpark der Schwäbisch Hall Unicorns gefunden. Davon wurden mehr als die Hälfte der Tickets im Vorverkauf verkauft und knapp 350 Eintrittskarten fanden ihren Weg über die Tageskassen. Ein gutes Zeichen, dass die "GFL Juniors" Liga immer populärer wird und ihrem großen Bruder, der GFL Seniors, bereits fleißig nacheifert. Für einen nahezu perfekten Ablauf hatten jedoch die Gastgeber, die Schwäbisch Hall Unicorns, gesorgt. Sicherlich hatten sie noch mit dem ein oder anderen Wermutstropfen zu kämpfen, hatte zwei Wochen zuvor ihr eigenes U19 Team gegen die Cologne Crocodiles im Halbfinale verloren. Dennoch konnten sie sich über jede Menge "Lob" zur Organisation aus dem Publikum erfreuen. Nicht nur das, auch Robert Huber, Präsident des American Football Verbands brachte es präzise auf den Punkt: "Es ist immer schön hier zu sein. Die Landschaft und das Ambiente rund um das Stadion überzeugt einfach. Somit kann es einfach nur ein tolles Erlebnis werden." Viele der angereisten Zuschauer unterschrieben dies sofort und so hatten sie natürlich auch noch ihre ganz persönlichen Gründe. So hebt Kerstin Walther aus dem Eifelkreis hervor: "Mein Sohn ist der Hauptgrund warum ich hier bin. Er ist Wide Receiver bei den Wiesbaden Phantoms. Ich persönlich finde American Football um einiges spannender wie Fußball. Mir gefällt es, dass viele junge Menschen den Sport ausführen können, die vielleicht in jeder anderer Sportart aufgrund ihrer Startur überhaupt keine Chancen hätten." (Anmerkung der Redaktion: Robin Walther der Wiesbaden Phantoms setzte die ersten 12 Punkte für das hessische Team um). Sebastian Blase, Head Coach der Stuttgart Scorpions, U19 hob hervor: "Der Tag heute ist einfach Pflicht. Die zwei besten U19 Teams stehen sich gegenüber. Es ist höchstes Niveau und außerdem ist der Juniorbowl wie ein kleines Football Fest. Man trifft jede Menge Leute und führt nette Gespräche." Mit ihm fanden auch einige Spielerinnen der Scorpions Ladies, ihren Weg in das Hohenloher Land. Fröhlich interessiert und vor allem redefreudig war Familie Falk mit Tochter Sarah, 10 Jahre. "Wir sind eigentlich Unicorns Fans. Wir zeigen gerne Verbundenheit, auch wenn zwei fremde Teams im eigenen Stadion spielen. Am Gameday herrscht immer ein gutes Miteinander, es wird viel für Kinder geboten und man hat einfach einen regen Austausch." Diesen konnte die Familie sicherlich fachlich nutzen, hatten sie Schwäbisch Hall U13 Coach Klaus Rieger mit dabei. Dieser zeigte sich motiviert und hob hervor: "Jugendfootball ist definitiv auf dem aufsteigenden Ast, es wird immer populärer." Frau Falk schloß den Satz folgend ab: "Unsere große 13- jährige Tochter spielt übrigens auch schon American Football." Alle hatten auf die Nachfrage nach der Atmosphäre im Optima Sportpark prompt eine Antwort parat: "Es ist alles sehr gut organisiert, es herrscht eine gute und ausgelassene Stimmung. Es ist einfach ein spitzen Gameday. Ein großer "Shoutout" an die Unicorns für diese spitzen Organisation." Einige Wünsche für die zukünftige Jugendarbeit wurden ebenfalls formuliert: "Es ist trotzdem noch viel zu wenig gefördert. Für Jugendliche ist es so ein toller und anspruchsvoller Sport - sie müssen sich viel Theorie und Taktikwissen aneignen und dazu ist auch noch der gesamte Teamgeist gefördert." Konstruktive Vorschläge gab es auch: "Die Jugendarbeit in Deutschland befindet sich gerade am "Scheideweg" - entscheidet sie sich in die Breite zu wachsen oder die Spitze zu fördern?". Die Cologne Crocodiles müssen sich zumindest an diesem Abend nicht dieser Frage stellen, ganz im Gegenteil, sie gehören erneut zur absoluten "Spitze" in Deutschland. Ein überaus lauter Trubel, Heiterkeit und jede Menge lachende Gesichter waren somit bei der Siegerehrung zu sehen. David Drane, Offensive Coordinator der Cologne Crocodiles: "Wir haben einfach eine tolle Truppe an Jungs dieses Jahr. Gerade unser Senior Kader der U19 Spieler war einfach perfekt eingespielt. Die Captains haben sich immense eingebracht, um das Match anzuführen. Sie haben das Spiel heute gesteuert und die Jungs aus Wiesbaden fest im Griff gehabt. Am Ende stehen wir jetzt als Champions da. Es hat alles funktioniert". Ein eigenes Highlight hatten die Crocodiles übrigens noch mitgebracht - jede Menge grüne und gelbe Ballons. Diese ließen sie als "Team" - Geste für ihre abgehenden Spieler wie auch für das gesamte Team feierlich in Richtung der untergehenden Abendsonne fliegen."

Nadia Quast - 25.08.2019

(© Nadia Quast)

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