Die "40 Yards Of Gold"

In der inoffiziellen NFL-Sommerpause nehmen die Spieler an allerhand Aktivitäten und Wettbewerben teil: Der wohl am meisten gehypte der letzten Jahre, die "40 Yards Of Gold", fand am Samstag im BB&T Center in Sunrise / Florida statt, üblicherweise Halle des Eishockeyteams der Florida Panthers. Die Premierenausgabe (falls es künftig weitere geben sollte) gewann Wide Receiver Marquise Goodwin von den San Francisco 49ers.

Das Konzept war einfach: Insgesamt 16 Mann, vorwiegend aktive NFL-Spieler, treten in einem Turnier-Modus gegeneinander im 40 Yard Sprint an, der Sieger kommt jeweils eine Runde weiter. Der jeweilige Sieger seiner Seite (Offense / Defense) läuft im Finale um das Preisgeld von einer Million Dollar. Die NFL oder die Spielergewerkschaft Nflpa waren nicht eingebunden, was zumindest Fragen nach einer Versicherung im Verletzungsfall aufwarf. Um nur eine der Kinderkrankheiten anzuschneiden, mit denen das Turnier beim ersten Mal zu kämpfen hatte.

Erdacht wurde die Veranstaltung von zwei ehemaligen Footballspielern der University of Michigan, Charles Stewart und Alijah Bradley, die ihren Traum über viele Jahre verfolgt hatten. Moderiert wurde das Event, das neben Eintrittspreisen zwischen 20 und 400 Dollar vor allem auf Pay-Per-View Paketverkäufe zu 25 Dollar hoffte, vom ehemaligen Cincinnati Bengals Wide Receiver Chad "Ochocinco" Johnson.

Angekündigt waren neben Marquise Goodwin, der vor drei Jahren knapp an einer Olympiateilnahme im Weitsprung vorbeigeschrammt war und einen neuen Anlauf 2020 nehmen will, New Orleans Saints Wide Receiver / Returner Ted Ginn Jr., Saints Running Back Alvin Kamara, Jets Wide Receiver Robby Anderson und einige mehr.

Ted Ginn Jr und Dominique Rodgers-Cromartie fehlten prompt unentschuldigt oder zumindest wurde ihre Abwesenheit nie erklärt. Gerade Ted Ginn Jr, der im Vorfeld den Mund reichlich voll genommen hatte, war mit Spannung erwartet worden.

Im Finale setzte sich schließlich Marquise Goodwin mit fünf Hundertstel Vorsprung vor Carolina Panthers Cornerback Donte Jackson durch, der die "Verteidigungsseite" des Turniers gewonnen hatte. Im Halbfinale hatte Jackson sich hauchdünn mit einer einzigen Hundertstel gegen Chicago Bears Safety John Franklin III druchgesetzt.

Es bleibt abzuwarten, ob sich das Format für die Veranstalter soweit gerechnet hat, dass es auch zukünftig stattfinden wird. Vermutlich würde man jedoch auch ohne das "Sommerloch-Sprintmeeting" auskommen.

Zumindest Marquise Goodwin dürfte seine Teilnahme angesichts des Preis-Pots keinesfalls bereut haben.



Carsten Keller - 30.06.2019

Marquise Goodwin lief allen davon... (© Getty Images)