Rockets fehlen Trainingsstätten

Kooperationen unter Vereinen sind ja prinzipiell eine gute Angelegenheit. Gerade im Bereich der Jugendarbeit sind Spielgemeinschaften eine feine Sache, jedenfalls für den Anfang und in kleineren Vereinen. Ähnlich verhält es sich beim wachsenden Frauen-Football, der gerade bei Neugründungen von Teams von solchen gemeinsamen Aktivitäten mehrerer Vereine profitiert.

Manche Kooperationen entstehen aber überhaupt erst aus anderen Gründen. Bei den Rhein-Main Rockets passiert dies nach dem Juniorenbereich nun auch bei den Frauen: "Selbstverständlich unterstützen wir hier in Offenbach die Bestrebungen, wenigstens in Darmstadt Frauen-Football zu etablieren. Mit Verena Zippel haben die Darmstadt Diamonds eine engagierte und tolle Team-Managerin", heißt es aus dem Offenbacher Verein. Das "wenigstens" lässt es schon anklingen. Eigentlich sähe man nämlich das Potenzial für ein Team auch in Offenbach. So wie auch bei der Jugend, jedoch: "Leider mussten wir aufgrund von mangelhaften Trainingsmöglichkeiten bereits unsere Jugend 'outsourcen', die Mädchen und Jungen von 12 bis 18 Jahren."

"Wegen Platzmangel und Überlastung durch andere Rasensportarten wollen wir Offenbacher Mädchen und Frauen empfehlen, nach Darmstadt zu wechseln. Wenn es allerdings so weitergeht, werden wir bald nur noch ein Verein sein, der seine Adresse in Offenbach hat und bei dem die Jugend in Hanau und die Damen in Darmstadt spielen. Das ist leider Realität, aber auf Dauer kein Zustand", beklagt Sportvorstand und Cheftrainer Holger Gräcmann.

"Die Kosten für die Fahrt von Offenbach nach Hanau belasten unsere Vereinskasse bereits mit einem fünfstelligen Betrag pro Jahr. Hätten wir keine Unterstützung durch Sponsoren, Stiftungen und Gönner aus Offenbach und Umgebung, könnten wir das alles nicht stemmen. Wir würden das Geld lieber in einen eigenen Platz investieren und unsere Jugend und die Damen nach Hause, nach Offenbach, holen", sagt der Vereinsvorsitzende Thorsten Kruppka.

Die Situation um die möglichen Trainings- und Spielstätten verspricht kurzfristig keine Linderung des Problems der Rhein-Main Rockets. Eine mögliche nutzbare Fläche, die Sportanlage Brandsbornstraße, liegt auf Frankfurter Stadtgebiet, die Umkleiden und Zugänge auf Offenbacher Seite. Das entsprechende Kompetenz-Wirrwarr der zuständigen Stellen sowie die Ansätze, sich im Streit um Finanzierungen mit Ausreden wegducken zu können, ist leicht vorstellbar.

Kruppka will dies so allerdings nicht gelten lassen: "Man will in Frankfurt mit Offenbach zusammen auf dem Kaiserlei-Gebiet eine Multifunktionshalle bauen und für Millionen erschließen. Aber Frankfurt ist nicht in der Lage, einen Sportplatz mit kleinen Mitteln für den Spiel- und Trainingsbetrieb klar zu machen, wie passt das alles zusammen?"

Auerbach - 16.05.2019

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