Die Favoriten marschieren

Sony Michel war nicht zu stoppen von den ChargersDie meisten NFL-Experten halten die Divisional Round für das beste Wochenende der ganzen Saison – und das aus gutem Grund: Im Gegensatz zur Vorwoche sind auch die vier Teams dabei, die sich mit ihren Leistungen eine Bye Week verdient hatten und trafen auf die Sieger der WildCard Round.

Zwei Partien fanden wieder am Samstag statt und zwei am gewohnten Sonntag. Allerdings fehlte es überwiegend an Spannung, weswegen es wohl nicht das beste NFL-Wochenende war. In allen Spielen setzten sich die favorisierten Teams durch, was so zuletzt 2015 klappte (Broncos – Patriots / Panthers – Cardinals).


Kansas City Chiefs – Indianapolis Colts 31:13

Die Chiefs traten mit einer horrenden Playoffbilanz (ein Sieg in 12 Postseason-Trips seit 1994; 0-4 gegen die Colts in den Playoffs) und in einem schneebeckten Arrowhead Stadium an.

Dann überfuhren sie die Colts offensiv und defensiv vom Start weg. Die Colts ähnlich harm- und chancenlos wie die Texans in der Vorwoche gegen Indianapolis. Schnell stand es im ersten Viertel 14:0 durch erlaufene Touchdowns von RB Williams und WR Hill. Ein Vorsprung, der nie mehr ernsthaft in Gefahr war.

Adam Vinatieri vergab sowohl einen Extrapunkt als auch einen kurzen Field Goal Versuch. Womöglich startet die obligatorische fünf Jahre Wartzeit nach Karriereende zur Aufnahme in die Hall of Fame jetzt.

Die Chiefs damit zum ersten Mal seit Montanas Zeiten 1994 wieder im AFC Championship Game – und das auch noch zu Hause.


Los Angeles Rams - Dallas Cowboys 30:22

Auch hier setzte sich der Favorit durch - gestützt auf ein Laufspiel, das die Cowboys nie in den Griff bekamen:

C.J. Anderson erlief 123 Yards und zwei Touchdowns, der angeschlagene Todd Gurley steuerte noch einmal 115 Yards und einen Touchdown bei. Gleichzeitig schaffte die in dieser Saison so starke D-Line der Cowboys keinen einzigen Sack von Jared Goff.

Sean McVays aggressives Coaching bei einem vierten Versuch Mitte des Schlussabschnitts an der Cowboys Endzone brachte die letzten Punkte für die Rams, während Dallas gut 2 Minuten vor dem Ende sogar einen Onside Kick verweigerte und zusehen musste, wie die Rams die Uhr herunterliefen. Auch im Coaching Niveau war ein Klassenunterschied zu sehen.

Die 273 zugelassenen Rush Yards sind einerseits die meisten der Rams-Playoffgeschichte und andererseits auch die meisten zugelassenen in der Cowboys Endrundenhistorie.


New England Patriots – Los Angeles Chargers 41:28

Es war eine Hinrichtung erster Klasse in Halbzeit eins: Nach einem Touchdown der Patriots im ersten Drive konnten die Chargers durch Pass auf den sträflich freien Keenan Allen noch ausgleichen, aber anschließend demütigte New England die Gäste: Vier weitere Touchdowns, davon alleine drei durch RB Sony Michel, und so stand es zur Halbzeit 35:7. Die meisten zugelassenen Punkte der Chargers in einem Spiel dieser Saison waren zuvor 31 (Chiefs), jetzt kassierten sie gleich 35 in einer Hälfte.

Davon erholten sich die Chargers nicht mehr und so ziehen die Patriots wieder einmal ins AFC-Finale ein. Für Brady ist es sein dreizehntes AFC Championship Game und das sechste Mal davon auswärts.

Die nächstmeisten Championship Games hat übrigens Joe Montana – mit gerade einmal sieben.


New Orleans Saints – Philadelphia Eagles

Die Saints wollten sofort mit einem aggressiven weiten Pass auf WR Ted Ginn Jr den Ton vorgeben; allerdings wurde der von Drew Brees unterworfene Pass durch LeBlanc zu einer Interception umgewandelt.

St. Nick Foles fand mit einem weiten Pass WR Jordan Matthews für 37 Yards zum 0:7 und ersneakte noch im Auftaktviertel das 0:14. Die Legende wuchs minütlich – bis zu Beginn des zweiten Viertels ein weiter Pass von ihm durch CB Marshon Lattimore abgefangen wurde.

Die Saints kämpften sich durch Touchdowns von Kirkwood und ein Field Goal direkt vor der Pause von Lutz heran und holten zum ersten Mal kurz vor Ende des dritten Viertels die Führung – zum 17:14.

Die Eagles-Offense in der zweiten Hälfte kaum mehr zu sehen und so musste ein vergebenes Field Goal von Lutz bei 14:20 als Hoffnungsschimmer herhalten. Allerdings fing Lattimore dann seine zweite Interception und zerstörte so die Chancen der Eagles auf eine Titelverteidigung.

Die Saints komplettieren damit das Teilnehmerfeld für die Championship Games und empfangen die Rams.


Offensivspieler der Woche: RB Sony Michel, New England Patriots

Der in der ersten Runde von den Patriots gedraftete Rookie Running Back konnte gegen die Chargers sein bestes NFL-Spiel bislang feiern: 129 Yards und drei Touchdowns mit 24 Carries waren zuviel für die schnelle, aber zu leichte, Defense der Chargers.

Vor allem in der ersten Hälfte lief es nahezu perfekt für den jungen Patriots Running Back, der in der Saison immer mal mit Verletzungen zu kämpfen hatte, jetzt aber rechtzeitig komplett fit zu sein scheint. Trotz dreier Spiele, in denen er aussetzen musste, kam er auf 931 Rush Yards.


Defensivspieler der Woche: CB Marshon Lattimore, New Orleans Saints

Der Sophomore Corner (also in seinem zweiten Karrierejahr) fing gleich zwei Pässe von Nick Foles ab und sorgte so in einem Spiel mit wenigen Punkten für die Entscheidung zugunsten der heimischen Saints.

Im Vorjahr hatte er in 13 Spielen fünf Pässe abgefangen, in diesem – einem etwas schwächeren Jahr – in 16 Spielen nur zwei. Diesen Output verdoppelte er gegen den Titelverteidiger und die zweite, von WR Alshon Jeffery abgefälschte, kam zum perfekten Zeitpunkt, als Philadelphia noch einmal Siegchancen witterte.


Die Versager der Woche: Die Defense der Dallas Cowboys

Das Spiel bei den Rams fühlte sich wie ein Rückschritt in längst vergessene Zeiten an: Kein Druck auf den Quarterback und die gegnerischen Running Backs konnten machen, was sie wollten.

Von Demarcus Lawrence und Co war nahezu nichts zu sehen und so schieden die Cowboys auch verdient aus.


Nächste Woche gibt es also...


...in der AFC:
Kansas City Chiefs – New England Patriots von Sonntag auf Montag um 00:40 Uhr

...in der NFC:
New Orleans Saints – Los Angeles Rams am Sonntag um 21:05 Uhr




Eine schöne Woche bis dahin!

Carsten Keller - 14.01.2019

Sony Michel war nicht zu stoppen von den Chargers

Sony Michel war nicht zu stoppen von den Chargers (© Getty Images)

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