Auf geht’s in die Bowl Season

RB Darnell Woolfolk holte mit Army gegen Navy den zehnten Sieg in dieser Saison.Bevor es ab kommenden Samstag in den Football-Marathon der Bowl- und Playoff-Spiele geht, mit insgesamt 39 Partien zwischen dem 15. Dezember und 7. Januar, wurde an diesem Samstag erst einmal die Regular Season offiziell abgeschlossen, mit der Wahl von Oklahomas QB Kyler Murray zum Heisman-Trophy-Gewinner (MVP der College-Spielzeit) und der nun wirklich allerletzten Partie - Armys 17:10-Erfolg gegen Navy im ältesten Duell der Militär-Akademien. Für Army war der Sieg die vorläufige Krönung einer tollen Saison. Zehn Siege, zum erst dritten Mal in der Team-Geschichte nach 1996 und 2017, mit den Erfolgen gegen Navy und Air Force die Commander-in-Chief’s Trophy gewonnen, eine Top-25-Platzierung am Ende der Regular Season, was es für die Black Knights zuletzt vor 22 Jahren gegeben hatte, und nicht auszudenken, wo das Football-Team der jungen Offiziersanwärter heute stünde, hätte es Ende September die mögliche Sensation gegen Oklahoma nicht knapp verpasst (21:28 nach Verlängerung). Immerhin: Mit einem Sieg im Armed Forces Bowl gegen Houston am 22. Dezember können sie diese Saison zu der nach Siegen erfolgreichsten in der bis ins Jahr 1890 zurückreichenden Football-Geschichte der United States Military Academy machen.

Armys Bowl-Duell mit Houston in Fort Worth (Texas) ist zugleich eines der potenziellen Highlights der ersten Bowl-Woche. In der ist Army neben dem Mountain West Conference Champion Fresno State das einzige in den AP und CoachesTop 25 platzierte Team im Einsatz. Houston ist mit seiner 8-4-Bilanz kein schlechter Gegner, auch wenn die Cougars hinter ihrem Ziel, Memphis Platz eins in der West Division der American Athletic Conference abzujagen, zurückgeblieben sind. Ein großes Manko für Houston in dieser Partie wird das Fehlen von DT Ed Oliver sein, der nach der Niederlage gegen Memphis im letzten Regular-Season-Spiel seines Teams erklärt hatte, dass er in einem Bowl nicht spielen wird. Oliver, der für die NFL Draft im nächsten Jahr hoch gehandelt wird, hatte in der zweiten Saisonhälfte vier Spiele mit einer Knieverletzung verpasst. Sein Fehlen wird die Abwehr der Cougars gegen eines der laufstärksten Teams natürlich schwächen.

Die wohl interessanteste Partie in der ersten Phase der Bowl-Spiele ist die des schon erwähnten Fresno State gegen Arizona State im Las Vegas Bowl am 15. Dezember. Fresno State ist in dieser Saison eines der besten Teams aus den Group of Five Conferences und die sind in Bowl-Duellen mit Teams aus den Power Five Conferences eigentlich immer besonders motiviert. Bei Arizona State fragen sich Fans und Journalisten, ob diese Saison eher eine erfolgreiche, oder eine enttäuschende ist. Gemessen daran, dass das Anheuern des betagten Herm Edwards, der zuletzt 2008 als Head Coach tätig gewesen war, von den meisten Fachleuten als potenzielles Desaster gesehen wurde, war die Saison trotz der 7-5-Bilanz ein Erfolg. Was nach Mittelmaß aussieht, war so schlecht nicht, wenn man bedenkt, dass die Sun Devils ihre fünf Niederlagen mit jeweils nur einem "Score" Differenz kassiert und immerhin Utah geschlagen haben. Dem gegenüber stehen aber auch vier ebenso knappe Siege, und Edwards’ Vorgänger Todd Graham war in Tempe gerade auch deshalb nie wirklich angenommen worden, weil er es nie geschafft hatte, das Team an die Spitze der South Division der Pac-12 Conference zu führen. Ein erfolgreicher Bowl-Auftritt, und damit ein besseres Abschneiden als im letzten Jahr unter Grahams Führung (damals 7-6 nach einer Bowl-Niederlage), wäre für Edwards also umso wichtiger.

Die übrigen der insgesamt 14 Spiele der ersten Bowl-Woche werden kein übermäßiges Interesse auf sich ziehen, aber einige dieser Spiele haben doch interessante Geschichten zu bieten, allen voran der Boca Raton Bowl am 18. Dezember, in dem Alabama-Birmingham gegen Northern Illinois an seiner schrägen Geschichte - im positiven Sinne - der letzten Jahre weiterschreibt. Zur Erinnerung: Am Ende der Saison 2014 war das Football-Team von der Universität wegen Erfolglosigkeit und fehlender Finanzierbarkeit dichtgemacht worden. Nach einer Protestwelle und einer Fundraising-Aktion, die fast 30 Millionen Dollar einbrachte, hatte die Universität nachgegeben und im letzten Jahr den Neustart gewagt. Erwartet wurde, dass das Team nach der zweijährigen Spielpause nicht mehr als ein Punktelieferant sein würde. Stattdessen spielen die Blazers seither erfolgreicher als je zuvor. Im letzten Jahr gab es acht Regular-Season-Siege plus die erst zweite Bowl-Teilnahme der Team-Geschichte, und in diesem toppte man das noch mit zehn Regular-Season-Siegen, dem Gewinn des Conference-Titels in der Conference USA und natürlich einer weiteren Bowl-Teilnahme. Und anders als im letzten Jahr könnte es dieses Mal auch noch den ersten Bowl-Sieg geben.

Hoch - 10.12.2018

RB Darnell Woolfolk holte mit Army gegen Navy den zehnten Sieg in dieser Saison.

RB Darnell Woolfolk holte mit Army gegen Navy den zehnten Sieg in dieser Saison. (© Getty Images)

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