Sensationen über Sensationen!

Amari Cooper war nicht zu stoppen von den EaglesAn diesem Wochenende gab es eine ganze Reihe Divisions-internen Duelle, was aufgrund der Rivalitäten immer für etwas mehr Feuer sorgt. Dabei konnte man eine ganze Reihe Sensationen und Spannung mit Overtime bei gleich beiden Fernsehspielen bestaunen.

Für neutrale Zuschauer der wohl beste Spieltag der aktuellen Saison!


...Spiel des Sonntags:

Chicago Bears (9-4) – Los Angeles Rams (11-2) 15:6


Die Bears Offense begann mit der einer Interception – der ersten von gleich drei des wiedergenesenen Mitch Trubisky. Die starke Defense Chicagos sorgte dafür, dass das kein Problem war, indem sie den offensivstarken Gästen lediglich zwei Field Goals erlaubte und Jared Goff gleich viermal interceptete.

Es war kein Spiel für Liebhaber des Offensivfootballs, aber das war auch kaum zu erwarten gewesen. Der aktuell beste Running Back der Liga, Todd Gurley, kam auf gerade einmal 28 Yards Rushing (bei 11 Carries) und 30 Yards Passing. Jordan Howard auf der Gegenseite kam dagegen auf gleich 101 Laufyards.

Die Rams damit auf Platz 2 der NFC, der ihnen trotz der Niederlage kaum mehr zu nehmen ist. Die Bears sind damit dem NFC North Sieg einen Riesenschritt näher gekommen.


Der Überblick

Bei Kansas City Chiefs (11-2) gegen Baltimore Ravens (7-6) hatten die Chiefs größte Mühe mit dem Laufspiel der Ravens. In einem äußerst abwechslungsreichen Spiel sahen die Ravens zwischenzeitlich nach dem Sieger aus, aber die Chiefs erzwangen mit einem MVP-würdigen Spielzug bei 4. & 9 und späteren Touchdown die Verlängerung. Dort reichte ihnen ein Field Goal zum 27:24, um letztendlich einen großen Schritt in Richtung Erstrunden-Bye-Week zu machen.

Bei den Washington Redskins (6-7) schlug gegen die New York Giants (5-8) trotz des Fehlens von deren WR Odell Beckham Junior das Kharma gnadenlos zu: Der zum Starter beförderte Mark Sanchez startete mit einem Interception Return Touchdown und zur Halbzeit lagen die Redskins uneinholbar 0:34 zurück, so dass Scharen von Fans das Stadion verließen. Josh Johnson, in der Woche als Backup geholt, durfte seinen ersten Touchdown seit 2011 erwerfen, aber dank der moralisch fragwürdigen Entscheidungen des Front Offices der US-Hauptstadt (Reuben Foster, Adrian Peterson, Sanchez und Johnson statt Kaepernick) verlor man auch in der Höhe vollkommen verdient mit 16:40.

Verloren haben auch die Houston Texans (9-4)und zwar zum ersten Mal seit 21. September: Bei der 21:24 Heimniederlage gegen die Indianapolis Colts (7-6)verpassten es die Texans trotz Führung zu Beginn, die AFC South frühzeitig für sich zu entscheiden. Der angeschlagen in die Partie gegangene Colts WR T.Y. Hilton erfing gleich 199 Yards.

Die Tampa Bay Buccaneers (5-8)bereiteten den New Orleans Saints (11-2) beim 14:28 deutlich mehr Mühe als zuvor gedacht. Zur Halbzeit führte man bereits 14:3, aber spätestens nach einem Streit an der Seitenlinie zwischen QB Winston und seinem Center Ryan Jensen ging offensiv nicht mehr viel zusammen, so dass die Saints die Partie doch noch drehen und die NFC South jetzt schon für sich entscheiden konnten.

Die Cleveland Browns (5-7-1)fügten beim späten 26:20 Heimsieg den Carolina Panthers (6-7) die fünfte Niederlage in Folge zu. Die Playoffs entschwinden langsam für Cam Newton, der von Baker Mayfield in den Schatten gestellt wurde. Ein Trick Play und ein weiter Touchdown-Pass auf WR Jarvis Landry ließen die Fans im Dawg Pound jubeln.

Die Los Angeles Chargers (10-3)hatten mit den Cincinnati Bengals(5-8) um Backup Quarterback Jeff Driskel deutlich mehr Mühe, als man das vorher annehmen konnte. Am Ende gewann man aber doch 26:21 und konnte sich so die Chance auf ein Freilos in der ersten Playoff-Runde erhalten.

Die San Francisco 49ers siegten dank eines Monsterspiels von Tight End George Kittle (7 Catches für 210 Yards / 1 Touchdown) mit 20:14 gegen die Denver Broncos (6-7), deren Siege zuletzt so plötzlich fast wieder wertlos sind.

In einem Spiel, das bis zum letzten Viertel die Dallas Cowboys (8-5) Defense kontrollierte, kam es aufgrund fehlender Chancenverwertung und vor allem Fehlern von QB Dak Prescott gegen die Philadelphia Eagles (6-7) zur Verlängerung, die letztendlich die heimischen Cowboys durch den dritten Touchdown von WR Amari Cooper mit 29:23 entscheiden konnten. Der Divisionsieg ist den Cowboys damit nach fünf Siegen in Folge nur noch rechnerisch zu nehmen.

Die Oakland Raiders (3-10)schockten die Pittsburgh Steelers (7-5-1) beim 24:21 Heimsieg, bei dem Kicker Chris Boswell das potenziell ausgleichende Field Goal aus 40 Yards durch einen Ausrutscher verzog. Zwei späte Touchdowns der Raiders entschieden die Partie; zwischenzeitlich musste Steelers QB Ben Roethlisberger aufgrund einer Rippenverletzung vom Feld genommen werden.


Die Überraschung der Woche:

Miami Dolphins - New England Patriots 34:33

Die Patriots hatten das Spiel über immer wieder geführt und eigentlich die Partie im Sack, obwohl ex-Patriot Running Back Brandon Bolden, der diese Spielzeit zuvor genau einen Carry hatte, gleich zwei Touchdowns gegen seine ehemaligen Mitspieler erzielt hatte.

Vier Sekunden noch auf der Uhr, die Dolphins irgendwo an der Mittellinie und alles war gegessen – bis die Dolphins so lange quer und zurück warfen, bis RB Kenyan Drake nur noch wenige Gegner vor sich hatte und die austanzen konnte. TE Rob Gronkowski segelte final vorbei und dann war die Sensation namens "Miami Miracle" perfekt.

Eine absolut vermeidbare Niederlage, die man sonst von Bill Belichicks Team nicht kennt und die das Playoff Picture gehörig durcheinanderwürfelte.


Der Offensivspieler der Woche: WR Amari Cooper, Dallas Cowboys

Viele hatten die Cowboys hart kritisiert, als sie Wide Receiver Amari Cooper für einen First Round Pick 2019 von den Oakland Raiders ertradet hatten [auch ich bin schuldig]. Wenn man seine Leistungen bisher sieht, war dieser First Rounder mehr als gerechtfertigt: Seit er im Kader der Cowboys steht, läuft es rund in Dallas.

Sein Touchdown in der Verlängerung fällt in die Kategorie "das Glück ist mit den Tüchtigen": Reaktionsschnell pflückte er den von Cornerback Rasul Douglas hochgeschlagenen Ball aus der Luft und trug ihn zum 29:23 Heimsieg in die Endzone der Eagles – nachdem er vorher schon zwei Touchdowns und über 200 Yards erfangen hatte. Damit ist er der dritte Cowboys-Spieler der Geschichte nach Michael Irvin (1992) und Frank Clarke (1962), dem dieses Kunststück gelang.


Der Tipp zum Montagsspiel:

Seattle Seahawks (7-5) – Minnesota Vikings (6-5-1)


Die Seahawks spielen und stehen deutlich besser, als das die Experten vor der Saison erwartet hatten. Vor allem Quarterback Russell Wilson reisst sein Team mit; bei den Vikings läuft es dagegen schlechter als vermutet und man droht im Playoffrennen abzurutschen.

Mein Tipp: Die Seahawks und ihr Publikum halten die Vikings in Schach und gewinnen 21:17


Nächste Woche gibt es...

... Donnerstagnacht gleich ein Topspiel - nicht nur allein auf die AFC West bezogen: Die Kansas City Chiefs (11-2) empfangen die Los Angeles Chargers (10-3)

... die Pittsburgh Steelers (7-5-1) im "Must-win-game" um ein Erstrunden-Freilos in der AFC gegen die New England Patriots (9-5)

... die Los Angeles Rams (11-2) gegen die Philadelphia Eagles (6-7) im Duell Titelverteidiger bei einem der top Herausforderer

Es geht schnell aufs Ende zu – geniesst die Spiele, die noch bleiben!

Danke fürs Dabeibleiben und bis zur Spieltagsvorschau am Freitag!





Carsten Keller - 10.12.2018

Amari Cooper war nicht zu stoppen von den Eagles

Amari Cooper war nicht zu stoppen von den Eagles (© Getty Images)

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