Warriors wieder eine Klasse für sich

Die Winterthur Warriors holten sich den U16-Titel der Schweiz.Vor einem Jahr musste die U16 der Winterthur Warriors in der letzten Sekunde des Spiels eine ganz bittere Lektion lernen. Trotz klarer Siege in der regulären Saison verlor man den Youth Bowl gegen die Basel Gladiators mit 8:9. Einige Spieler der aktuellen Warriors-U16 mussten diese Pille schlucken – und niemand wollte diese Erfahrung noch einmal machen.

Entsprechend wurde die Vorbereitung auf den Gegner intensiviert. Da man während der regulären Saison nicht gegen die Teams aus der Westgruppe gespielt hat, musste man sich mit Videoaufnahmen der Partien der Bern Grizzlies begnügen. "Wir haben jedes verfügbare Tape analyisiert und versucht alle Spielzüge der Berner in den verbliebenen Trainings genauestens einzustudieren” meinte Head Coach Justin Fisch nach dem Spiel.

Und es hatte offensichtlich funktioniert. Die Warriors konnten die Bern Grizzlies unbedrängt mit 52:8 bezwingen. Die Warriors sichern sich damit den vierten Meistertitel aus fünf Finals innerhalb von sechs Jahren und sind damit wieder das erfolgreichste U16-Tackle Programm der Schweiz.

Die Warriors gewannen den Coin Toss und wählten die Second Half Option. Deshalb durften die die Gäste aus Bern in Ballbesitz kommen. Diese kamen aber nicht über die geforderten 10 Yards und gaben den Ball sogleich wieder ab. Nicht so der Warriors Angriff welcher gleich mit Vollgas ins Spiel startete. Quarterback Leroy Rümmeli erlief die ersten 30 Yards gleich selber und Niko Artal trug den Ball nach einem kurzen Pass bis in die Endzone und sorgte auch für die beiden Zusatzpunkte zum 8:0. Im zweiten Drive konnten beide Teams keinen Boden gut machen und im Dritten gelang es dem Grizzlies Angriff ein erstes Mal durch die Verteidigungsreihen der Winterthurer zu brechen und bis an die 8 Yard Linie heran zu kommen. Dort war dann aber wieder Schluss.

Justin Fisch ergänzte zur Leistung der Defense: "Unsere Defender haben den Gegner sehr gut gelesen und fast immer reagieren können.” Im Gegenzug waren es ein Run durch Isaak Aerne und zwei Pässe auf Niko Artal, welche die Gastgeber kurz vor dem Ende des ersten Viertels bis an die 20 Yard Linie der Grizzlies brachten. Um dann gleich zu Beginn des zweiten Viertels weitere 8 Punkte zu erzielen: 16:0.

Beim anschliessenden Kickoff verlor der Berner Returner den Ball. Dieser konnte zwar für die Warriors gesichert werden führte aber nicht zu weiteren Punkten. Dies gab den Gästen aus Bern überraschenden Auftrieb. Der Berner Quarterback erlief gleich selber zwei neue 1st Downs und warf den Pass zum Touchdown inkl. Zusatzpunkte: 16:8. Die Berner spürten die Chance für einen Momentum Shift und versuchten einen Onside Kick. Das Risiko wurde nicht belohnt, die Warriors kamen gleich wieder in guter Feldposition in Ballbesitz.

Das Duo Rümmeli / Artal nutzte die Gunst der Stunde und vergrösserte den Vorsprung durch zwei Touchdowns weiter (32:8). Und kurz vor der Halbzeitpause gelang Derek Riederer eine der wichtigsten Interceptions in seiner noch jungen Karriere. Riederer erkannte den Spielzug sprintete zwischen Receiver und Quarterback und pflückte den Ball in vollem Lauf aus der Luft und erzielte einen weiteren Touchdown zur hohen Halbzeitführung von 38:8.

Zurück aus der Pause versuchten die Grizzlies ein weiteres mal mit einem Onside Kick in Ballbesitz zu kommen – wieder misslingt das riskante Unterfangen. Stattdessen konnten die jungen Warriors ein weiteres Mal mit einem Pass auf Abdel Mahfouz zum vorentscheidenden 44:8 punkten. Im Normalfall würde jetzt die Mercy Rule greifen, die Berner lehnten dies aber ab und wollten stattdessen weiter daran arbeiten den Rückstand verringern zu können. Im Football ist schliesslich nichts unmöglich.

Aber das perfekt eingespielte Quarterback – Receiver – Duo Rümmeli Artal war nicht zu stoppen. Selbst mit noch mehr Druck an der Defensive Line konnten die Berner den Winterthurer QB nicht stoppen – im Gegenteil, darum ergaben sich weitere Chancen für die Warriors. Weiter muss auch festgehalten werden, dass die Winterthurer Offensive Line ein fehlerfreies Spiel absolviert hat und den Quarterback jederzeit schützen konnte. Ausserdem ist Rümmeli durch seine Einsätze in der U19 vom Frühling auch den erhöhten Druck gewohnt und er übernahm die sehr wichtige Führungsrolle auf dem Feld.

Ab dem dritten Viertel gab Head Coach Justin Fisch auch den Ersatzspielern ihre Chance, fast alle konnten nun Spielpraxis sammeln. Gegen Ende des dritten Viertels erzielte Isaak Aerne den letzten Touchdown des Spiels zum Schlussstand von 52:8. Ab nun wurde die Zeit nicht mehr angehalten und schon fast unbemerkt war das Spiel plötzlich beendet.

Der Jubel auf Winterthurer Seite war riesig. Vor einem Jahr verlor man an gleicher Stelle in der letzten Sekunde den Titel. Nun konnte man in einem einseitigen aber trotzdem sehr ansprechenden Football-Spiel mit wenigen Flags und Fouls den Leader der West-Division klar besiegen. Der Erfolg der Warriors war verdient, die Mannschaft ließ sich weder durch die Punkte der Berner noch durch den grossen Druck aus der Ruhe bringen.

Fisch meinte im Interview nach dem Spiel: "Wir Coaches konnten das Team dank der bereitgestellten Videos optimal auf den Gegner einstellen. Aber nicht nur auf dem Feld wurde gearbeitet. In Einzel- und Gruppencoachings durch unsere Mentaltrainerin wurde der Fokus der jungen Spieler ideal geschärft. Die Jungs hatten sich und den Gegner zu jedem Zeitpunkt im Griff.”

Wittig - 07.11.2018

Die Winterthur Warriors holten sich den U16-Titel der Schweiz.

Die Winterthur Warriors holten sich den U16-Titel der Schweiz. (© WW/Michael Walch)

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