Top Offense vs. Top Defense

Kann Mark Ingram wieder allen davonziehen?Dank des zweiten Londonspiels, dessen Startzeit an der amerikanischen Westküste um 06:30 Uhr ist, wird es ein langer Sonntag für deutsche Footballfans: Wer es mag und genügend Sitzfleisch aufbringt, kann zum ersten Mal in diesem Jahr vier komplette Spiele am Stück ansehen und mehr als 24 Stunden Football genießen.


Das Game of the day:

Baltimore Ravens (4-2) – New Orleans Saints (4-1),
22:05 auf Pro Sieben Maxx

Die Saints konnten sich - nach der Rekordnacht von Quarterback Drew Brees und einem relativ mühelosen 43:19 Auswärtssieg in Washington - vergangene Woche in ihrer Bye Week ausruhen. Nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen die Buccaneers gewannen die Saints vier Spiele in Folge und gerade im letzten überzeugte die Offense um "Rekordbrecher" Brees und den von seiner Sperre zurückgekehrten Running Back Mark Ingram, der prompt zwei Touchdowns beisteuerte.

Kaum schwerer als eine Bye Week dürfte den Ravens der Trip nach Tennessee gefallen sein: Beim 21:0 hatten die Titans nicht einmal den Hauch einer Chance. Die Defense schaffte einen seltenen Shutout und führt mit 26 Sacks die Liga an (wobei ihnen vergangene Woche 11 !!! gelangen).

Top Defense zu Hause gegen eine äußerst explosive Offense – Spannung ist garantiert. Die Partie wird von Mattis Oberbach und Volker Schenk kommentiert.


Und sonst so:

Für das überaus attraktive Sonntagnacht Spiel (bei DAZN) empfangen die zuletzt erstmals geschlagenen Kansas City Chiefs (5-1) die Cincinnati Bengals (4-2); die hatten zuletzt wieder mal gegen ihren großen Gegenspieler Pittsburgh verloren und so die Chance verpasst, sich deutlich von diesen abzusetzen. Stattdessen ist die Division noch näher zusammengerückt. Den Chiefs sind in der AFC West jetzt die Chargers mit nur einem Sieg weniger (aber dem verlorenen Tie Breaker) auf den Fersen. Auch hier ist ein Punktefestival dank zweier explosiver Offenses keineswegs ausgeschlossen.

Zwei maximal mittelmäßige Teams treffen bei Jacksonville Jaguars (3-3) gegen Houston Texans (3-3) aufeinander. Der Sieger wird aber vermutlich in einer schwachen AFC South den Spitzenplatz übernehmen. Überzeugt haben beide Mannschaften zuletzt nicht, aber bei den Texans zeigt der Pfeil wenigstens (einigermaßen glücklich) nach oben.

Die Minnesota Vikings (3-2-1) haben sich mittlerweile gefangen, müssen aber bei den New York Jets (3-3) eigentlich gewinnen, wenn man im Rennen mit den Bears und Packers nicht den kürzeren ziehen will. Beide Mannschaften hatten zuletzte deutliche Erfolge eingefahren.


Die #ranNFL Fernseh-Spiele

Pro7 Maxx beginnt bereits um 15:15 Uhr mit der London-Partie Los Angeles Chargers (4-2) gegen die Tennessee Titans (3-3) . Die Chargers wurden bislang nur von den Rams und den Chiefs bezwungen und gewannen in der Vorwoche weitgehend ungefährdet mit Hilfe von gleich drei Touchdowns durch Running Back Melvin Gordon in Cleveland. Die Titans kommen dagegen nach ihrem Heim-Shutout gegen die Ravens demoralisiert nach London, wo sie zum ersten Mal auftreten; die Chargers waren bereits 2008 im Wembley Stadion zu Gast, wo – natürlich – bereits die Veteranen Philip Rivers und Antonio Gates mitwirkten. Hier sind Carsten Spengemann und Roman Motzkus am Mikro.

Anschließend laufen die gern von der NFL angebotenen New England Patriots (4-2) bei den Chicago Bears (3-2) ; das Duell Tom Brady gegen Khalil Mack dürfte sicher zu einem der interessantesten an diesem Wochenende gehören – auch wenn die Bears vergangene Woche bei den Miami Dolphins ohne deren kurzfristig abgemeldeten Quarterback Ryan Tannehill stark enttäuschten. Ganz im Gegensatz zu den Patriots, die gegen die zuvor ungeschlagenen Chiefs in einem offenen Schlagabtausch mit einer Punkteflut am Ende die Nase knapp vorne hatten. Jan Stecker und Patrick Esume begleiten die Partie.

Alternativ lässt sich im Stream das Spiel des Titelverteidigers Philadelphia Eagles (3-3) gegen die Carolina Panthers (3-2) verfolgen. Die Eagles kämpfen noch gegen ihren Super Bowl Kater, hatten aber in der Vorwoche keine Probleme mit den Giants und durften sich, da der Sieg bereits Donnerstagnacht stattfand, noch ein paar Tage länger ausruhen. Die Panthers verloren dagegen etwas unerwartet bei den Washington Redskins und drohen mit einer neuerlichen Niederlage abzurutschen. Begleitet wird die Partie von Nils Müller bei dessen Saisonpremiere.


Der Langweiler der Woche:

Indianapolis Colts (1-5) vs. Buffalo Bills (2-4)


Auch diese Partie muss ausgetragen werden – einfach, weil es der Spielplan so vorsieht. Man verpasst jedoch vermutlich gar nichts, wenn man einfach das Ergebnis am Ende nachschlägt oder im RedZone Channel den ein oder anderen Touchdown nebenher geliefert bekommt.


Gestern war doch ... das Thursday Nite Game:

Arizona Cardinals (1-6) – Denver Broncos (3-4)


Die Cardinals begannen gleich mit einem kapitalen Fehlstart, der symptomatisch für den kompletten Abend sein sollte: Ein abgefälschter Pass wurde sofort als Pick-6 in die Endzone Arizonas zurückgetragen, kurz darauf warf Wide Receiver Sanders auf seinen Kollegen Sutton zum 14:0.

Josh Rosen sorgte nach einem zwischenzeitlichen Field Goal durch Dawson dann mit einem schlechten Pass für seinen zweiten Pick-6. Als Emmanuel Sanders bei einem weiten Pass komplett ungedeckt per Salto in die Endzone hechten konnte, war die Partie bereits zu Beginn des 2. Viertels entschieden. In einer bislang schlechten Saison der Cardinals wohl das schlechteste Viertel. Und es wurde nur unwesentlich besser. Freeman erhöhte noch vor der Pause auf 35:3. Soviele Punkte in nur einer Halbzeit hatte Arizona in diesem Stadion noch nie zugelassen.

Zumindest fing Patrick Peterson dann einen Pass von Keenum ab und im Anschluss konnte Larry Fitzgerald durch Pass von Rosen auf 35:10 verkürzen. Ein Strohfeuer und das einzige Cardinals Highlight der Partie, denn nachdem ein Fumble von Rosen zunächst zurückgenommen wurde, brauchte er nur drei Versuche, bevor er erneut fumbelte. Die Broncos mit top Feldposition und der überragende Running Back Lindsay bestrafte den Fehler mit einem starken Lauf zum 42:10.

Rosen mit Interception Nummer 3 in der Endzone und kurz darauf seinem nächsten Fumble. Ein katastrophaler Abend für den Rookie, der abgeschlossen wurde durch eine Knöchelverletzung beim Sack von Bradley Chubb. Drei Interceptions, drei Fumbles und davon zwei verloren, zudem noch zwei Schiedsrichterentscheidungen, die weitere Turnover korrigierten. Schlechter geht es kaum.

Denver kann dagegen nach einer überragenden Defensivleistung mit je zwei Sacks von Von Miller und Bradley Chubb wieder etwas positiver nach vorne schauen.


Spieler im Scheinwerferlicht:

Running Back Mark Ingram, New Orleans Saints


Ingram ist im letzten Jahr seines Vertrags und vor der Saison wegen eines Dopingvergehens für vier Spiele gesperrt worden, was ihn konkret schon einmal 1,27 Millionen Dollar kostete, aber für seine anstehende Free Agency vermutlich – nicht messbar – wesentlich mehr: Wer reisst sich schon um einen dann 29jährigen Running Back, der bei einem weiteren Dopingverstoß für zehn Spiele aus dem Verkehr gezogen würde?

Umso wichtiger ist es jetzt für Ingram zu "produzieren". Das gelang in der Vorwoche mit zwei Touchdowns schon sehr gut und vielleicht kann er im Tandem mit Alvin Kamara wieder ähnlich für Furore sorgen wie in der letzten Saison. Dabei zählt jede Partie nachdem er bereits ein Viertel zwangsweise pausieren musste.


Die Bye Weeks
In dieser Woche dürfen sich die Steelers, Packers, Raiders und Seahawks von den ersten sechs Wochen erholen.

Viel Spaß am Sonntag! Die Rückschau gibt’s dann am Montagmittag.

Carsten Keller - 19.10.2018

Kann Mark Ingram wieder allen davonziehen?

Kann Mark Ingram wieder allen davonziehen? (© Getty Images)

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