Die Spreu trennt sich vom Weizen

Todd Gurley schaffte erneut gleich drei TouchdownsDer Überblick

Die Cincinnati Bengals (4-1) drehten ein verloren geglaubtes Spiel gegen die Miami Dolphins (3-2) am Ende noch und gewannen durch 24 Punkte im letzten Viertel am Ende deutlich mit 27:17. Die Dolphins wurden einmal mehr ihrem Ruf gerecht, kein Spitzenteam zu sein. Mit einem Interception- und einem Fumble-Return Touchdown schenkten sie durch Fehler den Sieg her, nachdem die Gewinnwahrscheinlichkeit zwischenzeitlich über 93 Prozent Prozent betragen hatte.

Auch die Jacksonville Jaguars (3-2) zeigten mit der hochverdienten 30:14 Niederlage bei den noch ungeschlagenen Kansas City Chiefs (5-0), dass sie weit davon entfernt sind, ihren eigenen Ansprüchen eines Titelaspiranten gerecht zu werden. QB Blake Bortles mit unerklärlichen Aussetzern und zwei Garbage Time Touchdowns am Ende halfen lediglich, das Spiel enger erscheinen zu lassen, als es tatsächlich war.

Die Cleveland Browns (2-2-1) schafften zum ersten Mal seit Menschengedenken wieder einen Sieg an einem Sonntag, auch wenn die Nerven ihrer Fans einmal mehr überstrapaziert wurden: Sie gewannen mit 12:9 nach Verlängerung (schon wieder Overtime!) gegen den Divisionsrivalen Baltimore Ravens (3-2). Den siegbringenden Kick zitterte Rookie Kicker Greg Joseph aus 37 Yards ins Ziel.

Damit liegen die Browns punktgleich mit den Pittsburgh Steelers (2-2-1), die erstaunlich wenig Mühe beim 41:17 Heimsieg gegen die Atlanta Falcons (1-4) hatten. Bis zur Halbzeit konnten die Falcons die Partie halbwegs offen halten, bevor sie komplett einbrachen. Antonio Brown mit zwei Touchdowns und 101 Yards, dazu Running Back James Conner, der ebenfalls zwei Touchdowns und noch 185 Yards beisteuerte. Le’Veon Bell rückt immer mehr in den Hintergrund.

Alle drei Teams der NFC East, die bereits am Sonntag im Einsatz waren, kassierten Niederlagen: Die Philadelphia Eagles (2-3) nach großer Aufholjagd im letzten Viertel gegen die Minnesota Vikings (2-2-1), die New York Giants (1-4) am Ende mehr als unglücklich beim 31:33 bei den Carolina Panthers (3-1) und auch die Dallas Cowboys (2-3), bei denen sich Sieg und Niederlage in schöner Regelmäßigkeit abwechseln, verloren den "Battle of Texas" bei den Houston Texans (2-3) nach Verlängerung mit 16:19.


Das Spiel der Woche:

Seattle Seahawks (2-3) – Los Angeles Rams (5-0) 31:33


Die Rams waren als klarer Favorit in die Partie gegangen und hatten den Seahawks im Vorjahr an gleicher Stelle beim 42:7 Auswärtssieg die empfindlichste Schlappe der Pete Carroll Ära zugefügt, was die Seahawks offensichtlich noch nicht vergessen hatten.

Die Führung wechselte gleich fünfmal hin und her, aber am Ende hatten die Rams knapp mit die Nase vorn. Rams Running Back Todd Gurley machte mit drei Touchdowns und 116 Yards Running + Receiving den Seahawks Defendern das Leben schwer; sowohl Cooper Kupp als auch Brandin Cooks mussten bei den Rams mit Gehirnerschütterungen noch in der ersten Hälfte vom Feld. Bei den Seahawks zeigte Chris Carson mit 116 Rush Yards eine starke Leistung, Wide Receiver David Moore fing gleich zwei Touchdowns, nachdem er bislang in seiner zweijährigenen Karriere erst zwei Catches vorzuweisen hatte.

Am Ende sah es so aus, als ob sich die Seahawks den Sieg noch holen könnten, aber nach einem zunächst guten Drive bis an die Rams 32 Yard Linie wurde Seattle mit zwei Strafen zurückgeworfen. Zu weit für ein Field Goal und so mussten sie den Ball punten – ohne ihn erneut zurückzubekommen. Die Rams spielten einen 4. & 1 aus, nachdem zunächst alles auf einen Punt hindeutete. Rams QB Goff hechtete sich jedoch zum First Down und damit effektiv zum Sieg mit einer noch makellosen 5-0 Bilanz.



Die Überraschung der Woche:

San Francisco 49ers (1-4) – Arizona Cardinals (1-4) 18:28


Die Tatsache, dass die Cardinals bei den 49ers gewinnen, wäre an sich noch nicht unbedingt so überraschend, schließlich waren beide Teams schwach gestartet. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie das schafften, jedoch schon. Nach anfänglichem Rückstand packte Rookie QB Josh Rosen im ersten Spielzug einen wunderschönen 75 Yard Touchdown-Pass auf Christian Kirk aus und die die Cardinals schauten nie zurück.

Vor allem die Defense überzeugte endlich einmal mit fünf erzwungenen Turnovern (zwei Interceptions / drei Fumbles), während die Offense Arizonas alles andere als stark war, aber den Ball eben nie durch einen Fehler abgeben musste.

Beide Teams stehen damit jetzt bei 1-4.


Offensivspieler der Woche:

Running Back Isaiah Crowell, New York Jets


Crowell dominierte im besten Spiel seiner Karriere gegen die Denver Broncos: Seine 219 Rush Yards mit einem Schnitt von 14,6 Yards pro Lauf stellten laut den Statistikern von Elias den Bestwert der NFL-Geschichte dar. Nach frühem Rückstand kamen die Jets so zu einem nur anfangs gefährdeten Heimsieg gegen die Denver Broncos.

Wide Receiver Adam Thielen, Minnesota Vikings

Adam Thielen kam in den fünf Spielen dieser Saison jeweils über 100 Yards, was bislang in der Super Bowl Ära noch keinem Spieler gelang.

Er war auch diesmal mit 116 Yards, 1 Touchdown und einer kritischen Onside Kick Sicherung eine Stütze für den Auswärtssieg der Vikings in Philadelphia.


Special Team Spieler der Woche: Kicker Graham Gano, Carolina Panthers

Die Panthers dominierten die Partie, doch am Ende führten urplötzlich die Giants. Den Panthers blieb deutlich weniger als eine Minute Zeit, um doch noch den Sieg in Carolina zu behalten. Am Ende kam alles auf Gano an, der aus 63 Yards bei auslaufender Uhr zum Field Goal Versuch antreten musste.

Einen größeren Druck gibt es wohl nur selten, aber Gano verwandelte souverän zum vielumjubelten 33:31.


Die Fehlleistung des Spieltags:

Kicker Mason Crosby, Green Bay Packers


Crosby ist mehr oder weniger schon immer bei den Green Bay Packers und zeigte dort (seit 2007) vorwiegend solide Leistungen. Er gehört sicher nicht zu den top 3 der NFL, aber belegt einen soliden Mittelfeldplatz.

Einen Tag wie gegen die Lions hat er allerdings noch nie erlebt: Bei der 31:23 Auswärtsniederlage setzte er einen Extrapunktversuch und gleich vier Field Goal Versuche daneben: Aus 41, 42, 38 und 56 Yards versagten ihm die Nerven, nur aus 41 Yards verwandelte er mit zwei Sekunden auf der Uhr, als die Partie bereits entschieden war. Wäre er nicht schon so lange bei den Packers, müsste er wohl ernsthaft um seinen Job fürchten.


Der Tipp zum Montagsspiel:

New Orleans Saints (3-1) – Washington Redskins (2-1)


Saints QB Drew Brees kann sowohl in den elitären Club der Quarterbacks mit 500 Touchdown-Pässen aufsteigen, zu dem neben Peyton Manning und Brett Favre seit diesem Wochenende auch Tom Brady gehört, als auch vor allem den Rekord für die meisten Passyards der NFL-Geschichte brechen. Dazu würde er 201 Passyards benötigen, was – abgesehen von einer immer möglichen Verletzung – ein Selbstläufer sein sollte.

Washington wird zwar nicht bewundernd danebenstehen, aber am Ende doch nichts ausrichten können.

Tipp: 24:17 Saints


Nächste Woche gibt es...

...das Thursday Night Game der Enttäuschten in der NFC East zwischen den New York Giants (1-4) und den Philadelphia Eagles (2-2)

...das üblicherweise hart umkämpfte NFC North Duell zwischen den Cincinnati Bengals (4-1) und den Pittsburgh Steelers (2-2-1)

...das erste London-Spiel, wenn die Oakland Raiders (1-4) die Seattle Seahawks (2-3) "empfangen"; nicht wie ursprünglich geplant im neuen Stadion in Tottenham, sondern doch im Wembley Stadion (die Partie wird das Livespiel um 19 Uhr bei #ranNFL).

...den Kracher dann aber Sonntagnacht: Die ungeschlagenen Kansas City Chiefs (5-0) reisen zu den New England Patriots (3-2), die schon öfter zu Hause schlecht gegen die Chiefs aussahen.

Hochspannung ist also garantiert!

Danke fürs Dabeibleiben und bis zur Spieltagsvorschau am Donnerstag!





Carsten Keller - 08.10.2018

Todd Gurley schaffte erneut gleich drei Touchdowns

Todd Gurley schaffte erneut gleich drei Touchdowns (© Getty Images)

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