Davongekommen

RB Tyvis Smith (Potsdam Royals) verliert den Ball Die Berlin Rebels gewinnen das Rückspiel in der Gruppe Nord der GFL bei den Potsdam Royals mit 21:18 und qualifizieren sich mit diesem Sieg für die diesjährigen Playoffs.

Ein hartes Stück Arbeit liegt hinter dem Team von Head Coach Kim Kuci. Eigentlich hätte das alles sehr viel einfacher sein können, denn bis zur Halbzeit dominierten die Berliner das mit 1.983 Zuschauern sehr gut besuchte Spiel in der Brandenburgischen Landeshauptstadt in allen Belangen. Den einzigen Vorwurf, den man dem Tabellendritten hätte machen können, war der, in der ersten Halbzeit nicht noch mehr Punkte auf das Scoreboard gebracht zu haben.

Unerklärlicherweise kehrte sich die totale Dominanz der Charlottenburger aus der ersten Spielhälfte in das Gegenteil. Erschreckend war vor allem, wie sich die Berliner selbst aus dem Spiel nahmen. Die Gastgeber agierten nach der Pause nicht wirklich besser, aber die Rebels wirkten lange Zeit desorientiert. Dies nutzte das Team von Head Coach Michael Vogt. Erinnerungen an das Hinspiel Mitte Mai wurden geweckt. Erst als es wirklich darauf ankam, waren die Spieler der Rebels wieder hellwach und nutzten die sich ihnen bietende Möglichkeit. Mit ihrem letzten Drive sicherten sie sich den Einzug in die Playoffs.

Die Royals begannen nervös. Zwar war neben Wide Receiver Frederik Myrup Nielsen auch wieder WR Max Zimmermann wieder mit dabei, aber diesem war anzumerken, dass er nicht fit war. So lag eine große Last des Potsdamer Angriffs wieder auf Running Back Tyvis Smith und darauf waren die Gäste erwartungsgemäß vorbereitet. Der US-Amerikaner hatte gegen die Laufverteidigung der Berliner alles andere als einen leichten Tag.

In der Defense agierten die Brandenburger zunächst mit sehr viel Druck, was ihnen gleich mehrere Offsides einbrachte. Quarterback Terrell Robinson wusste dies zu nutzen und bediente seine WR Sean Richard, Gregor Lietzau und Joshua Simmons nach Belieben. Die verbleibenden zwei Yards überwand der zweite Niederländer im Team der Charlottenburger. Chris Smiths Lauf durch die Mitte folgte der PAT von Philipp Friis Andersen zum 0:7 aus Sicht der Gastgeber. Mit diesem Spielstand wechselten beide Teams zum ersten Mal die Seiten.

Der zweite Spielabschnitt sah erneut die Hauptstädter als die spielbestimmende Mannschaft. Diese bewegten den Ball bis in die Nähe der gegnerischen Red Zone, aber nach einer Strafe blieb ihnen lediglich ein 46-Yard-Field-Goal-Versuch, den Andersen am rechten Goalpost vorbei kickte. Bis zum nächsten Ballbesitz des Tabellendritten dauerte es aber nicht lange, denn Middle Linebacker Rory Johnson sorgte für einen Fumble von Smith, den LB Niels Schroedter aufnahm und bis in die Red Zone der Hausherren zurücktrug. Zwei Spielzüge und einen PAT später waren die Rebels nach einem Pass über neun Yards auf Tight End Hayden Daniels mit zwei Scores in Front.

Zum Ende der ersten Spielhälfte leistete sich Robinson seine erste Interception in dieser Spielzeit (Defensive Back Jan Schewitza.) Die Königlichen nahmen dieses Geschenk allerdings nicht an, denn auch Potsdams QB Austin Gahafer legte den Ball mustergültig in die Hände von Safety Jamaal White.

Die zweite Spielhälfte sah Kucis Team zunächst im Vorteil. 14:0 und Ballbesitz sollten eigentlich für Ruhe in den eigenen Reihen sorgen. Im Bemühen, die Uhr zu kontrollieren, ließ Kuci an der Potsdamer 39-Yard-Line bei verbleibenden zwei Yards einen vierten Versuch ausspielen, was prompt danebenging und die Wende in diesem Spiel einleitete. Royals LB Demetrius Steed stoppte Robinson Lauf mit erheblichem Raumverlust und bedankte sich für dieses Geschenk. Nach Gahafers Pass auf Nielsen erhielt Smith zwei Mal den Ball, sein 18-Yard-Lauf endete in der Endzone der Gäste. Kicker Sven Geyer setzte den PAT links daneben – einer der Punkte, der den Royals zum Spielende fehlen sollte.

Die Nervosität war dem Tabellendritten deutlich anzumerken. Robinsons zweite Interception ermöglichte Gahafers TD-Pass über 70 Yards auf WR Patrick Felber. DB Philip Stegemann verhinderte die Conversion, die den Ausgleich bedeutet hätte.

Der Liganeuling erzielte auch die ersten Punkte im Schlussabschnitt. Wieder agierten die Rebels mit ihrer Defense nur halbherzig. Smith war der Nutznießer und bereitete mit seinen Läufen Gahafers QB-Sneak zur 18:14 Führung der Royals vor. Das Spiel war nun gedreht und die Ausgangssituation der Charlottenburger wurde nach ihrem nächsten Punt nicht besser. Aber die Defense der Rebels hatte sich gefangen und zwang das Team von Head Coach Michael Vogt ebenfalls zum Punt. Die Seitenlinie der schwarz-silbernen war zu diesem Zeitpunkt nicht geordnet, anders ist das genommene Timout unmittelbar nach einem des Tabellenfünften nicht zu erklären.

69 Yards hatten die Rebels bei verbleibenden 3 Minuten und 29 Sekunden vor sich. RB Chris Smith hatte sein Shoulderpad verletzungsbedingt abgelegt und die übrigen Spieler der Offense mussten es nun richten. Die Rebels hatten noch eine Auszeit und nutzten diese, um den Pass auf WR Jason Harris beim vierten Versuch und neun Yards vorzubereiten. Andersens PAT zum 21:18 hatte das Spiel erneut gedreht. Gahafers Verzweiflungspass endete in den Armen von DB Philip Stegemann.

Die Rebels halten durch diesen Doppelpunktgewinn auch das Rennen um Platz 2 in der Tabelle der Nordgruppe weiter offen. Die Royals haben nun gegenüber den Cologne Crocodiles drei Minuspunkte mehr auf dem Konto und müssen die verbleibenden beiden Auswärtsspiele in Kiel und Köln gewinnen, um doch noch in die Playoffs einzuziehen. Zusätzliche Voraussetzung hierfür ist aber eine Niederlage der Domstädter am Samstag in Dresden. Die Nordgruppe der GFL bleibt weiter spannend.

Thomas Sellmann - 19.08.2018

RB Tyvis Smith (Potsdam Royals) verliert den Ball

RB Tyvis Smith (Potsdam Royals) verliert den Ball (© Dirk Pohl)

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