Mit Pahos gelang (fast) alles

Teamzone der Cottbus Crayfish Die Cottbus Crayfish gewinnen ihr Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft der Berlin Rebels mit 47:14 und schieben sich zwischenzeitlich auf den zweiten Platz der Regionalliga Ost vor.

Viel hatte sich die zweite Mannschaft der Charlottenburger für ihr Heimspiel am Samstagnachmittag gegen die Lausitzer vorgenommen, doch sehr schnell wurde klar, dass alle Mühen nicht den gewünschten Erfolg bringen würden. Die Gäste zeigten sich in einem von beiden Seiten äußerst fair geführten Match (insgesamt nur vier Strafen für 45 Yards) von Beginn an entschlossener und es war wieder einmal zu sehen, dass in den unteren Ligen US-Quarterbacks Spiele noch ganz allein entscheiden können.

Der erste Drive der Gäste umfasste ganze drei Spielzüge. Die Kombination des wieder genesenen QB Ryan Pahos auf Wide Receiver Nico Hermes sorgte für die ersten sechs Punkte und sollte die Verteidigung der Rebels noch den ganzen Nachmittag beschäftigen und vor etliche Probleme stellen. Der PAT wie auch alle weiteren wurden von Kicker Ronny Goldhammer sicher verwandelt.

Der Tabellenfünfte tat sich schwer. Statt des in dieser Saison meistens enttäuschenden Dominic Becker bot Head Coach Volker Hertzberg Jan Meseck auf der Position des Spielführers auf. Meseck bestritt nach seinem Rücktritt 2015 nun doch wieder ein Spiel - aber das Zusammenspiel zwischen ihm, der inzwischen an die Sideline als Offensive Coordinator gewechselt war, und seinen WR funktionierte überhaupt nicht. Zudem war die Offensive Line über das gesamte Spiel nicht in der Lage, dem enormen Druck der Cottbuser Defensive Line standzuhalten. Auch das Laufspiel über Running Back Adrian Peter wurde meistens bereits im Ansatz gestoppt und blieb ohne großen Raumgewinn. First Downs der Rebels waren Mangelware.

So mussten sich die Hausherren bereits in ihrer ersten Angriffsserie schnell vom Ballbesitz verabschieden. Beim vierten Versuch überwarf der Longsnapper den Punter und dessen Versuch, den Ball doch noch loszuwerden, misslang. Der Ball wurde von einem Cottbuser unmittelbar vor der Endzone geblockt und trudelte anschließend zum Safety über diese hinaus. Beim 9:0 ließen es die Gäste aber nicht bewenden, sondern legten unmittelbar nach. Ein Pass von Pahos über das halbe Spielfeld auf WR Paul Meisner ließ die Führung der Crayfish auf satte 16 Punkte anwachsen. Da war noch nicht mal die Hälfte des ersten Viertels vorbei.

Die Lausitzer, mit nur 32 Aktiven in Berlin angereist, bestimmten weiterhin das Spiel und konnten es sich sogar leisten, RB Byron Jackson fast die ganze Spielzeit jenseits des Feldes zu halten. Hauptsächlich in den Special Teams war Jackson zu sehen. Mit Cottbuser Ballbesitz an der 31-Yard-Line der Gastgeber ging es in den zweiten Spielabschnitt und nach zwei Pässen auf WR Benedikt Schulz stand es 0:23 gegen diese.

Die erste Möglichkeit für die Rebels wurde von diesen auch genutzt, wenn auch über einen kleinen Umweg. Ein Field-Goal-Versuch über 45 Yards war deutlich zu kurz, aber zum Glück für die Gastgeber fumblete der unmittelbar vor den Goalposts stehende Cottbuser beim Return nach Tackle den Ball. So kam Rebels Offensive Lineman Christian Durek in Ballbesitz und anschließend in die Endzone der Crayfish (PAT Matthias Wolff.)

Diese stellten vor dem Halbzeitpfiff den alten Punkteabstand wieder her. Dem ging eine weitere, doch recht kuriose, Szene voraus: Pahos versuchte beim vierten Versuch die Charlottenburger mehrfach nacheinander ins Abseits zu locken, was dem trotz des Spielstandes sichtlich entspannten Hertzberg den weithin hörbaren Kommentar entlockte: "Jetzt hat er alle seine ‚Gos‘ für das Spiel verbraucht." Pahos nahm unbeeindruckt zunächst eine Auszeit, erlief anschließend das erforderliche First Down selbst und passte in der Red Zone der Berliner erneut auf Meisner zum 30:7 Halbzeitstand aus Sicht der Gäste. Zunächst sah es auch so aus, als ob diese nach der Pause trotz der fast 30° Celsius im selben Tempo weitermachen würden. Mesecks erster von insgesamt drei Interceptions folgten im Gegenzug zwei Pässe auf Hermes. Der zweite über 21 Yards führte zum 37:7.

Ein Spieler auf Seiten der Charlottenburger sorgte mit seinen Aktionen immer für Highlights. Wie sich Adrian Peter bei seinen Kickoffreturns an Freund und Feind vorbei "mogelte", war jedes Mal sehenswert und mehrfach konnte er erst nach mehr als 30 Yards gestoppt werden. Bemerkenswerterweise gab es hierbei seitens der Rebels nur ein einziges Mal einen Block in den Rücken, der gegen sie beflaggt werden musste. Auch das ist von einem Return-Team nicht so oft zu sehen.

Anschließend ließ es der Tabellenzweite dann aber doch deutlich ruhiger angehen. Benedikt Schultz erhielt zeitweise die Möglichkeit, Spielerfahrung auf der Position des Quarterbacks zu sammeln. Beide noch folgenden Touchdown-Pässe blieben allerdings Pahos vorbehalten. Goldhammer verwandelte zwischendurch noch ein 28-Yard-Field-Goal und auch die Rebels erschienen noch einmal auf dem Scoreboard. RB Alexander Pauly sorgte mit seinem Lauf über sieben Yards durch die Mitte der Gästeverteidigung für den Endstand von 14:47. Diesen hätten die Gastgeber noch weiter abmildern können, aber der finale Field-Goal-Versuch aus 31 Yards Entfernung war wieder viel zu kurz und blieb diesmal aber folgenlos.

Die Berlin Rebels haben nun eine Gelegenheit weniger, sich doch noch aus eigener Kraft aus dem Abstiegsstrudel zu retten. Das war beim Betreten des amerikanischen QB im Trikot der Crayfish auch nicht anders zu erwarten. Die beiden Spiele gegen die Magdeburg Virgin Guards, die wie die Hauptstädter auch, mit einem rein deutschen Kader spielen, werden es richten müssen.

Thomas Sellmann - 23.07.2018

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Teamzone der Cottbus Crayfish (© Dirk Pohl)

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