Royals "von der Rolle"

Head Coach Michael Vogt (Potsdam Royals) Die Hildesheim Invaders gewinnen ihr Auswärtsspiel in der Gruppe Nord der GFL bei den Potsdam Royals mit 14:0 und sichern sich so zwei wichtige Punkte im Kampf um die Vermeidung der Relegation.

Man muss in den Statistiken schon lange zurückblättern, um ein "zu Null" Ergebnis gegen die Potsdam Royals zu finden. Dieses gelang zuletzt den Tollense Sharks noch gegen die "alten" Royals auswärts im Jahr 2010 in der dritten Liga. Seit ihrer Abmeldung und dem Neubeginn in der fünften Liga im Jahr 2012 ging es für die Königlichen dann nur noch aufwärts. Ernüchternd für das Team von Head Coach Michael Vogt ist nicht das 0:14, sondern die Art und Weise wie es zustande kam. Die Offensivleistung kann nicht anders als eine katastrophale gesehen werden - das war schlichtweg nicht GFL-tauglich.

Vierzehn Gegenpunkte zu bekommen ist für die Brandenburger nicht ungewöhnlich, die Defense spielte solide und verhinderte ärgeres. Gegen jedes andere Team mit Ausnahme der Hamburg Huskies hätte es am Samstagnachmittag im Potsdamer Stadion am Luftschiffhafen sicher einen Erdrutschsieg des Gästeteams gegeben.

Bereits bis zur Halbzeitpause vereitelte die Verteidigung der Brandenburger fünf Möglichkeiten der Niedersachsen in Führung zu gehen. Die erste bescherte den Gästen nach einem ihrerseits geblockten und gesicherten Punt der Royals das Angriffsrecht kurz vor deren Goal Line. Die Defense hielt auch dem vierten Versuch Hildesheims stand. Auch der zweite Drive der Gäste zeigte, warum diese im Saisondurchschnitt bisher ganze neun Punkte erzielten und somit in dieser Kategorie das Schlusslicht der gesamten Liga sind. Quarterback Shazzon Mumphrey führte seinen Angriff zwar bis in die Red Zone der Royals, den Field-Goal-Versuch aus 26 Yards setzte Kicker Jonas Kretschmann aber neben die Goalposts.

Nach dem zweiten Punt der Gastgeber nahmen die Niedersachsen einen Wechsel auf der Position des Spielführers vor und Neuzugang Tyler Johnson führte seine Offense bis in die Red Zone der Hausherren. Allerdings hielt er dort bei seinem Lauf über rechts den Ball zu locker in der Hand. Logische Konsequenz war ein Fumble und Ballverlust. Dieser blieb folgenlos, da Royals‘ QB Austin Gahafer einen tiefen Pass direkt in die Arme eines Defensive Backs der Hildesheimer servierte. Gahafers Pässe waren in der ersten Hälfte meistens überworfen, der in Böen auftretende Wind machte es ihm nicht unbedingt einfacher. Später scheiterten die Completions dann an den Wide Receivern, die auch genau platzierte Bälle durchrutschen ließen oder nicht festhielten.

Auch die nächste gute Möglichkeit mit Angriffsrecht tief in der Potsdamer Spielhälfte ließ das Team von Head Coach Matt LeFever verstreichen. Wieder sollte ein vierter Versuch zum Erfolg führen, aber erneut waren es zwei Strafen, diesmal eine Spielverzögerung und ein Holding, die ein neues First Down oder Punkte verhinderten. Die Royals mussten froh sein, mit einem 0:0 in die Pause gehen zu können.

Es kam diesmal aber nicht, wie es kommen musste. Für die ausgelassenen Möglichkeiten wurden die Invaders nicht bestraft. Die Royals machten in der zweiten Hälfte da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten: Kraftlos in der Offensive agierend gaben sie erneut das Angriffsrecht mit Punt ab und wieder musste die Defense halten. Diese hatte bis hierhin mehr Spielzeit auf dem Feld verbracht als die eigene Offense, weil die Drives der Invaders immer sehr viel mehr Zeit von der Uhr nahen. Das und die zunehmenden Flaggen für die Potsdamer spielte dem Tabellenvorletzten nun in die Karten. Die Royals waren dabei keineswegs undiszipliniert, sondern es waren Fehler in der Konzentration, die der erforderlichen ständigen Präsenz der Verteidigung auf dem Feld geschuldet waren.

Nach Johnsons TD-Pass auf WR Ben von Jagow, der wegen einer Strafe Hildesheims nicht gegeben wurde, bereiteten die Royals mit zwei Strafen dann doch die ersten Punkte des Tabellenvorletzten vor. Johnson mit Lauf und Kretschmann mit PAT sorgten für das 0:7 aus Sicht der Königlichen.

Wenn man jetzt dachte, dass ein Ruck durch die Reihen der Gastgeber gehen würde, sah man sich getäuscht und das ganz schnell. Der Angriff der Gastgeber war erneut schnell vom Feld, das Schlussviertel erreicht und kein Aufbäumen der Hausherren in Sicht. Die Gäste ließen die Uhr laufen und nahmen auch den zweiten aberkannten TD wegen eines illegal aufgestellten WR klaglos hin. Der Neuzugang auf der Position des Running Back Jaleel Awini brach über die rechte Seite durch und erzielte mit seinem Lauf über 18 Yards das 14:0 aus Sicht der Invaders (PAT Kretschmann.)

Auch mit dem letzten Drive erreichten die Royals die Red Zone des Tabellenvorletzten nicht. Zwei unvollständige Pässe auf Jacob Tucker, dem nach Potsdam zurückgekehrten QB, der in diesem Spiel hauptsächlich die Defense unterstützte, aber auch als Passgeber und –empfänger im Angriff aufgestellt wurde, waren die letzten erwähnenswerten Aktionen der Potsdamer, die sich an diesem Tag mehr als schwertaten.

Mit insgesamt nur 129 Yards der Offense und sieben Punts verabschiedete sich der Liganeuling aus der brandenburgischen Landeshauptstadt in eine vierwöchige Sommerpause. Bis zum Spiel am 04.08.2018 in Braunschweig ist nun Zeit Kräfte zu sammeln und an Strategien zu feilen, um das ausgegebene Ziel der Playoffteilnahme zu erreichen. Die Niederlage gegen die nunmehr weniger abstiegsgefährdeten Hildesheim Invaders hat dieses Unterfangen in etwas weitere Ferne rücken lassen.

Thomas Sellmann - 08.07.2018

Head Coach Michael Vogt (Potsdam Royals)

Head Coach Michael Vogt (Potsdam Royals) (© Zelter Media Service)

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