Tag 3 in der Erlebnisrückschau

Der Blick vom Pult ging heute vor dem offiziellen Start des letzten TagesTag drei – gleichzeitig der letzte Tag - des NFL Draft 2018 mit den Runden vier bis sieben ist vorbei und damit der Draft auch Geschichte in Dallas. Vorab: Die Cowboys und ihre Halle waren überragende Gastgeber – immer freundlich, sehr interessiert und kein bisschen so großspurig, wie man das vielleicht erwarten konnte.

Jerry Jones und seine zahlreichen Angestellten hatten ganze Vorarbeit geleistet und das Super Bowl Debakel 2011 deutlich verblassen lassen. Dazu wurde einer alten Tradition folgend Roger Goodell fortwährend ausgebuht, sobald er die Bühne betrat, was jedoch am dritten Tag nicht mehr der Fall war.

Interessant war aus deutscher Sicht natürlich vor allem, wann endlich und wohin Equanimeous St. Brown gedraftet werden würde. Ein Draftexperte hatte ihn sogar auf Platz 2 der (anerkannt schwachen) Wide Receiver Klasse geführt; tatsächlich ging er dann als 25. Wide Receiver (!!!) vom "Board". Grund soll wohl sein über-bestimmender Vater sein, der die Teams abgeschreckt hatte. Dieser freie Fall dürfte ihn mehrere Millionen aufgrund der vorgegebenen Gehaltsdifferenz der Rookieverträge gekostet haben.

Auf jeden Fall mit Sicherheit eine herbe Enttäuschung im Hause St. Brown und ein deutlicher Warnschuss. Allerdings ist "EQ" St. Brown jetzt wieder mit (Backup Quarterback) DeShone Kizer vereint, mit dem er am College bei Notre Dame sein erfolgreichstes Jahr (2016) erlebt hatte.

Ansonsten wurden diesmal alle Picks mit Ausnahme der der Cowboys und der Panthers von irgendwo weit außerhalb zugeschaltet. Da gab es das ein oder andere Gimmick bei der Verkündung, aber im Großen und Ganzen war das deutlich besser zu ertragen als die gefühlt ununterbrochenen Provokationen in Richtung der Cowboys-Fans im Publikum am Vortag.

Nicht alles funktionierte auch – was entweder an der Technik (z.B. bei den Jets) oder den über-aufgeregten Presentern (gerne auch einmal Kinder) lag. Und die im Vorfeld groß beworbene Aktion der Tampa Bay Buccaneers, dass ein Papagei einen Pick "vorlesen" würde, bestand aus einer Frau im Piratenoutfit, die den Pick erklärte und einem Papagei, der stumm auf ihrer Schulter saß. Nicht unbedingt, was man im Vorfeld erwarten konnte aufgrund der Aussagen der NFL.

NFL Red Zone Channel Host Scott Hanson moderierte dafür souverän und kurzweilig in der Halle, unterstützt durch den ehemaligen Running Back Maurice Jones-Drew und NFL Network Podcaster Dave Dameshek.

Die sehr übersichtliche Anzahl von Fans (der "Inner Circle" war wieder gut gefüllt, sonst hielt sich der Andrang in engen Grenzen) bekam immer wieder die Chance mit NFL-Quizspielen Preise der Sponsoren (Lautsprecher, Spielkonsolen, Tablets etc.) zu gewinnen. Und am Ende der letzten Runde wurden sogar noch zwei Super Bowl Tickets inklusive Anreise und Hotel verlost. Die NFL weiß natürlich aus langjähriger Erfahrung, wie man die Fans in der Halle hält.

Ein Tablet für die weiteste Anreise bekam übrigens eine Frau Mitte 60 von den Philipinen; sie hatte deutlich über 8.000 Meilen zurückgelegt und durfte sich dann über ein Surface Tablet freuen.

In der letzten Runde wurden die Picks dann im Stakkato von jeweils einem anwesenden Fan der Teams vorgelesen. Gegen 18 Uhr Ortszeit war das Spektakel dann Geschichte. Die NFL hat noch nicht bekanntgegeben, wo der Draft 2019 stattfinden wird, aber den Kandidatenkreis schon auf fünf Städte eingegrenzt: Cleveland / Canton (Sitz der Hall of Fame), Denver, Kansas City, Las Vegas und Tennessee.

Der Ausrichter wird voraussichtlich im Mai im Rahmen des Owner Meetings bekanntgegeben werden.

Carsten Keller - 29.04.2018

Der Blick vom Pult ging heute vor dem offiziellen Start des letzten Tages

Der Blick vom Pult ging heute vor dem offiziellen Start des letzten Tages (© Carsten Keller)

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