Abschaffung des Kickoffs? NFL denkt drüber nach

Der Kickoff gehört so fest zur NFL wie Super Bowl, Hot Dogs und Cheerleader. Dennoch wird über eine Abschaffung nachgedacht. Die Überlegungen klingen bereits recht fortgeschritten und könnten in wenigen Jahren umgesetzt werden.

Gesprächsthema: Kickoff-Abschaffung überlagert sogar Transfers
Die NFL ist mitten in ihrer halbjährigen Offseason, doch abseits des Spielfelds dreht sich der Ball munter weiter. Da wären einerseits die Trades: Zuletzt setzten die Los Angeles Rams ein Ausrufezeichen, indem sie Brandin Cooks verpflichteten. Der pfeilschnelle Receiver soll ein weiterer Mosaikstein sein, um die Rams zum Super-Bowl-Contender zu machen, nachdem in der abgelaufenen Saison schon in der ersten Playoff-Runde gegen die Atlanta Falcons Schluss war.

Da die Rams die Regular Season auf dem ersten Platz der NFC West abgeschlossen hatten (Platz 3 in der Conference), war die Niederlage gegen die schlechter platzierten Falcons eine kleine Überraschung, die nicht zuletzt auf Sportwetten-Portalen wie Mobilebet gleichermaßen für Begeisterung wie Enttäuschung gesorgt hat. In der kommenden Saison möchten die Rams ein böses Erwachen dieser Art unbedingt vermeiden.

Neben dem Transferkarussell stehen allerdings noch ganz andere Dinge auf dem Prüfstand. Dabei geht es um nichts Geringeres als das Spiel selbst. Für Zuschauer bedeutet das, sich in Zukunft vielleicht vom Kickoff verabschieden zu müssen. Dieser ist sehr beliebt, da er immer wieder für sensationelle Momente gesorgt hat. Nämlich dann, wenn der Gegner beim Return zum Touchdown-Run ansetzt und diesen dann auch noch erzielt. Das kommt häufiger vor als man denkt, wie dieses Best-of-Video zeigt:



Doch so elementar Spektakel und Spannung für die NFL auch sind, so wichtig ist die Gesundheit der Spieler. Und diese wird durch Kickoffs offenbar einem hohen Risiko ausgesetzt. Das medizinische Personal der NFL schätzt das Verletzungsrisiko beim Kickoff als fünf Mal höher verglichen mit einem regulären Spielzug ein. Grund dafür sind die hohen Geschwindigkeiten, mit denen beide Teams aufeinanderprallen. Gehirnerschütterungen, auch schwere, sind dabei die häufigste Verletzung.

Wenn kein Kickoff mehr, was dann?
Doch falls der Kickoff wirklich abgeschafft wird: Wie sähe die Alternative aus? Die wahrscheinlichste Lösung wäre dann ein Spiel-Wiederbeginn an der 25-Yard-Linie. Genau wie beim Touchback also. Und dieser deutet auch an, warum die Kickoff-Abschaffung zumindest testweise eines Tages Realität werden könnte. Einst fand der Touchback nämlich an der 20-Yard-Linie statt; 2016 erfolgte die Verlegung um 5 Yards, offiziell versuchsweise, doch bis heute hat sich daran nichts geändert. Das NFL-Regelwerk gibt also genug Flexibilität für Änderungen her.

Aus gesundheitlicher Sicht wäre diese Änderung laut Experten sinnvoll. Vor allem, da der Touchback ohnehin einen Kickoff voraussetzt. Der Kickoff würde damit konsequent übersprungen werden, sodass er nicht mehr im Spiel vorkommt.

Welche Auswirkung hätte die Kickoff-Abschaffung?
Nachdem die gesundheitliche Debatte sowie die Kickoff-Alternative bereits geklärt zu sein scheinen, geht es letztlich noch um die zentrale Frage: Wie sehr würde die Kickoff-Abschaffung die Seele des Spiels verändern? Vermutlich gar nicht so sehr. Gerade aufgrund seiner Komplexität lebt der American Football von vielen Facetten; an Highlight-Momenten wird es also auch ohne Kickoff nicht mangeln.

So oder so: Experten rechnen nicht damit, dass die Abschaffung schon zur kommenden Saison 2018/19 erfolgt, da das Zeitfenster bis dahin viel zu knapp ist. Schließlich haben viele Funktionäre und auch die Teams ein Wörtchen mitzureden; ohne einen großen Konsens ist die Änderung nicht machbar. Am aktuellen Status wird sich also noch für mindestens ein Jahr nichts ändern. Sollte die Abschaffung danach tatsächlich erfolgen, ist dieses Vorgehen wahrscheinlich gut, da Fans und Beteiligte genug Zeit haben, sich darauf vorzubereiten.

Es ist also legitim, sich in der aktuellen Offseason weiterhin auf spannende Trades zu konzentrieren. Die Dallas Cowboys haben sich mit Allen Hurns erst kürzlich den wohl besten Free-Agent-Wide-Receiver der Liga gesichert; der polnische Kicker Sebastian Janikowski fand nach seiner Entlassung in Oakland einen Vertrag bei den Seattle Seahawks, und den Green Bay Packers gelang die Rückholaktion von Tramon Williams, der bereits von 2006 bis 2014 in Grün, Gelb und Weiß auflief.

Die Karten werden also erneut stark durchgemischt. Für Favoriten wie den amtierenden Champion aus Philadelphia oder die Super-Bowl-Kontrahenten aus New England bedeutet das, dass der Platz an der Sonne keineswegs gefestigt ist. So lange die Bewegungen in der Offseason so stark und vielversprechend sind, werden auch punktuelle Spielveränderungen die Faszination der NFL nicht verringern.

18.04.2018

(© istock.com/Dmytro Aksonov)

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