Tom Brady sorgt für Headlines

Tom Brady vor einem Spiel in MiamiVor dem Super Bowl wird jede auch noch so kleine Story um die beiden Teams gerne etwas aufgeblasen und diese Woche macht da natürlich auch keinen Unterschied. Diesmal ist es Patriots Quarterback Tom Brady, der gleich dreimal für (kleinere) Schlagzeilen sorgte.

Zunächst wurden die Fäden, die nach dem Trainingsunfall mit Running Back Rex Burkhead an seiner rechten Hand eingenäht worden waren, entfernt. Offensichtlich war die Verletzung soweit ausgeheilt, dass sie nicht mehr nötig sind, was darauf hoffen lässt, dass ihn diese Wunde beim Super Bowl nicht mehr groß stören wird. Andererseits hatte man in der zweiten Hälfte gegen die Jaguars im Divisional Game sowieso kein bisschen den Eindruck, dass sie ihn in irgendeiner Art und Weise behindern würde.

Anschließend wurde ein Radiohost des Bostoner Haus- und Hofsenders WEEI suspendiert, weil er vergangenen Donnerstag Bradys Tochter beleidigt hatte. Alex Reimer (den man nicht kennen muss) hatte das fünfjährige Mädchen in einem Nebensatz "annoying little pissant" genannt – frei übersetzt die langweilende kleine Göre. Brady, der jeden Montagmorgen einen Guestspot bei WEEI hat und für jeweils ein kurzes Interview mit meist ca. fünf Minuten Länge zur Verfügung steht, rief nach den Äußerungen zur gewohnten Zeit an und kritisierte diesen Moderator mit deutlichen Worten.

Die nahezu einhellige Meinung ist, dass Kinder "off-limits" sein sollten und diese Grenze hier – wenn auch wohl unbedacht – überschritten wurde. Brady erklärte in seinem gekürzten Interview am Montag: "Ich bin viele Jahre Eurer Show zur Verfügung gestanden und habe Euch eine ganze Menge Respekt gezollt. Ich habe immer versucht, für Euch einen guten Job abzuliefern. Da ist es mehr als enttäuschend, wenn man das jetzt hört. Meine Tochter – oder irgendein Kind – verdient das auf jeden Fall nicht. Mehr habe ich im Moment nicht zu sagen."

Der Sender hatte vergangenen Freitag umgehend reagiert und Reimer fristlos suspendiert. Eine Entschudigung des Hosts war bislang nicht zu vernehmen und es ist nachvollziehbarerweise fraglich, ob Brady die Verfügbarkeit für ein Interview weiterhin aufrechterhalten wird – was sicher auch von den endgültigen Konsequenzen des Senders abhängen wird.

Nötig hat er diesen Aufwand sicher nicht – selbst wenn er (oder wahrscheinlicher eine seiner wohltätigen Organisationen) dafür kompensiert werden sollte. Es profitiert vornehmlich WEEI von diesem Arrangement. Für den Sender war es vermutlich sowieso besser, dass sich Brady selbst über die Angelegenheit beschwerte und nicht seine heißblütige Frau, die sicher deutlichere und lautere Worte gefunden hätte. Ihr Auftritt nach der Super Bowl Niederlage vor sechs Jahren gegen die Giants, als Gisele Bündchen lautstark über fallengelassene Bälle seiner Receiver gemeckert hatte, ist unvergessen ("mein Mann kann den verdammten Ball nicht werfen und gleichzeitig auch noch selbst fangen").

Mit einer positiveren Nachricht konnte man dann auch noch aufwarten bei den Patriots. Vor dem Gillette Stadium fand das sogenannte "Send-off" statt, die Verabschiedung der Mannschaft bei der Abreise zum Super Bowl und gleichzeitig Motivationsveranstaltung für die vollversammelte Fanschar der Patriot Nation. Sie endete mit einem überragenden Tom Brady Mike Drop: "Wir versuchen [den Titel] für Euch zu gewinnen – das ist alles was wir haben. Wir lieben Euch. Patriots out!"

Ein ereignisreicher Tag im Hause Brady, aber bis zum Spiel am Sonntag dürfte es sowieso nur noch wenige ruhige Tage für den "Greatest of all time" geben.



Carsten Keller - 29.01.2018

Tom Brady vor einem Spiel in Miami

Tom Brady vor einem Spiel in Miami (© Carsten Keller)

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