Ein Pro Bowl mit Defensive

Von Miller ist neben Super Bowl MVP jetzt auch Pro Bowl MVPIn einem Pro Bowl, der wie im Vorjahr und damals nach vielen anderen Jahren tatsächlich wieder einmal mit Defense gespielt wurde, setzte sich die AFC in einem vergleichsweise dramatischen Finish mit 24:23 gegen die NFC durch. Der sportliche Wert dieses lose an ein "All Star Game" erinnerndes Aufeinandertreffen ist ja seit jeher relativ überschaubar, weswegen man das Spiel nicht allzu ernst nehmen darf. Für Unterhaltung sorgte es jedoch allemal.

Auch in diesem Jahr wurde die Partie in dem passend benannten "Camping World Stadium" in Orlando ausgetragen – und diesmal auch noch bei regnerischem Wetter. Die Spieler dürften sich mehr als einmal nach Hawaii gewünscht haben, wo der Pro Bowl bis vor zwei Jahren regelmäßig veranstaltet wurde.

Stattdessen trafen sich die von den Fans auserwählten Spieler also wieder in der Disney-Stadt, wo sie sich unter der Woche im seit letzten Jahr eingeführten Skills-Challenge maßen. Die AFC gewann dieses unterhaltsame Duell verschiedener Football-ähnlicher Wettbewerbe, das etwas an ein Kreissportfest erinnert. Die komplette Übertragung wurde von der NFL für die Ewigkeit bei Youtube hinterlegt.

Im Pro Bowl selbst kamen wie jedes Jahr eine ganze Reihe "Ersatzspieler" zum Einsatz, nachdem schon alleine die Super Bowl Teilnehmer verständlicherweise nicht teilnehmen können. Darüber hinaus gab es erneut eine ganze Reihe mehr oder weniger verletzungsbedingter Absagen.

Die NFC legte gleich in ihrem ersten Drive vor: QB Drew Brees (Saints) fand am Ende eines fast acht Minuten dauernden Auftritts der NFC-Offense Minnesotas WR Adam Thielen zum 0:7. Die AFC versuchte mit Ben Roethlisberger (Steelers) und dem ersten Trickspielzug, einem Flea Flicker, zu antworten, aber es reichte nur zu einem Field Goal durch Mannschaftskollege Chris Boswell.

Fourth Downs wurden gerne einmal ausgespielt, was alleine zeigt, dass es sich eben nicht um ein "normales" Footballspiel handelt.

Ein Muffed Punt von Tyreek Hill (Chiefs) brachte der NFC den Ball prompt zurück, aber die konnten lediglich ein Field Goal durch Gano zum 3:10 erzielen.

Mehr Punkte wurden es erst, als Ben Roethlisberger in seinem zweiten (und letzten Drive) eine Interception warf, die von Minnesotas Harrison Smith über 79 Yards zum "Pick-Six" Touchdown zurückgetragen wurde. Der Rest der Halbzeit brachte einen harten Hit von Seahawks Safety Earl Thomas, eine Interception gegen Chiefs QB Alex Smith durch Cardinal Patrick Peterson in der Endzone und sogar ein Official Review bei einem vermeintlichen Fumble von Kyle Rudolph. Bis dahin war den meisten nicht bewusst gewesen, dass es ein Video Review beim Pro Bowl geben kann. Mit einem Buzzer Beater Field Goal von Graham Gano ging es mit 3:20 in die Kabinen.

Die AFC war langsam gefordert und wechselte dafür Derek Carr (Raiders) ein. Er sorgte mit einem Touchdown-Pass auf TE Delanie Walker für den 10:20 Anschluss. Anschließend wurde Seattles QB Russell Wilson von Chargers Casey Hayward bei einem Missverständnis intercepted; die anschließende Lateral-Folge führte jedoch nicht zum erhofften defensiven Touchdown der AFC. Den holte dann Bills RB LeSean McCoy, nachdem vorher Derek Carr per Play Action Spielzug TY Hilton direkt vor die Endzone gebracht hatte. 17:20 und damit war alles wieder offen.

Ein Field Goal von Gano erhöhte auf 17:23 aus Sicht der NFC; QB Derek Carr wurde von Patrick Peterson beim Versuch, den Rückstand mit einem langen Ball zu egalisieren, intercepted. Die hätte Peterson wohl den Titel des MVP gebracht, wenn sie denn am Ende auch gewonnen hätten.

Anschließend hatten die Spieler wohl realisiert, dass der Sieger doppelt so viel Geld bekommt, wie der Verlierer und spielten dementsprechend realitätsnah. Die AFC holte mit 1:31 auf der Uhr die 24:23 Führung durch einen Pass von Derek Carr auf Delanie Walker für dessen zweiten Touchdown.

Die NFC mit dem bis dahin enttäuschenden Jared Goff mit der letzten Chance. Goff ließ sich jedoch im 4. Versuch von Denvers Von Miller sacken und beendete damit effektiv das Spiel. Von Miller konnte am Ende auch den Titel des MVPs eintüten.

Die AFC-Sieger dürfen sich jetzt über 64.000 Dollar freuen, die NFC-Verlierer immerhin noch über die Hälfte (was nicht in jedem Fall die Reisekosten decken dürfte).

Carsten Keller - 28.01.2018

Von Miller ist neben Super Bowl MVP jetzt auch Pro Bowl MVP

Von Miller ist neben Super Bowl MVP jetzt auch Pro Bowl MVP (© Schüler)

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