Belästigungs-Skandal bei NFL Network

Hall-of-Fame RB Marshall Faulk wird nach den Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung vorerst nicht mehr auf NFL Network zu sehen sein.Kaum sind die Spielerproteste zur Hymne abgeklungen, steht der NFL ein neuer Image-Schaden bevor. Am Montag verklagte die ehemalige NFL Network Mitarbeiterin Jami Cantor NFL Enterprises am Los Angeles Superior Court wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Bei den Angeklagten handelt es sich im Speziellen um Eric Weinberger, einen früheren hochrangigen Produzenten und zahlreiche Ex-Spieler, die beim Haus- und Hofsender NFL Network als TV-Experten engagiert sind, darunter Marshall Faulk (früher Indianapolis Colts, St. Louis Rams), Heath Evans (u.a. New Orleans Saints) und Ike Taylor (Pittsburgh Steelers).

Der Sender reagierte prompt und suspendierte Faulk, Evans und Taylor bis auf weiteres. Auch ESPN zog vorläufige Konsequenzen und trennte sich von den ESPN Radio Moderatoren Donovan McNabb und Eric Davis, die vorher bei NFL Network im Einsatz waren.

Cantor arbeitete seit 2006 als Stylistin bei NFL Network, bis zu ihrer Entlassung im Oktober 2016. In ihrer Anklage bezichtigt Cantor den Hall of Fame Running Back Marshall Faulk, dass er ihr persönliche Fragen zu ihrem Sexualleben gestellt haben soll, u.a. auch seine Genitalien herausgeholt hätte mit der Aufforderung zu Oralverkehr. Evans, ein früherer Fullback, habe ihr Nacktbilder geschickt, Taylor, ehemals Cornerback, ein Video, auf dem er masturbierte. Cantor sagte, dass Weinberger, der 2015 das NFL Network verließ, sie begrapscht und seinen Schritt gegen sie gedrückt hätte, Davis hätte anzügliche Kommentare gemacht und ebenfalls begrabscht. McNabb hätte sexuell unangebrachte Textnachrichten geschickt.

Der Fall bei NFL Network reiht sich ein in eine lange Liste von sexuellem Fehlverhalten innerhalb der Unterhaltungsindustrie, den Medien und der Politik, welche in den vergangenen Monaten öffentlich wurde. Nachdem die New York Times Anfang Oktober den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wegen mehrfacher sexueller Belästigungen und Vergewaltigungen entlarvte, schwappte eine wahre Welle von Enthüllungen durch die USA. Mehr als 40 hochrangige Männer wurden seitdem gefeuert oder gezwungen ihre Arbeit niederzulegen, aufgrund eines Spektrums von Anschuldigungen wegen sexuellem Fehlverhalten über unangebrachte Kommentare bis hin zu Vergewaltigung - Darunter namhafte Leute wie Schauspieler Kevin Spacey, Hip-Hop Mogul Russell Simmons oder der Fotograf Terry Richardson.

Vor Roger Goodell, der sich in der vergangenen Woche nach langem Kampf über seine Vertragsverlängerung freuen durfte, türmen sich neue Sorgenwolken auf. Gerade erst Cowboys-Besitzer Jerry Jones abgeschüttelt, und Ezekiel Elliott für 6 Wochen suspendiert und jetzt diese Geschichte.

Es würde nicht verwundern, wenn die Anschuldigungen nicht die letzten bleiben. Der letzte "böse Bube" war Saints DB Darren Sharper, der im August 2016 zu 18 Jahren und 4 Monaten Gefängnis und 20.000 Dollar Geldstrafe verurteilt wurde, nachdem er zugegeben hatte, in mehreren Staaten Frauen mit Drogen betäubt und vergewaltigt zu haben.


Bjoern Hesse - 12.12.2017

Hall-of-Fame RB Marshall Faulk wird nach den Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung vorerst nicht mehr auf NFL Network zu sehen sein.

Hall-of-Fame RB Marshall Faulk wird nach den Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung vorerst nicht mehr auf NFL Network zu sehen sein. (© Thoben)

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