Le'Veon Bell überrennt Baltimore Ravens

Le'Veon BellFür beide Teams wurde diese Partie im Vorfeld zu einem richtungsweisenden Spiel für den weiteren Saisonverlauf hochstilisiert. Falls dies stimmt, dürfen die Fans der Pittsburgh Steelers nach dem deutlichen 26:9-Erfolg vorsichtig optimistisch sein, während man bei den Ravens nun endgültig in Panik verfallen darf.

Die Ravens sahen tatsächlich aus wie die schlechteste Offense der NFL, die sie zumindest rein statistisch auch sind. Eine wacklige Offensive Line vor einem verunsichert wirkenden Quarterback Joe Flacco und Receiver, die selbst in besten Situation den Ball fallenlassen, sind kein Erfolgsrezept in der Liga. Da nutzte es den Ravens auch nichts, dass die Defense sie lange im Spiel hielt, ehe auch diese, mangels wirksamer Entlastung durch die Offense, am Ende einfach überrannt wurde.

Diese Möglichkeit nutzte Steelers-RB Le'Veon Bell leidlich aus, womit er seine Kritiker zumindest vorerst zum schweigen brachte. In 35 Läufen erreichte er 144 Yards Raumgewinn und 2 Touchdowns und fing außerdem noch 4 Pässe für noch einmal 42 Yards. Dabei tat sich die Offense der Steelers lange Zeit schwer, trotz einer zeitweise erdrückender Überlegenheit.

Die erste Angriffsserie dauerte sage und schreibe 10:23 Minuten und endete doch nur mit einem Einem Field Goal durch K Chris Boswell. Mitte des zweiten Viertels war es erneut Boswell, der auf 6:0 erhöhte. Hier offenbarte sich wieder einmal die bekannte Abschlussschwäche der Steelers und dunkle Ahnungen, dass sich dies vielleicht am Ende rächen würde, kamen hoch. Doch ein Turnover half den Steelers auf die Sprünge.

Steelers-DT Cameron Heyward schlug RB Alex Collins den Ball aus der Hand und sicherte ihn anschließend auch gleich für sein Team an der 28-Yard-Linie der Ravens. Aus dieser geringen Entfernung hatten dann auch die Steelers keine Probleme und wenig später erhöhte Bell durch seinen ersten Touchdown auf 13:0. Und nach einem erneuten Punt der Ravens schlossen die Steelers dann auch einmal eine lange Angriffsserie (70 Yards) mit einem Touchdown ab. WR JuJu Smith-Schuster war auf Vorlage von Ben Roethlisberger über 11 Yards zum 19:0, der 2-Punkte-Versuch scheiterte, erfolgreich. Während sich die Defense der Ravens auf WR Antonio Brown konzentrierte, stand Smith-Schuster ziemlich alleingelassen in der Mitte des Feldes, ehe Roethlisberger ihn sah und anspielte. Dies war dann auch gleichzeitig der Halbzeitstand.

Die Führung brachte jedoch keine Sicherheit bei den Steelers, im Gegenteil. Eine, zugegebenermaßen, strittige Interception durch S Eric Weddle nutzten die Ravens zum ersten Field Goal. Nach einem vergebenen Field Goal durch die Steelers waren die Ravens erneut erfolgreich. Ex-Steelers WR Mike Wallace verkürzte auf Vorlage von Flacco auf 9:19 aus Sicht der Ravens. Auch hier scheiterte der Versuch der Conversion.

Alles war für einen erfolgreichen Endspurt der Ravens vorbereitet, bevor die Steelers mit zwei Interceptions alle Hoffnungen zunichte machten und die heimischen Fans in Scharen zu den Ausgängen drängten. 11 Minuten vor dem Spielend war es LB Ryan Shazier, dem ein Pass von Flacco quasi direkt in die Arme flog. Etwa fünf Minuten später war es wieder Shazier, der mit einem athletischen Sprung einen Pass von Flacco direkt in Richtung seines Teamkameraden CB Mike Hilton dirigierte. 7 Spielzüge später, 6 davon Läufe durch Bell, erhöhten die Steelers durch diesen auf 26:9.

"Ich habe richtig schlecht gespielt. Die beiden Interception gehen allein auf mich. Da muss ich dringend besser spielen", merkte Flacco im Nachgang selbstkritisch an. Bei den Steelers war man angesichts des Erfolges auf fremden Platz natürlich optimistisch. "Natürlich waren nicht perfekt und wir haben noch eine Menge arbeitet vor uns. Aber dieser Auswärtssieg war wichtig und ein Schritt in die richtige Richtung für uns", lobte Head Coach Mike Tomlin. Und Ben Roethlisberger wies noch einmal auf die lange erste Angriffsserie hin: "Gleich zu Beginn so dominant zu sein war wichtig für uns. Damit haben wir die Richtung in diesem körperlich betonten Spiel vorgegeben. Dieser Sieg war auch wichtig, um die bittere Niederlage der Vorwoche vergessen zu machen."

Korber - 02.10.2017

Le'Veon Bell

Le'Veon Bell (© Getty Images)

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