Gute Moral und eine Portion Glück
Washington State, das als 20. der AP-Rangliste in diesen Spieltag gegangen war, präsentierte sich beim 47:44-Erfolg nach der dritten Verlängerung gegen Boise State nicht wie ein Top-25-Team. Der Kampfgeist, den die Mannschaft zeigte, als sie bereits so gut wie geschlagen war, imponierte zwar, aber dass man sich mit einer furiosen Aufholjagd überhaupt noch bis in die Verlängerung retten konnte, verdankte man auch einer gehörigen Portion Glück. "Ich denke, wir waren in der ersten Halbzeit über weite Strecken zu eindimensional. Wir spielten zu vorsichtig. Wir wollten bloß keine Fehler machen, und so darf man nicht spielen", sagte Head Coach Mike Leach zur Leistung seines Teams, vor allem in der Offensive.
Knapp elf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war das Spiel eigentlich zugunsten von Boise State gelaufen. Da hatte Curtis Weaver nach einem Fumble von QB Luke Falk beim Quarterback Sack mit einem 55-Yard-Return gerade den Touchdown zum 31:10 der Broncos erzielt. Und als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, hatte sich Falk in der Szene auch noch verletzt und musste raus. So verrückt es klingt, rückblickend war diese Szene der Wendepunkt im Spiel. Acht Spielzüge später, alles Pässe von Falks Ersatzmann Tyler Hilinski (sieben davon erfolgreich), der im dritten Viertel schon mal eine Angriffsserie gespielt hatte, verkürzten die Gastgeber den Rückstand auf 17:31 (17-Yard-Pass auf Jamire Calvin). Und im fünften Spielzug von Boise States folgendem Angriff fing LB Peyton Pelluer einen abgefälschten Pass von QB Montell Cozart ab und brachte die Cougars mit einem 36-Yard-Return auf 24:31. "Es ist unser Job als Defense der Offense den Ball zu beschaffen und den Gegner am Punkten zu hindern. Also sind wir rausgegangen, haben unsere Aufgaben erfüllt und weiter auf die Offense vertraut", erklärte Pelluer das Comeback.
Drei Minuten später profitierte Washington State von einem Patzer der Gäste. Nach einem Punt der Cougars traf der Ball einen Spieler von Boise State. Den freien Ball schnappte sich Dillon Sherman an Boise States 24-Yard-Linie. Vier Spielzüge später brachte der zweite Touchdown-Pass von Tyler Hilinski (sechs Yards auf RB Jamal Morrow) den Ausgleich (31:31). In der ersten und zweiten Verlängerung tauschten die Teams zunächst Field Goals, dann Touchdowns aus. In der dritten Verlängerung musste Boise State vorlegen und schaffte nur ein 37-Yard-Field-Goal zum 44:41. Im zweiten Spielzug von Washington States nächstem Ballbesitz lief Morrow nach Pass von Hilinski über links zu einem 22-Yard-Touchdow in die Endzone. Die Schiedsichter gaben den Touchdown aber erst nach Ansicht der Video-Bilder, nachdem sie zuvor entschieden hatten, dass Morrow kurz vor Erreichen der Endzone ins Seitenaus gehechtet sei.
Hoch - 10.09.2017
RB Jamal Morrow erzielte in der Verlängerung den entscheidenden Touchdown für Washington State. (© Getty Images)
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