Dramatisches Spiel in Basel

Das die Partie zwischen den Basel Gladiators und den Winterthur Warriors eine "knappe Kiste" werden würde, durfte man schon im Vorfeld erwarten, doch letztlich entwickelte sich das Spiel noch dramatischer als gedacht. Erst führte Winterthur scheinbar uneinholbar mit 20:7, dann lagen plötzlich die Gladiators mit 21:20 in Front. 28:28 stand es am Ende der regulären Spielzeit. Auch die erste Overtime brachte keinen Sieger. Erst in der zweiten Verlängerung konnten sich die glücklicheren Gäste mit 41:38 durchsetzen. Die Zuschauer sahen auf jeden Fall ein intensives und faires Spiel, mit einer imposanten Aufholjagd der Gladiators. Zweifache Overtime – es vermochte sich niemand daran zu erinnern, dass es dies in der Nationalliga A schon gegeben hätte. Die Warriors bleiben somit ungeschlagen. Lediglich Rekordchampion Calanda Broncos verfügt auch noch über eine weiße Weste. Aber auch Basel muss noch nicht bange sein, mit einer 2-1-Bilanz verfügt man noch über alle Optionen.

Die Warriors erwischten einen schnellen Start und schlossen gleich den ersten Drive, der von langen Runs geprägt war, mit einem Touchdown ab. Quarterback Holt Claiborne lief nach einem Play-Action Spielzug in die Endzone. Der Zusatzpunkt konnte sicher verwandelt werden. Auf der Gegenseite gelang es der einmal mehr überzeugend aufspielenden Defense der Warriors den Angriff der Gladiators zu stoppen. Und dann schlug die Offense gleich nochmals zu: Eine Serie von Runs und Passes wurde wiederum mit einem Run, diesmal durch Leandro Faoro zum zweiten Touchdown abgeschlossen. Doch gelang es nicht den Zusatzpunkt zu verwerten, was später beinahe verhängnisvoll geworden wäre. In der Folge kamen die Gladiators über Passspielzüge immer häufiger zum Erfolg. Obwohl die D-Line der Gäste immer wieder massiv Druck aufbaute und einige Male nur knapp einen QB-Sack verpasste, behielt der erfahrene QB Perry Patterson Nerven und Uebersicht und fand seine Receiver immer besser. Schliesslich konnten auch die Basler ihren ersten Touchdown durch einen Pass in die Endzone verbuchen. Die Offense der Warriors kam nun immer wieder durch Powerruns von Jeremias Medici und Claiborne gut vorwärts, machte diese Erfolge jedoch mit Strafen häufig zunichte. Auch die Basler brachten keine Punkte mehr aufs Feld. Der Verteidigung der Winterthurer gelang es sogar einem Receiver den Ball zu entreißen und so das Angriffsrecht zurückzugewinnen. Mit 7:13 ging es in die Pause.

Auch das dritte Viertel begann für die Warriors gut. Die Defense konnte den Angriff der Gladiators einmal mehr stoppen und im Gegenzug brachte die Offense nach einem langen Pass auf Schneckenburger und einigen Runs den Ball wieder in die Red Zone der Basler. Die Basler erwarteten wohl einen weiteren Run, doch Claiborne warf einen Screen-Pass auf Schneckenburger zum Touchdown. Diesmal gelang auch der Zusatzpunkt und die Warriors zogen zu einem vermeintlich vorentscheidenden 7:20 davon. Die nächsten Drives verliefen für beide Teams erfolglos und mussten mit Punts abgeschlossen werden. Nach einem langen Drive gelangten die Gladiators schliesslich in die Red Zone der Winterthurer. Nach drei erfolglosen Versuchen spielten sie den vierten Down aus und dieser Pass konnte vom Verteidiger runtergeschlagen werden. Statt eines Turnover-on-downs kamen sie jedoch zu neuen vier Versuchen, da der gut postierte Referee eine Pass Interference gesehen hatte. Bereits der erste Pass kam an und die Gladiators konnten mit sicherem Kick auf 14:20 verkürzen.

Der nächste Angriff der Warriors kam auf der eigenen 30-Yard-Linie ins Stocken. Coach Evan Harrington ließ den vierten Versuch ausspielen, der Run blieb jedoch in der Basler Line stecken. Damit kam die Offense der Gladiators in einer sehr guten Position aufs Feld. Sie ließ sich die Chance nicht entgehen. Patterson fand erneut seinen Receiver in der Endzone. Mit dem erfolgreichen Zusatzpunkt stand es plötzlich 21:20 zugunsten der Basler. Der nächste Drive der Warriors führte gleich wieder zum nächsten Touchdown. Mit einer guten Mischung von Pässen und Runs wurde das Feld überbrückt und Medici erzielte in gewohnter Manier die nächsten sechs Punkte. Statt eines Kicks entschlossen sich die Warriors auf zwei Punkte zu gehen, was mittels eines Runs des Quarterbacks auch gelang und das Score auf 21:28 schraubte. Dies war von entscheidender Bedeutung, wurde damit doch der verpasste Extrapunkt aus dem zweiten Tochdown egalisiert. Die Gladiators schlugen nämlich sogleich zurück. Vor allem mit langen Pässen überbrückten sie das Feld und brachten den Ball in die Endzone. Mit verwandeltem Extrapunkt glichen sie das Score zu 28:28 aus. Bis zum Ende der regulären Spielzeit brachte keines der Teams mehr Punkte auf die Matchuhr, wobei die Warriors Glück hatten, dass ein Receiver der Basler den Ball zwar in der Endzone fangen, jedoch keinen Fuss mehr auf den Boden bringen konnte und der Pass somit unvollständig war.

So kam es den zur ersten Overtime: Basel führte den Drive aus einem Guss zum ersten Touchdown und verwandelte auch den fälligen Kick. Die Winterthurer standen jedoch in nichts nach. Mit wuchtigen Runs trugen sie den Ball bis wenige Yards vor das Ziel und Claiborne lief schließlich selbst zu den erstrebten sechs Punkten. Moritz Boller glich mit seinem Kick sicher zum 35:35 aus. Nun war die Reihe wieder an den Baslern, die zur zweiten Overtime starteten. Obwohl deren Receiver wiederum Mühe bekundeten die Bälle zu fangen, waren sie schnell in der Red Zone der Warriors. Doch dann hielt deren Defense dicht. Weder am Boden noch über die Luft kamen die Gladiators durch, worauf sie sich für einen Field Goal-Versuch entschieden, den sie auch sicher verwandelten. Gleich beim ersten Play der Warriors übergab Claiborne den Ball an Medici, der einmal mehr nicht zu halten war. Mit einem Run über 25 Yards, bei dem er gleich drei Tackles brach, stürmte er in die Endzone zum 41:38-Sieg der Warriors.

Wittig - 17.04.2017

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