1992-2017 - Die größten blauen Erfolge

Die Erfolge der Hamburg Blue Devils sind eng mit QB #19 Dino Bucciol verbunden. Natürlich soll das 25-jährige Clubjubiläum der Hamburg Blue Devils nicht nur auf die größten Unpässlichkeiten, sondern auch auf die größten Erfolge. Genau die Eurobowl Gewinne und vier deutsche Meisterschaften heimsten die blauen Teufel in den Jahren 1996, 1997, 1998, 2001, 2002 und 2003 ein. Selbstverständlich haben andere Teams nach heutigem Wissen mehr Pokale für ihre Schatztruhe errungen, doch die Art und Weise, wie diese Hamburger Titel gewonnen wurden, sind noch heute mit einem "outstanding" zu bezeichnen.


1996 – Zwei Titel in einem Jahr
1996 warteten im Eurobowl X Jubiläumsfinale am 6. Juli in Stuttgart die Argonautes und die Rekordkulisse von 17000 auf die Hamburger Pünktlich um 20 Uhr starteten beide Mannschaften, begleitet von 200 Cheerleadern aus ganz Europa. Der Anfang für die Blue Devils verlief allerdings alles andere als planmäßig. Die Franzosen fanden früher zu ihrem Spiel. Nachdem die Devils zu einem Punt gezwungen wurden, kamen die Argonautes an der 47 Yards Line in Ballbesitz. Fünf Spielzüge später stand das Team aus Aix-en-Provence an der 1 Yard Line. Ausschlaggebend für die gute Angriffsserie war ein 36-Yard-Pass von QB Kenny Suhl auf Julien Granier. Suhl brachte das Spielgerät schließlich selbst in die Endzone. Verwirrt leisteten sich die Hanseaten einige ungenaue Pässe, so dass die Franzosen zu Beginn des zweiten Viertels ihre zweite Touchdownchance suchten. Die Devils Abwehrreihen stoppten vier Angriffsversuche und Suhls unvollständiger Pass beendete eine vielversprechende Serie. Hamburgs Offense, sichtbar beflügelt von der Leistung der eigenen Abwehr, kam durch Rushes von Padmore Osei und Bruce Reid in Fahrt. QB Craig Pettigrews 26-Yard-Pass auf Max von Garnier beendete einen Drive, der an der eigenen zwei Yard Linie begann und das Spiel offen hielt. Noch überzeugender agierten die blauen Teufel im dritten Viertel. Nach einem nicht anerkannten Touchdown-Pass von Pettigrew folgte ein Catch von WR Simon Morris, der zudem noch zwei Verteidiger ausspielte und die Führung erzielte. Nach dem 14:7 Zwischenstand entwickelte sich das Endspiel zu einer hochdramatischen Partie, bei der die Rolle des Jägers und des Gejagten mehrmals wechselte. Eine Kombination von Lauf- und Passspielzügen brachte die Argonautes bis an die 12 Yards Line des Gegners. Von dort war es nur noch ein kurzer Spaziergang für RB Tori White zum 14:14 Ausgleich. Entsprechend musste das vierte Viertel über Sieg und Niederlage entscheiden. QB Pettigrew täuschte eine Ballübergabe an Osei vor, bevor er an Morris das Lederei übergab. Die Argonautes-Defense war für einen Moment unkonzentriert und Morris sprintete unbedrängt in die Endzone. Da den Franzosen die Kräfte ausgingen, bekam in den letzten Schlussminuten die Defense der Hamburger die Partie endgültig unter Kontrolle und sicherte sich den ersten Eurobowl Erfolg für ihre Mannschaft.

Dass der German Bowl XVIII im Hamburger Volksparkstadion vor einer großen Kulisse stattfinden werden würde, stand bereits am ersten offiziellen Vorverkaufstag fest. Bei Karstadt Spiel + Sport bildeten sich schnell größere Schlangen und die Marke von 5000 abgesetzten Vorverkaufstickets wurde schnell überschritten. Das Gleiche galt für die nächste Messung. Die Marke 8000 war nach weiteren wenigen Tagen ebenfalls schnell überschritten. Es lag also ein neuer German Bowl Besucher Rekord in Reichweite. Den bisher besten Zuschauerzuspruch erreichte der German Bowl im Jahre 1987 in Berlin mit 14800 verkauften Karten im Mommsenstadion, als die Adler ihre ersten Meisterschaft feierten und nach dem Spiel noch 2000 neugierige Bürger in das Stadion gelassen wurden. Angemeldet hatte sich zum 1996er Finale auch der Norddeutsche Rundfunk. Mit sieben Kameras wurde das Endspiel aufgezeichnet und in einer 80-minütigen Sport-3-Extra-Sendung einem noch größeren Publikum präsentiert, dass sofern es eine Eintrittskarte kaufte, zu den mehrheitlich glücklichen 19700 Footballfans gehörte, die den ersten deutschen Titel der Blue Devils live erlebten. Die Entscheidung fiel in einem einseitigen dritten Viertel auch deswegen, weil sich Düsseldorfs QB Steve Calhoun eine Brustbeinprellung zuzog und sich Estrus Crayton später beklagte, dass niemand bei den Panthern es wagte, die Verantwortung an sich zu ziehen. Im Hamburger Lager blühte andererseits das Angriffsspiel auf und Craig Pettigrew, beziehungsweise Dino Bucciol wechselten sich auf der Spielmacherposition ab, ohne dass es zu nennenswerten Qualitätsverlusten kam. Beide einte, dass sie über eine Vielzahl von Anspielstationen verfügten, die beliebig den Ball nach vorne beförderten. Einen Sieg dank der besseren Tagesform, nicht nur körperlich, sondern auch gedanklich im Kopf landeten die Gastgeber. Bis zur Halbzeit sah es keineswegs so aus, als wenn Hamburg die Nase vorn hätte, sondern Düsseldorf verstand es nicht, die Fehler der Devils auszunutzen. Im weiteren Verlauf wurde die Fehlerquote drastisch minimiert und Düsseldorf erhielt keine Chancen mehr, den Spieß noch einmal umzudrehen, ohne aber von den Hamburger Strategen an der Sideline zermalmt zu werden. Groß spielte auch an diesem Abend die Hamburger Defense auf, allen voran der junge 19 jährige Christopher Malewski, der den jeweils zweiten Panther Receiver neben Crayton zu bewachen hatte. Seine Aufgabe löste er mit zwei gefangenen Interceptions so gut, dass er zum MVP der German Bowls gewählt wurde.


1997 – Zweiter Eurobowl Erfolg
Der Eurobowl XI wurde, wie schon im Vorjahr, im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion ausgetragen. Phoenix Bologna forderte dabei den amtierenden Champion aus Hamburg heraus und empfahl sich als italienischer Meister mit 28 gewonnenen Spielen in Folge. Dieses half den Italienern allerdings wenig. Eine dominierende zweite Halbzeit reichte den Hamburg Blue Devils aus, um den Italienischen Meister Phoenix Bologna mit 35:14 in die Knie zu zwingen und den Eurobowl erneut an die Elbe zu entführen. Doch bevor die Hanseaten ihre "goldene Serie" fortsetzen konnten, schufen die Football-Götter vier Viertel und einen Gegner, der in 28 Spielen noch keine Niederlage einstecken musste. Nach dem Europapokal-Endspiel gegen das Hamburger Team, dass in Europa mittlerweile als glasklare Nummer eins gelten musste, war es vorbei mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit, nicht nur rein körperlich war Bologna nicht in der Lage, den Blue Devils über die volle Distanz Paroli zu bieten. Zumindest in der ersten Halbzeit lieferten sich die beiden Teams ein ausgeglichenes Spiel und Christian Walter sollte nach fünf Minuten einen 34-Yard-Pass von QB Dino Bucciol, der das Match gegen seine italienischen Landsleute merklich genoss, zum 7:0 fangen. Bolognas Spielmacher James McDonaugh bewies anschließend, dass er sein Handwerk gelernt hatte und alleine zehn first Downs eroberte seine Offense in den ersten beiden Vierteln und verbuchte 124 Yards alleine durch ihr Passspiel. Hamburg hatte zwar insgesamt für weniger Minuten den Ball in Besitz, dafür sorgten sie für die Big Plays des Abends. Das Laufspiel beherrschte Chris Hicks an diesem Abend und lieferte eine große Show ab. Seine Kunst, pfeilschnell durch die Lücken der Italiener zu eilen, führte nicht nur zu einem 65-Yard-Lauf, sondern sorgte bei den 16800 Zuschauern für viel Zustimmung. Doch auch Hicks agierte nicht ohne Fehler. Nachdem Christoph Malewski zunächst zu Beginn des zweiten Viertels eine Interception fing, nahm Massimiliano Fagotti den Ball nach einem Hicks-Fumble an der Hamburger zehn Yards Line auf. Nach einem Lauf durch Angeloni und einem 14 Yards Touchdown-Pass auf Mario Panzani vergrößerte sich die Stimmung im italienischen Team, die aber bereits gegen Mitte des zweiten Viertels vom variantenreichen Angriffsspiel des Champions zermürbt wurden. Glaubten die Italiener, dass sie Hicks im Griff hatten, so sorgte Bruce Reid für eine neue Lücke in der Bologna Abwehr und ihre Defensive Line konnte ab dem dritten Viertel die stürmischen Angriffe der Devils nicht mehr abwehren. Nachdem der italienische Spielmacher zweimal von Mathias Ude gesackt wurde, trat der Hamburger Simon Morris in Erscheinung und sorgte mit seinem zwölf Yards Passfang zum 28:14 für die wichtige Vorentscheidung. Als schließlich auch noch Receiver Max von Garnier im vierten Viertel Bucciols 47-Yard-Pass sicher catchte, war der elfte Eurobowl bereits entschieden und die Blue Devils hatten ihren ersten Titel verdient verteidigt, dass zum damaligen Zeitpunkt in deutschen Landen als Neuland betrachtet wurde, auch wenn die geschlagenen europäischen Vereinsmannschaften nicht immer die Stärke der heimischen Bundesliga Nord an den Tag legten und aufgrund dessen schon eine gewonnene Bundesliga-Meisterschaft 1997 als höherwertiger anzusehen war.


1998 – Das Three-peat
Aus sportlicher Sicht galt es am 5. Juli 1998 für die Hamburg Blue Devils Eurobowl-Geschichte zu schreiben. Die blauen Teufel bezwangen im Eurobowl Finale Paris Flash mit 38:19. Vor 12.000 Zuschauern im Stadion des FC St. Pauli mussten sich die Gäste bereits nach dem ersten Viertel eingestehen, dass der Titelverteidiger an diesem Tag nicht zu bezwingen sei. Dank einer bravourösen Leistung ihres Quarterbacks Dino Bucciol, gelang den Blue Devils die Titelverteidigung, obwohl vor dem Spiel die Trainercrew nicht allzu viele Informationen über die Pariser vorlagen. Das Pariser Passspiel wurde als besonders gefährlich identifiziert, und auf QB Kurtiss Riggs, beziehungsweise TE Jeremy Gardener wollte man ein besonderes Auge werfen. "Nach unseren Informationen verfügen die Pariser aber auch über eine klare Schwäche in der Passverteidigung", so Teammanager Didi Stolze. Ein einsetzender und dauernder Regen sorgte allerdings für einen rutschigen Rasen, so dass das Aufziehen eines Passspielzuges über die längere Distanz zunächst als risikovoll zu betrachten war. Nach zwei ergebnislosen Pariser Angriffsserien, durfte Hamburg zuerst jubeln. Bucciol gelang es, je einmal Claudius Osei und Slavomir Rybarczyk zu bedienen. Rybarczyk stand auch wenige Sekunden später wieder goldrichtig und fing sicher über 38 Yards den ersten Touchdownerfolg. Als Paris mit ihrer nachfolgenden Angriffssequenz erneut nicht punktete, nutzte Bucciol abermals seine Chance. Von der Mittellinie aus, erkannte der mittlerweile im sechsten Jahr bei den Hamburgern spielende routinierte Italo-Kanadier Lücken in der Gästeverteidigung und lief nach 51 Yards in die gegnerische Endzone zum 14:0 Zwischenstand. Im zweiten Viertel setzte sich der Devils-Sturmlauf weiter fort und die Demontage der Gäste wurde von WR Padmore Osei und seinem 18-jährigen Bruder Claudius Osei weiter vorangetrieben. Dessen Catch über die kurze Distanz führte zum 21:0. Eine Antwort fand Paris Flash erst in der Mitte des zweiten Durchganges. QB Riggs bediente zunächst Gardener über 18 Yards und Patrice Kancel sorgte für einen weiteren 14-Yard-Lauf. Die restlichen sechs Yards bis zur Devils Endzone überbrückte wiederum Gardener zum Anschlusstouchdown. Das Spiel gewann an Klasse und der Unterhaltungswert wurde durch die Pariser Aktivitäten erheblich gesteigert. Max von Garniers 57 Yards Passfang wurde wiederum von Gardener mit einem 11 Yards Touchdowncatch beantwortet. Insgesamt präsentierten sich die Franzosen aber als die Gegner mit der größeren Nervenschwäche und der geringeren Erfahrung vor einer größeren Zuschauerkulisse. Paris Flash "blitzte" zu selten und fand an diesem Tage seinen Meister im Hamburger Blitzableiter. Im dritten Viertel fing von Garnier noch einen 36-Yard-Pass von Bucciol und Kicker Timo Erbs sorgte mit einem verwandelten 28-Yard-Field-Goal für einen nicht mehr einholbaren 38:13 Vorsprung, so dass auch Kancels drei Yards Touchdownlauf zum 38:19 Endstand aus Hamburger Sicht nur noch kosmetischer Natur war.


2001 – Die Comback-Kids
Am Ende der Saison 2001 kannte der German Bowl XXIII in Hannover viele Gewinner und nur wenige Verlierer. In einem hochklassigen Finale besiegten die Hamburg Blue Devils vor 23.193 Zuschauern im Niedersachsenstadion Hannover ihren Erzrirvalen Braunschweig Lions mit 31:13 und gewannen damit zum zweiten Mal die Football Meisterschaft. Der Holsten German Bowl XXIII war dabei trotz des am Ende klaren und vielleicht um einen Touchdown zu hohen Resultates bis in das vierte Viertel hinein eine offene Angelegenheit, bei der die angesichts des Verlaufes der Punktrunde von vielen erwartete klare Überlegenheit der Hamburger Mannschaft erst am Schluss sichtbar wurde. Der tapfere und anfangs mit so viel Geschick geführte Kampf der Lions gegen die Hamburger wurde so nur in der Momentaufnahme in den Tagen und ersten Wochen nach dem Finale 2001 ein Thema, übrig für den Eintrag in die Geschichtsbücher blieb am Ende die Tatsache, dass die vom Ergebnis her einseitigsten zwei German Bowls der letzten 14 Jahre die beiden sind, die die Hamburg Blue Devils gewannen: 1996 mit 31:12 gegen Düsseldorf und nun diesen gegen Braunschweig mit fast dem auf den Punkt genau selben Resultat. Auch wenn der Zuschauerschnitt im Holsten German Bowl XXIII hinter der insgeheim erhofften Zahl von 30.000 Besuchern zurückblieb, konnten Veranstalter und Ausrichter eine positive Bilanz des Football-Ereignisses ziehen. "Der Verband war mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Wir haben die zweithöchste Zuschauerzahl bei einem German Bowl erreicht - und das auf neutralem Boden. Das ist insgesamt sehr erfreulich", sagte AFVD-Präsident Robert Huber nach dem Finale. "Die Resonanz der Fans war wirklich toll. Viele sind auch nach dem Spiel im Stadion geblieben und haben noch gefeiert", freute sich auch Service-Team-Chef Peter Beute. Zum insgesamt fünften Mal durfte sich Estrus Crayton als deutscher Meister bezeichnen. Dabei war es nicht das Finale von Crayton. Nur einen Touchdown erzielte der Hamburger Running Back gegen sein ehemaliges Team aus Braunschweig - und das auch erst kurz vor dem Ende der Begegnung. Dennoch war es für den Amerikaner ein besonderes Spiel: Es war sein fünfter Meistertitel, den er gewann - und das mit drei verschiedenen Teams. "Klar ist dieser Titelgewinn etwas Besonderes, aber ich kann nicht sagen, welcher Titel von allen der wertvollste ist. Ich bin nur verdammt glücklich, dass wir es heute geschafft haben", sagte Crayton nach dem Finale. Dem Kalifornier gelang nicht nur das Kunststück, mit drei verschiedenen Teams in den German Bowl einzuziehen, sondern auch sieben Mal in Folge im Endspiel zu stehen.


2002 – Chancenlos zur dritten deutschen Meisterschaft
An Elbe, Alster und Bille wollte man im Jahr 2002 nichts von einer Favoritenbürde wissen, zumal die Blauen von ihrer Einmaligkeit in den letzten zwei Jahren viel eingebüßt haben. Geplagt von Liquiditäts- und Trainerbesetzungsfragen und der Suche nach geeigneten Spielstätten, fand man sich nach zehn Jahren Spielbetrieb zwar immer noch in der Spitzengruppe des deutschen Footballs wieder, doch von Hochmut und Dominanz konnte keine mehr Rede sein. So verkündete Teammanager Dietrich E. Stolze: "Wir haben eigentlich keine Chance". In Hamburg machte man sich wenig Illusionen - und wenn doch, dann wollte man diese nicht ausposaunen. Schließlich gab es in der Geschichte der langjährigen Rivalität der Blue Devils mit den Lions nur selten Fälle, in denen der vermeintliche Favorit vor einem Aufeinandertreffen so klar auszumachen war, wie diesmal angesichts des bisher souveränen Durchmarschs der Lions durch die Saison. Zumindest das Überraschungsmoment hatten die Blue Devils also allemal auf ihrer Seite, wenn sie das Finale über längere Zeit offen gestalten könnten.

Doch es kam ganz anders. Die Blue Devils Mannschaft zeigte, dass sie auf den Punkt genau hellwach agierten konnte und sich autark gegen die organisatorischen Defiziten des Gesamtvereines zeigte. Sie verteidigten die deutsche Football Meisterschaft durch ein 16:13 gegen die favorisierten Lions vor über 21.000 Fans in Braunschweig. Sie holten ausgerechnet in der Höhle des Löwen ihre dritte deutsche Meisterschaft nach 1996 und 2001 über die Braunschweig Lions, die zuvor in den Punktspielen eine perfect season abgeliefert, dabei unter anderem auch den Finalgegner zweimal bezwungen und so vor dem Finale als klarer Favorit galten. Doch an jenem kühlen Herbstabend im Oktober 2002 agierten im ausverkauften Braunschweiger Stadion die Hamburger cooler, souveräner und abgeklärter. Basierend auf einer erneut eindrucksvollen Vorstellung von Estrus Crayton, der sich in seinem achten German Bowl Titel in Folge wirkungsvoller denn je zuvor entfalten konnte und als Most Valuable Player außerhalb jeder Diskussion stand, sowie einer vor allem an der Linie stahlharten Verteidigungsreihe, bestimmten die Hamburger nahezu ohne Unterbrechung das Spiel und stürmten am Ende triumphierend vom Platz. Ein Geheimnis des Erfolges plauderte nach dem Abpfiff Devils QB Jan Seiff aus: "Babak Movassaghi, der heute sein letztes Spiel gemacht hat, hat eine bewegende Rede vor seinem Abschiedsspiel in der Mannschaftskabine gehalten und an unseren Teamgeist appelliert. Wir sollten rausgehen und uns als Team verhalten und alles geben. So wünschte er sich sein letztes Spiel."


2003 – Noch einmal ganz oben
Die Partie des 25. German Bowl Endspieles hieß 2003 zum fünften Mal Lions-Devils. Da das deutsche Endspiel zum 25. Mal ausgetragen wurde, galt es, dieses silberne Jubiläum gebührend zu feiern. Titelverteidiger Hamburg Blue Devils und der amtierende Eurobowl-Champion Braunschweig Lions übernahmen zu diesem Zeitpunkt gemeinsam einen Rekord der Ansbach Grizzlies und der Düsseldorf Panther, die zwischen 1983 und 1986 viermal gegeneinander um die Meisterschaft spielten. In den letzten drei deutschen Endspielen der Jahre 2000 bis 2002 verließen die Lions immer als Vizemeister den Platz.

Dieser Zustand sollte sich auch im Oktober 2003 nicht verändern. Die Hamburg Blue Devils holten nach einem packenden Finale in der Verlängerung gegen die Braunschweig Lions ihre vierte Meisterschaft und gewannen in der Volkswagen Arena in Wolfsburg den German Bowl XXV mit 37:36 gegen die Braunschweig Lions, die zum Abschluss der Punktrunde Platz eins in der GFL Nord vor den Hamburgern belegt hatten, diese Anfang September vor eigenem Publikum noch 35:0 deklassiert hatten und sich auch in Wolfsburg einige Male schon als fast sicherer Sieger wähnen durften. Den Schlusspunkt unter eine an Dramatik kaum zu überbietende Partie, in der die von beiden Seiten vor allem im Angriffsbereich gezeigte Spielkultur im deutschen Amateurbereich bislang wohl noch nicht erreicht worden sein dürfte, setzten Hamburgs TE Andreas Nommensen, der einen sieben-Yard-Pass von QB Zach Witt in der Braunschweiger Endzone fing, sowie Kicker Florian Dannehl, der im Gegensatz zu Braunschweigs Kicker Marko Rothaar wenige Minuten zuvor, nach dem Overtime Touchdown seiner Mannschaft, auch den Extrapunkt verwandelte. Als MVP des Finales wurde Hamburgs WR Marico Gregersen von Bundestrainer Martin Hanselmann auserkoren und im Anschluss an die Partie mit einer speziellen Naturstein-Trophäe ausgezeichnet.

Schlüter - 20.03.2017

Die Erfolge der Hamburg Blue Devils sind eng mit QB #19 Dino Bucciol verbunden.

Die Erfolge der Hamburg Blue Devils sind eng mit QB #19 Dino Bucciol verbunden. (© Tillmann)

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