Jahr eins von Coach Pederson

Positive Aussichten für 2017Das erste Jahr mit Head Coach Doug Pederson am Steuer der Philadelphia Eagles ist vorbei – Zeit Bilanz zu ziehen; die fällt unter dem Strich auch durchaus zwiespältig aus.

Doch wie kam Pederson überhaupt an den Posten? Zum ersten Mal hörte man von Pederson in den 90er Jahren, als er insgesamt 17 Spiele als Quarterback startete; die Bilanz fällt mit 3-14 jedoch denkbar schlecht aus. Unter anderem war er in Green Bay Backup von Brett Favre und 1999 Starter bei den Eagles in der Rookie Saison von Donovan McNabb. Nachdem das Team damals bei 2-7 stand, wurde er erlöst und von McNabb abgelöst.

Seine Coaching Karriere in der NFL begann ebenfalls in Philadelphia – im Stab von Andy Reid 2009 in einem Einstiegsposten als Quality Control Coach. Reid folgte er nach dessen Abschied zu den Kansas City Chiefs, wo er 2013 zum Offensive Coordinator wurde und diesen Posten bis zum Wechsel auf den Chefsessel in Philadelphia hielt.

Reid dürfte auch einen erheblichen Anteil an der Verpflichtung Pedersons bei den Eagles gehabt haben: gerüchteweise empfahl Reid seinem ehemaligen Chef – Eagles Eigentümer Jeffrey Lurie – seinen Assistenztrainer in den höchsten Tönen und der verkündete schließlich im Januar 2016: "Pederson ist ein strategischer Denker, ein Führer und Kommunikator und jemand, der wirklich weiß, wie man aus seinen Spielern das Beste holt....Er ist der richtige Mann, um unser ultimatives Ziel zu erreichen."

Das musste er letztendlich auch, vor allem nachdem General Manager Roseman direkt vor der SaisonStamm-Quarterback Sam Bradford sensationell nach Minnesota abgab und Rookie Carson Wentz, der gerade einmal eine Halbzeit in der Preseason mitwirken konnte und sich anschließend verletzt hatte, über Nacht zum Starter befördert wurde.

Aber damit nicht genug der schlechten Nachrichten: Tackle Lande Johnson wurde für 10 Spiele suspendiert. Ein Fehlstart wäre alles andere als überraschend gewesen, aber die Eagles gewannen bis zu ihrer Bye Week in Woche 4 alle Partien.

Carson Wentz überzeugte mit einfachen Pässen und einer Ruhe, die man von einem Quarterback in seinen ersten Spielen nicht erwarten konnte.

Anschließend gelang aber lange Zeit fast nichts mehr und die kritischen Stimmen bezüglich Pederson wurden lauter. Die O-Line schaffte es ein ums andere Mal nicht mehr, Wentz genügend Zeit zu verschaffen und das Running Game wurde zudem vernachlässigt. Pederson und seinen Assistenten gelang es nicht mehr, einen funktionierenden Gameplan zu erstellen, der die O-Line Probleme ausgleichen konnte.

Viele Fans fühlten sich an die letzte Zeit von Andy Reid bei den Eagles erinnert, der damals ebenfalls vermehrt Kreativität und Flexibilität vermissen ließ.

Insgesamt ist ein Auswärtssieg in acht Spielen natürlich viel zu wenig und die Durststrecke in den Wochen 5 – 15 mit nur zwei Siegen strapazierte die Geduld der Fans und ließ zeitgleich jegliche Playoffträume platzen.

Zumindest schienen die Spieler aber weiter Vertrauen in ihren Coach zu haben und mit zwei Siegen gegen die Giants (für die es noch um einiges ging) und die sich für die Playoffs schonenden Cowboys konnte man mit einem positiven Gefühl in die Offseason gehen.

Auch für Doug Pederson war seine Rookiessaison als Head Coach ein Lernprozess; in einem Interview mit Sirius XM verriet er: "Wenn ich mich selbst überprüfe – von Tag eins bis heute – zum Beispiel zu verstehen, wie man ein Footballspiel managt vom den offensiven Play Calls rüber zu der Defense, zu den Special Teams bis zu "Oh – ist das ein Spielzug, den wir challengen sollten? Das alles zu managen im Lauf des Jahres – das waren Dinge, die ich evaluiert habe und wo ich natürlich im nächsten Jahr besser werden kann."

Eine bessere Bilanz erwartet man auf alle Fälle: in einer hart umkämpften NFC East sollte man im Jahr 2 von Pederson und Wentz zumindest lange um die Playoffplätze mitspielen können; und dann dürfte auch die Kritik am Head Coach verstummen.

Carsten Keller - 27.01.2017

Positive Aussichten für 2017

Positive Aussichten für 2017 (© Getty Images)

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