Zwei Rookiestars zum Pro Bowl

Ezekiel Elliott und Dak Prescott fliegen zum Spiel der BestenDie Cowboys schicken mit Quarterback Dak Prescott und Running Back Ezekiel Elliott zwei Rookies zum Pro Bowl nach Orlando – quasi doppelt so viele wie alle anderen Teams zusammengenommen. Chiefs Wide Receiver und vor allem Kick Returner Tyreek Hill ist nämlich der einzig weitere Liganeuling, der im usprünglichen Roster für das Auswahlspiel nominiert wurde.

Bei Dak Prescott, dem Quarterback der Mississippi State Bulldogs, prognostizierten die Scouts zum Teil eine Auswahl in der zweiten Runde; es wurde letztendlich "nur" die vierte Runde, was nicht zuletzt an einer Anzeige wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss lag, die zur Zeiten des Training Camps aber eingestellt wurde.

Prescott war weder die erste noch die zweite Wahl im Draft als zukünftiger Nachfolger des verletzungsanfälligen und alternden Tony Romo. Aber nachdem sie zwei Mal – bei Paxton Lynch und Connor Cook – mit ansehen mussten, wie ihnen die beiden Wunschkandidaten vor der Nase weggeschnappt wurden, griff man schließlich bei Dak Prescott an Stelle 135 zu.

Ein Glücksfall, wie sich später sehr schnell herausstellte. Prescott übernahm nach der Verletzung Romos viel früher, als sich das wohl überhaupt jemand vorstellen konnte – und überzeugte so sehr, dass man die Suche nach einem Veteranen für die Stelle desStamm-Quarterbacks maximal halbherzig durchführte.

23 Touchdowns bei nur 4 Interceptions mit 3.667 Yards und einem Passer Rating von 104.9 bedeuten eine absolute Traumsaison und die berechtigte Nominierung für den Trip nach Orlando, wo das sportlich unwichtigste Spiel des Jahres diesmal stattfinden wird.

Trotzdem wäre er sicher lieber nicht in den Sunshine State geflogen – genausowenig wie sein Kumpel und Mitspieler Ezekiel Elliott. Zwar bekommt jeder Spieler mindestens 30.000 Dollar – und falls er im siegreichen Teams steht sogar 61.000 Dollar – aber die Reise bedeutet, dass man eben nicht mehr in den Playoffs mitspielen darf.

Viele Hoffnungen hatten auf Elliott gelegen, die Cowboys an den Packers vorbei ins Conference Final zu pushen. Mit 125 Yards hat er sicher auch nicht enttäuscht, wobei dieser Topwert trotzdem für ihn nahezu niedrig im Vergleich mit vielen Spielen der Hauptrunde erscheint.

Im Gegensatz zu Dak Prescott konnte man den schnellen sportlichen Erfolg jedoch bei ihm eher vorhersehen: der anerkannt beste Running Back des Drafts war nach einer herausragenden Collegekarriere bei den Ohio State Buckeyes hinter den Quarterbacks Jared Goff und Carson Wentz sowie Defensive End Joey Bosa an Nummer 4 von den Cowboys ausgewählt worden.

Es gab genug Stimmen, die hier lieber Defensive Back Jalen Ramsey für die Cowboys gesehen hätten, aber die Erfolge von Elliott geben Familie Jones eindeutig Recht: Elliott war für viele Gegner eindeutig zu stark. Mit ihm diktierten die Cowboys das Tempo und zusammen mit Prescott standen am Ende langer Drives ein ums andere Mal auch Touchdowns – ein gravierender Unterschied zum Vorjahr.

So konnte die Defense ausgeruht aufs Feld gehen und letztendlich verlor man gerade einmal drei Spiele in der Hauptrunde, wobei das letzte in Philadelphia sportlich bereits unwichtig war. Zuvor konnten lediglich die Giants gegen Dallas gewinnen.

Ezekiel Elliott holte dabei 1.631 Yards und war lange auf Kurs, den Rookie Rushing Record von Los Angeles Rams Spieler Eric Dickerson aus den 80er Jahren zu brechen. Dass es am Ende dazu nicht reichte, lag sicher auch daran, dass man sich frühzeitig den Nummer #1 Seed gesichert hatte und Elliott für die Playoffs schonen konnte.

Der Trip nach Orlando ist sicher nur ein schwacher Trost für Prescott und Elliott, aber sicher mehr als verdient. Und mit etwas Abstand wird wohl auch die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden aus den Playoffs nachlassen.

Carsten Keller - 21.01.2017

Ezekiel Elliott und Dak Prescott fliegen zum Spiel der Besten

Ezekiel Elliott und Dak Prescott fliegen zum Spiel der Besten (© Getty Images)

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