Geduld und Zuversicht

Le'Veon Bell übt sich in Geduld - auf dem Spielfeld und auch außerhalb.Eine Eigenschaft, die dieser Tage vor dem Playoff-Spiel zwischen Pittsburgh und Kansas City immer wieder zur Sprache kommt, wenn von Steelers-Running-Back Le’Veon Bell die Rede ist, ist seine Geduld. Oft kommt es vor, dass der 24-Jährige, der in dieser Saison erneut zu den besten Running Backs der Liga zählt, an der Line of Scrimmage abstoppt, anstatt im Vollsprint durch eine Lücke zu preschen. Was eigentlich verpöhnt ist, nutzt Bell zu seinem Vorteil, indem er durch diesen Zögern mehr Zeit gewinnt, um eine Lücke auszumachen, die oft noch mehr Erfolg verspricht. Diese Herangehensweise scheinen Bell und sein Agent auch im Geschäftsleben zu pflegen.

Denn sowohl die Steelers als auch Bell und sein Agent sind sich einig, dass sie an einem neuen Vertrag arbeiten wollen. Da die Zeit aber drängt und so schnell wohl keine Einigung erzielt werden könnte, üben sich beide Seiten in Geduld. So kommt es, dass die Steelers Bell in der nächsten Saison mit einem sogenannten Franchise Tag belegen wollen. Das bedeutet, Bell kann zu keinem anderen Team wechseln, und die Steelers verpflichten sich, ihrem Ausnahmeathleten ein Einjahresgehalt zu zahlen, was sich daran bemisst, wie viel die besten Spieler auf seiner Position bezahlt werden, was wohl im Augenblick darauf hinausläuft, dass Bell ein Jahressalär von zwölf Millionen US-Dollar zu erwarten hätte.

Normalerweise missfällt es Spielern, in dieser Art an ihr Team gebunden zu werden, weil das Ziel natürlich ist, einen langfristigen Vertrag zu erhalten - entweder mit seinem alten oder einem neuen Team. Da Bell sich in Pittsburgh und in der Offense von Coordinator Todd Haley wohlzufühlen scheint und die Steelers mit ihm erfolgreich sind, gibt es für Bell vorerst keinen Grund zum Wechsel. Und auch die Steelers-Verantwortlichen haben genug gesehen, um Bell halten zu wollen - trotz der Fragezeichen, die hinter seiner Gesundheit und seinem Verhalten standen. Immerhin verletzte sich Bell in den letzten beiden Jahren zwei Mal so schwer am Knie, dass das Spiel gegen die Dolphins das erste Playoff-Spiel seiner Karriere war.

Hinzu kam, dass Bell zweimal von der NFL gesperrt wurde, weil er gegen die Statuten verstoßen hatte, die die Einnahme unerlaubter Substanzen regelt. Dadurch verpasste er die ersten drei Spiele der regulären Saison. Pro Spiel erlief er jedoch nach seinem verzögerten Saisonstart (und mit Ausnahme des letzten Saisonspiels gegen Cleveland, weil er geschont wurde) durchschnittlich 105,7 Yards - das war in der Liga der zweitbeste Wert hinter Rookie Ezekiel Elliott (108,7 Yards) von den Cowboys.

Uwe Rudolph - 11.01.2017

Le'Veon Bell übt sich in Geduld - auf dem Spielfeld und auch außerhalb.

Le'Veon Bell übt sich in Geduld - auf dem Spielfeld und auch außerhalb. (© Getty Images)

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