Wanderer bald verwurzelt?
Die Chicago Bears haben drei ihrer letzten vier Spiele verloren. Mit einer Bilanz von drei Siegen bei elf Niederlagen liegen sie in der NFC North abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die Saison ist somit gelaufen, aber Quarterback Matt Barkley könnte am Ende zu den Gewinnern zählen. So wie der 26-Jährige in den letzten vier Spielen - in Abwesenheit des verletzten Stamm-Quarterbacks Jay Cutler - auftrumpfte, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er in der kommenden Saison gute Karten haben wird, auch weiterhin die Geschicke der Bears-Offense zu lenken.
Vier Jahre hat Barkley bislang in der NFL gespielt - bei nicht weniger als drei Teams. Seine Karriere begann 2013 bei den Eagles, wo er in zwei Jahren allerdings nur in vier Spielen zum Einsatz kam. 2015 einigten sich die Cardinals und Eagles auf einen Trade. Barkley wechselte nach Arizona, wurde dort jedoch nicht eingesetzt. Anfang September diesen Jahres nahmen ihn die Bears unter Vertrag. Der 26-Jährige befand sich zunächst in der sogenannten Practice Squad, kam dann jedoch durch die Verletzungen der anderen Quarterbacks, Cutler und Brian Hoyer, zu seinem ersten Einsatz im Bears-Trikot, der aufgrund der fehlenden Abstimmung mit seinen Mitspielern noch entsprechend holprig verlief: Barkley warf gegen die Packers im Hinspiel keinen Touchdown, vervollständigte weniger als die Hälfte seiner 15 Passversuche (sechs) und leistete sich zudem zwei Interceptions.
Doch seit Ende November läuft es bei ihm. In den vier Spielen gegen die Titans, 49ers, Lions und Packers warf er sechs Touchdown-Pässe und verschuldete vier Interceptions. Der meiste Raumgewinn gelang ihm im letzten Spiel gegen die Packers (362 Yards); die meisten Touchdown-Pässe warf er gegen die Titans (drei). Abgesehen von diesen Zahlen ist den Bears-Verantwortlichen und den Fans nicht entgangen, wie stark sich Barkley gegen die letzten drei Niederlagen aufgebäumt hat und dass er kein Spiel verloren gibt. Die Anzeichen stehen nicht schlecht, dass er nun bei seiner dritten NFL-Station heimisch werden und seine NFL-Karriere nun endlich richtig beginnen könnte.
Uwe Rudolph - 22.12.2016
Matt Barkley überzeugte auch beim Rückspiel gegen die Green Bay Packers. (© Getty Images)
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