Im Umbruch
Es ist offensichtlich, dass sich die 49ers im Umbruch befinden - und nicht erst in dieser Saison. Zwischen 2011und 2013 erreichten sie drei Mal in Folge das NFC Championship: 2011 und 2013 war dort gegen die Giants und die Seahawks Endstation. 2012 zogen sie ins Endspiel ein und unterlagen den Ravens mit 31:34. Seit 2014 gelang ihnen keine Saison mehr mit mehr Siegen als Niederlagen. Im Gegenteil, die 49ers befinden sich, so scheint es, im freien Fall, und weder Spieler noch Trainer wissen, wie lange es noch dauern wird, ehe sie zu alter Stärke zurückfinden.
2014 gewannen sie acht Spiele, im Jahr darauf nur noch fünf und nunmehr verfügen sie kurz vor Saisonende gerade einmal über einen Sieg. Auf die Frage, wann aus den 49ers wieder ein Titelaspirant werden könne, blieben natürlich auch die Spieler vage mit ihren Antworten. Quarterback Colin Kaepernick meinte, manchmal könnten schon kleine Veränderungen große Auswirkungen haben, und Linebacker Ahmad Brooks verwies auf die vielen Spieler, die in den letzten Jahren ihren Rücktritt erklärt hätten wie zum Beispiel Patrick Willis oder Justin Smith, um nur einige zu nennen.
Alle Beteiligten wussten vor Saisonbeginn, worauf sie sich einließen: General Manager Trent Baalke, Head Coach Chip Kelly, der in Philadelphia zwei Mal die Saison (2013 und 2014) mit einer Bilanz von zehn Siegen und sechs Niederlagen abschloss, ehe er nach seiner ersten negativen Saison (sieben Siege bei neun Niederlagen) entlassen wurde, und wohl auch die Spieler. Das langfristige Ziel ist, aus den 49ers eine Meistermannschaft zu machen. Kurzfristig wollen wohl alle vermeiden, unrühmlich Geschichte zu schreiben. Das letzte Mal, dass die 49ers nur zwei Spiele in einer Saison gewannen, war im Jahre 2004. Nur einen Sieg in einer Saison - das hat es in der ruhmreichen Geschichte der 49ers von 1946 bis heute noch nie gegeben.
Uwe Rudolph - 22.12.2016
Chip Kelly und sein Team werden alles versuchen, um nicht unrühmlich in die Geschichte der 49ers einzugehen. (© Getty Images)
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