Stoppt Dallas die Serie der Buccs?

Mike Evans - die unumstrittene Nr 1 bei Tampas ReceivernDie Dallas Cowboys empfangen nach dem abrupten Ende ihrer elf Spiele andauernden Siegesserie in der Vorwoche jetzt die Tampa Bay Buccaneers, die ihrerseits an einer unerwarteten Siegesserie basteln.

Bei der 7:10 Niederlage in New York am vergangenen Wochenende erwischte Dallas Offense und hier speziell Rookie Quarterback Dak Prescott einen schwarzen Tag. Mit gerade einmal 165 Passyards und lediglich 45,9 Prozent angebrachter Pässe bei einem Touchdown, zwei Interceptions und drei kassierter Sacks kann man die Partie getrost als die schlechteste des jungen Passers in seiner bislang 13 Spiele andauernden NFL-Karriere bezeichnen.

Prompt vernahm man wieder Rufe nach Backup Tony Romo aus dem Fanlager der Cowboys - und Jerry Jones schaffte es in seiner unnachahmlichen Art, Öl ins Feuer zu gießen. In einem Radiointerview äußerte er: "Ihr werdet es wissen [ob Tony Romo Starter wird], wenn Ihr es seht." Eine eher kryptische Einschätzung zur Situation und wohl alles andere als vorbehaltloser Rückhalt für Dak Prescott.

Zweifellos sind die letzten Auftritte Prescotts nicht gerade herausragend gewesen - nicht nur gegen die Giants, sondern auch die beiden Spiele zuvor gegen Washington und Minnesota waren gemessen an den gesehenen Leistungen im Saisonverlauf bis dahin unterdurchschnittlich. Allerdings hatte eben auch der Rest der Offense seine Probleme: WR Dez Bryant fing z.B. lediglich einen einzigen Pass gegen New York und verschuldete darüber hinaus eine Interception.

Wirklich Probleme bereiten momentan vor allem die fehlenden Third Down Conversions; lediglich zwei der letzten 24 Versuche konnten in neue First Downs umgewandelt werden; gegen die Giants gelang dies tatsächlich nur ein einziges Mal (bei 15 Versuchen).

Wesentlich besser fühlt man sich momentan in Tampa: die offensiv potenten Saints konnten beim 16:11 in der Vorwoche dominiert werden und zuvor ließ man gegen Seattle sogar nur 5 Punkte zu.

Die Defense spielt seit Woche 10 überragend und lässt trotz guter Gegner lediglich 12.8 Punkte im Schnitt zu und beschränken die gegnerischen Passer auf ein Rating von mageren 62.5 Yards.

Allerdings schaffte man in den letzten fünf Spielen selbst auch nur neun offensive Touchdowns. Viel liegt an einem fehlenden Nr 2 Wide Receiver; Mike Evans gilt zurecht als einer der besten seines Fachs, aber dahinter kristallisierte sich bislang keine halbwegs dominante Nummer 2 heraus, so dass sich die gegnerischen Defenses voll auf Evans einstellen können.

Running Back Doug Martin, der im Frühjahr einen neuen Vertrag unterschrieben hatte, laborierte bereits mehrfach an Verletzungen und sein offensiver Ertrag fiel daher eher mager aus (379 Rush Yards in 128 Läufen, 134 Pass Yards, 3 Touchdowns)im Saisonverlauf; zuletzt konnte er jedoch zumindest einen Touchdown erzielen und zeigt ansteigende Form.

Viel wird für Tampa Bay davon abhängen, ob die Defense auch gegen Dallas ähnlich stark auftreten kann als zuletzt. Sollte dies gelingen, so steht auch ein Überraschungssieg in der Fremde nicht außer Frage.

Die Buccaneers stehen nach ihrer Serie in der NFC South punktgleich mit den führenden Falcons auf Platz 2 und können sich eine Niederlage kaum erlauben, obwohl man nach momentanem Stand noch einen WildCard-Platz belegen würde.

Die Cowboys dürften sich bei zwei Spielen Vorsprung und drei ausstehenden Partien auf Seattle, die New York Giants beziehungsweise Detroit den Nummer 1 Platz in der NFC wohl kaum mehr nehmen lassen. Allerdings wird man sicher nicht mit einer Niederlagenserie in die Playoffs einziehen wollen.

Carsten Keller - 16.12.2016

Mike Evans - die unumstrittene Nr 1 bei Tampas Receivern

Mike Evans - die unumstrittene Nr 1 bei Tampas Receivern (© Getty Images)

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