Gut gedacht, schlecht gemacht
Mit einer Bilanz von zwölf Niederlagen ohne Sieg und einem frühen 0:13-Rückstand beim Spiel gegen die Bengals kam Browns-Head-Coach Hue Jackson auf eine Idee, die Außenstehende im Vorfeld vielleicht als verrückt oder zumindest speziell bezeichnet hätten. Dabei war der Plan, von der eigenen Endzone aus einen Trick-Spielzug anzusetzen, durchaus überraschend und damit gar nicht einmal abwegig. Nur leider spielte Browns-Quarterback Robert Griffin III nicht richtig mit.
Der 26-Jährige hatte sich gleich zu Saisonbeginn schwer verletzt, und zunächst war erwartet worden, er würde für den Rest des Jahres ausfallen. Dann hieß es, Griffin würde versuchen, seine letzte Chance bei den Browns zu nutzen und eventuell zum Saisonende noch einmal auflaufen. Nun, auflaufen konnte er, aber seine Leistung war - wenig überraschend bei derart wenig Spielpraxis - bescheiden. Knapp acht Minuten waren im zweiten Viertel noch zu spielen, als Griffin in der eigenen Endzone den Ball an Running Back Duke Johnson Jr. übergab. Dieser schien aus der Endzone zu laufen, drehte sich dann aber und spielte ihn auf Griffin zurück, der nun eigentlich Wide Receiver Terrelle Pryor bedienen wollte.
Doch die Bengals hatten aufgepasst. Alle Receiver waren gedeckt; Pryor war sogar in Dreier-Bewachung genommen worden. Es war praktisch unmöglich, ihn anzuspielen. Daher wäre es das einzig Richtige gewesen, kein Risiko einzugehen. Griffin setzte jedoch aufs Ganze und verlor, weil sein Pass an der 45-Yard-Linie von George Iloka abgefangen wurde und sogar noch ein paar Yards in Richtung Browns-Endzone zurückgetragen wurde. Die Bengals bauten im Anschluss ihren Vorsprung weiter aus, und die Browns verloren ihr 13. Spiel in dieser Saison.
Uwe Rudolph - 15.12.2016
Robert Griffin war die fehlende Spielpraxis in der Partie gegen die Bengals anzumerken. (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: