Ohio State gewinnt Klassiker

J. T. Barrett zeigte weitestgehend eine ernüchternde Leistung. Doch zum Schluss sorgte der Quarterback für den 30:27-Sieg.Die Erwartungen waren im Vorfeld astronomisch hoch. Selten zuvor hatte das Spiel zwischen den Michigan Wolverines und Ohio State Buckeyes so große Bedeutung als in diesem Jahr - möglicherweise nur vergleichbar mit dem Match vor zehn Jahren, als die beiden Rivalen als Nummer eins und zwei aufeinandertrafen. Dieses Mal war es "nur" ein Kampf zwischen der Nummer zwei und drei, aber wieder einmal stand alles auf dem Spiel. Der Sieger würde sich perfekt für einen Platz in den Playoffs aufstellen, der Verlierer würde aus dem Rennen ausscheiden.

Letztlich könnten die Erwartungen sogar übertroffen worden sein. Beide Teams waren auf Augenhöhe und das Spiel, das wohl als Klassiker in die Geschichtsbücher eingehen wird, ging als erstes in der Rivalität in die Verlängerung. Dort, beim Stand von 17:17 lief J. T. Barrett ungehindert über sieben Yards in die Endzone, doch Wilton Speight, der nach einer Woche Pause von seiner Verletzung schon wieder zurückkehrte, fand kurze Zeit später bei 4th Down Amara Darboh für den fünf Yard Touchdown.

Die Buckeyes konnten die Wolverines Offense in der zweiten Verlängerung aufhalten, aber Kenny Allen traf aus 37 Yards das Field Goal für das 27:24. Ohio State hatte nun die Chance zum Sieg - und Urban Meyer ging auf’s Ganze. Bei 4th and 1 entschied der Cheftrainer sich für einen weiteren Lauf Barretts statt durch ein Field Goal auszugleichen. Barrett erreichte nur so gerade das First Down, tatsächlich war nach einer genauen Untersuchung kaum zu sagen, ob der Quarterback schon vorher getackelt worden war. Doch die Schiedsrichter entschieden für Ohio State - eine Entscheidung, die später noch von Jim Harbaugh heftig kritisiert werden sollte. Beim nächsten Spielzug fand dann Curtis Samuel eine Lücke und rannte über 15 Yards für das finale 30:27. Wenige Sekunden später stürmten die Buckeyes-Fans das Feld.

Über die ersten drei Viertel war Michigan eigentlich noch überlegen. Die Offense von Ohio State brachte praktisch nichts auf die Reihe und die einzigen Punkte der Heimmannschaft kamen durch einen 16 Yard Pick Six von Malik Hooker im zweiten Spielabschnitt zustande. Ansonsten hatten die Wolverines die Oberhand, zwei Touchdowns von Khalid Hill resultierten in einer 17:7-Führung.

Doch gleichzeitig machte es sich Jim Harbaughs Mannschaft immer wieder selbst schwer. Speight warf zwei Interceptions und durch ein Problem beim Snap kam es an der gegnerischen ein Yard Linie zu einem Fumble. So ließ man Ohio State wieder ins Spiel kommen, mit noch einer Minute im dritten Viertel rannte Mike Weber für das 17:14. Es sollte der Anfang einer dramatischen Aufholjagd sein. Im vierten Durchgang arbeiteten sich die Buckeyes erneut weit in die gegnerische Hälfte vor, doch Tyler Durbin misslang ein 20-Yard-Field-Goal-Versuch. Zumindest bekam der eigentlich so konstante Kicker, der heute zwei Mal nicht traf, eine letzte Chance und in den finalen Sekunden traf er aus 23 Yards, um die Partie noch auf 17:17 auszugleichen.

Michigan verabschiedet sich so aus dem Playoffs-Rennen. Ein Platz im hoch angesehenen Rose Bowl dürfte möglich sein, doch die Saison wird plötzlich doch als eine Enttäuschung angesehen werden. Keine echte Verbesserung zum letzten Jahr kann festgestellt werden - dennoch werden die Wolverines wieder 2017 ganz vorn im Rennen um den Titel dabei sein.

Ohio State wird derweil die Saison mit einer 11:1-Bilanz und einem extrem beeindruckenden Spielplan inklusive Siege über Oklahoma, Wisconsin, Nebraska und Michigan beenden. Als bisherige Nummer zwei im Ranking könnten sich die Buckeyes so schon den Einzug in den Playoffs gesichert haben. Sicher ist dies jedoch nicht, immerhin hat man die eigene Division und damit die Big Ten nicht gewonnen. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber es könnte demnach passieren, dass Ohio State noch von Penn State oder Wisconsin überholt wird und plötzlich außen vor ist. Es heißt also noch eine Woche zittern in Columbus.

Kai Weiß - 27.11.2016

J. T. Barrett zeigte weitestgehend eine ernüchternde Leistung. Doch zum Schluss sorgte der Quarterback für den 30:27-Sieg.

J. T. Barrett zeigte weitestgehend eine ernüchternde Leistung. Doch zum Schluss sorgte der Quarterback für den 30:27-Sieg. (© Getty Images)

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