Fullers Punt Return entscheidet

Will Fuller von den Houston Texans setzt seinen Sturmlauf durch die NFL in seinem Debütjahr bei den Profis fort. Auch beim 27:20 seiner Houston Texans gegen die Tennessee Titans war Fuller wieder der eindrucksvollste Akteur auf dem Platz. Er verantwortete sieben Passfänge für 81 Yards Raumgewinn und einen Touchdown. Und mit einem Punt Return machte er 67 Yards und brachte ihn im dritten Viertel zum siegbringenden Touchdown zum 27:20-Endstand in die Endzone zurück.

Für Houston ist Fuller die gute Nachricht der Saison. Ob diese die schlechte der vergangenen Woche - den endgültigen Ausfall des stärksten Texans-Spieler J.J. Watt für dieses Jahr - auf Dauer wird kompensieren können, muss sich zeigen. Vorläufig aber ist nach drei Saisonsiegen aus den ersten vier Wochen Houston Tabellenführer der AFC South, und eine weitere gute Nachricht kam aus London, wo der Sieg der Jaguars gegen Indianapolis den Texanern in die Karten spielte, sorgt sogar für einen Vorsprung von zwei Siegen auf alle direkten Konkurrenten. Jetzt kommen aber die schweren Auswärtsspiele in Minnesota und Denver, dazwischen das wichtige Heimspiel gegen die Indianapolis Colts. Möglich dass da dann eher die Schwierigkeiten der Texans, wie sie sich auch bei der einzigen, aber dafür umso klareren Niederlage der Saison in New England schneller wieder zeigen können, als den Fans lieb ist.

Tennessee war am Ende nicht in der Lage, Kapital aus seinen Chancen zu schlagen. Houstons Quarterback Brock Osweiler hatte den Gastgeber zu Beginn mit zwei Touchdown-Pässen nach den ersten beiden langen Angrifsserien schnell in Führung gebracht. Die dritte endete dann allerdings nur mit einem Field Goal, die vierte mit einem vergebenen Field-Goal-Versuch, bei dem zudem der andere Touchdown-Scorer der Texans neben Fuller, C.J. Fiedorowicz, sich verletzte. Davor und danach hatten die Titans ihre stärkste Phase, in der DeMarco Murray den Angriff trug und mit zwei Touchdowns, dem zweiten in Anschluss an eine Interception von Osweiler, auf 17:17 stellte. Da wäre noch mehr drin gewesen für die Titans, doch auch Titans-QB Marcus Mariota warf einen Fehlpass (der keine direkten negativen Folgen hatte, weil Osweiler direkt im nächsten Spielzug seine erste Interception warf). Kurz vor der Pause konnten die Texans mit einem weiteren Field Goal wieder 20:17 in Führung gehen.

Nach der Pause waren beide Mannschaften in der Verteidigung besser aufeinander eingestellt. Die Titans kamen mit einem letzten Kraftakt, ihrer langen ersten Angriffsserie der zweiten Hälfte, per Field Goal noch einmal zum 20:20-Ausgleich. Mit Osweilers zweiter Interception eröffnete sich ihnen die Chance auf mehr. Doch Jadeveon Clowney sackte Marcus Mariota danach gleich im ersten Spielzug, und ohne ein First Down mussten die Titans kurz vor dem letzten Seitenwechsel punten. Den Return über 67 Yards nutzte Fuller dann zum 27:20. Im letzten Viertel kamen die Titans dann einmal nur bis zur Mittellinie, am Ende aber immerhin bis an Houstons 28-Yard-Linie. Ein Field Goal reichte aber nicht, so dass Mariota auch im vierten Down passen musste. Ohne Erfolg - Ex-Texan Andre Johnson blieb der entscheidende Fang gegen seine ehemaligen Teamkollegen verwehrt, die Texans bekamen den Ball. Sie schafften es wiederum nicht zum First Down, so dass Tennessee sogar noch eine allerletzte Chance erhielt. Beim Versuch des Laterals auf Murray hatte Mariota dann den Ball aber bereits vorwärts geworfen, sodass Murrays Verzweiflungspass der zweite Vorwärtspass des Spielzuges war und damit so oder so Houston den Sieg sicher hatte.

Auerbach - 03.10.2016

Will Fuller sorgte für die Entscheidung für Houston. (© Getty Images)