Genf dominiert Spitzenspiel
Das vermeintliche Spitzenspiel in Genf zwischen den Zweitplatzierten Geneva Seahawks und dem Tabellenführer Luzern Lions fiel eindeutiger aus als erwartet - oder genauer gesagt, aus Innerschweizer Sicht zumindest erhofft. Das Heimteam aus der Westschweiz, welches sich letzte Woche noch mit einem zweiten US-Import (DL Siuea Vaesau, ehemals UNLV) verstärkt hat, siegte im Duell der beiden Spitzenteams in der Nationmalliga B klar und diskussionslos mit 44:0 und ist fortan Tabellenführer und klarer Favorit auf den Titel.
Die Geschichte zum Spiel ist recht schnell erzählt. Während es den Seahawks praktisch in jedem Drive gelang ein Score anzubringen, schaffte es die Luzerner Offensive nur einmal zum Schluss des Spiels in die Nähe der Endzone zu gelangen, konnte jedoch fünf Yards davor gestoppt werden. Dominierender Mann bei den Genfern war Quarterback Jake Ryan mit drei Touchdown-Pässen (zwei auf Timon Meynard und einer auf Antoine Brandt). Aber auch die "Bodenkämpfer" Stephen Yepmo (1 TD) und Morgan Nkule (2 TD) wussten zu überzeugen.
"Unsere D-Line hat völlig die Line of Scrimmage dominiert, der gegnerische Quarterback war immer unter Druck. Trotz einiger Fehler bei den Zuordnungen zwischen den Linebackern und Defensive Backs stand unsere Verteidigung sehr gut. Auch unser neuer Importspieler Siuea Vaesau überzeugte bei seinem ersten Auftritt für uns. Er landete eineige Sacks und holte einen Fumble. Er bringt viel Kraft, Technik und Erfahrung mit", so Geneva Seahawks Defensive Coach Phil Reding.
Bei den Lions muss man auch nicht groß nach den Gründen für die eindeutige Niederlage suchen, denn bereits vor dem Spiel war klar, dass es kein einfaches Spiel werden wird. Nicht weniger als acht Spieler, die zum Saisonauftakt als Starter tragende Rollen inne hatten, haben, zumeist aufgrund von Verletzungen, gefehlt. Die vergangenen fünf Spiele in Folge haben doch gewisse Spuren hinterlassen. Und obwohl der Kader der Luzern Lions breit genug ist, wurde zu wenig auf Diversität gesetzt. Es wurden zwar keine gravierenden Fehler gemacht auf Seiten der Leuchtenstädter, jedoch waren die fehlenden Automatismen auf vielen Positionen sehr gut spürbar. Wo gegen einen schwächeren Gegner evtl. noch etwas zu holen gewesen wäre, wurden gegen das extrem stark auftretende Genf ganz klar die Grenzen aufgezeigt.
So bleibt den Lions nichts anderes übrig als sich noch intensiver auf das siebte Spiel in sieben Wochen, nächsten Samstag zu Hause gegen die La Cote Centurions, vorzubereiten. In der darauf folgenden, wohlverdienten, "bye week" besteht dann die Möglichkeit die Wunden zu lecken und die Blessuren für den Endspurt ein wenig zu heilen.
Wittig - 09.05.2016
Genfs Neuzugang Siuea Vaesau spielte zuvor bei den UNLV Rebels. (© Getty Images)
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