Keine Punkte im Schlamm

Trotz nasskalten Wetters fanden am Sonntag fast 200 Zuschauer den Weg ins Ankenstadion zum ersten Heimspiel der Kuchen Mammuts gegen die Backnang Wolverines. In einer Defense-Schlacht schaffte es keines der Teams, in die gegnerische Endzone einzudringen, und so endete die Partie mit dem für Football seltenen Ergebnis von 0:0.

Sieben Grad zeigte das Thermometer im Ankenstadion, als Kuchens Bürgermeister Bernd Rössner die neue Saison mit einer Ansprache eröffnete. Kurz darauf standen sich in der Feldmitte 30 Mammuts und 31 Wolverines gegenüber. Nach dem Münzwurf eröffnete Backnang die Partei pünktlich um 15 Uhr mit dem Kick, und Kuchens Angriff startete von der eigenen 25-Yard-Linie. Der erste Drive stand sinnbildlich für die gesamte Partei. Mit der Brechstange wollten die Urzeitelefanten durch die Mitte der Verteidigungslinien und schafften mit zwei Versuchen drei Yards. Im dritten Versuch flog eine Flagge, und Kuchen musste wegen Holdings 10 Straf-Yards nach hinten. 17 Yards zum neuen ersten Versuch wollte die Offense mit einem Pass überbrücken, den Backnang abwehren konnte.

Der Angriff blieb im Schlamm stecken, und dies galt im Grunde für den gesamten Verlauf der Partie. Backnang hatte es auch nicht leichter: Von ihrer eigenen 25-Yard-Linie versuchten die Vielfraße beim ersten Drive den Lauf durchs Zentrum der Mammuts-Defense. Diesen Spielzug praktizierten die Backnanger mit schöner Regelmäßigkeit die gesamte Partie über. Kuchens Defense ließ aber kein Big Play zu, nur für zwei bis drei Yards reichte es immer wieder. Auch hier dann im dritten Versuch die Strafe, diesmal aber gegen die Kuchener, so dass es wenigstens ein First Down gab, bevor aber auch Backnangs Vorwärtsdrang von den Mammuts zum Erliegen gebracht wurde.

Das erste Viertel endete ohne nennenswerten Raumgewinn für eines der Teams. Erst gegen Mitte des zweiten Viertels schafften es die Mammuts bis 25 Yards vor die gegnerische Endzone. Nach erfolglosen Passversuchen in die Endzone, ließ Head Coach Andreas Schorich ein Field Goal versuchen. Der Kick geriet aber zu kurz. Dieser Angriff war damit immer noch Highlight der Offense in Hälfte eins.

Die Verteidigungsleistung beider Mannschaften war beachtlich, größeren Raumgewinn sah man hauptsächlich über Strafe, nicht über Big Plays. Erst in Hälfte zwei schafften es die Backnanger einmal bis zur 5-Yard-Linie der Kuchener. Dort nagelten die Urzeitelefanten die Vielfraße jedoch fest und zwangen damit auch Backnang zum Field-Goal-Versuch. Der Snap konnte von den Angreifern nicht gesichert werden, und bis das Ei für den Kick platziert war, war Kuchens Verteidigung zur Stelle und vereitelte die mögliche Führung der Gäste.

Die letzte Chance gab es kurz vor Ende, als Kuchens Quarterback Pascal Lauber sich mit mehreren wuchtigen Läufen mit dem Mut der Verzweiflung durch die Verteidigungslinien abermals bis 25 Yards vor die gegnerische Endzone getankt hatte. Nur noch Sekunden waren zu spielen, im vierten Versuch wollte Schorich die Partie nun doch noch mit einem Field Goal entscheiden. Diesmal misslang der Snap jedoch auf Kuchener Seite, und die Nullen auf dem Scoreboard blieben stehen.

Obgleich die Defense der Backnang Wolverines stark war, war dies keine Entschuldigung für die Punkteflaute der Mammuts Offense. Wer um den Aufstieg mitspielen will, muss seinen Angriff ins Rollen bringen. Schorich sagte nach dem Spiel dass beide Teams die Entscheidung "auf dem Fuß" gehabt hätten. Aber wenn beim Football der Fuß spielentscheidend ist, dann hat es schließlich irgendwo anders gehapert. Den Mammuts bleiben nun zwei Wochen bis zum nächsten Heimspiel gegen Bempflingen, um ein Rezept gegen die Punkteflaute zu finden.

Auerbach - 18.04.2016