Wildcats stoppen Talfahrt

Northwestern war über die ersten Wochen der neuen Saison eine der größten Überraschungen der Nation. Die ersten fünf Spiele entschied man allesamt für sich und etablierte sich so in den Top 15 der Experten, die Erwartungen wuchsen. Doch in den letzten 14 Tagen änderte sich vieles: Zuerst ließ man sich von Michigan mit 38:0 abschlachten, dann folgte eine desaströse 40:10-Niederlage gegen Iowa.

Zumindest vorerst konnte man jedoch die Talfahrt beenden, als man heute gegen die Nebraska Cornhuskers knapp 30:28 gewann. „Es ist niederschmetternd zuerst nicht einmal einen Punkt erzielen zu können und dann mit 30 Punkten Abstand zu verlieren. Wir sind am Montagmorgen zusammengekommen und haben uns gesagt, dass wir das nicht noch einmal zulassen werden“, meinte Clayton Thorson nach der Partie. Der Quarterback machte gegen die Cornhuskers eine gute Figur, er passte für 177 Yards, legte am Boden noch 126 nach und erzielte insgesamt zwei Touchdowns.

In der ersten Halbzeit war die Offensive von Northwestern allerdings noch weitestgehend ineffizient und man durfte sich bei dem Gegner für eine 17:12-Führung zur Pause bedanken. Entscheidend war ein fataler Fehler Tommy Armstrongs im zweiten Viertel, als er bei einem 3rd Down direkt in die Hände von Nick VanHoose warf, der das Spielgerät über 72 Yards für den Pick Six zurücklief.

Nachdem Nebraska zu Beginn des letzten Spielabschnitts durch ein Field Goal von Drew Brown dann die Gäste mit 22:20 überholten, sah es so aus, als könnten die Huskers den Sieg sichern. Hier sorgten jedoch Thorson und Co. für das Gegenteil, man überbrückte bei neun Spielzügen 92 Yards und schloss durch einen Touchdown-Pass zu Dan Vitale über 37 Yards ab. Daraufhin stoppte man die gegnerische Offense sofort und konnte durch ein Field Goal die Führung auf acht Punkte erhöhen.

Die Heimmannschaft versuchte nochmals eine Aufholjagd und Armstrong lief bei noch vier Minuten zu spielen über drei Yards in die Endzone - der Zweipunktversuch sollte aber nicht gelingen. Von hier an bekamen die Cornhuskers den Ball nicht mehr zu sehen, Northwestern konnte die Restzeit herunterspielen.

Es ist eine weitere knappe Niederlage für Nebraska. Schon jetzt ging mal fünf Mal als Verlierer vom Feld, doch bei all diesen Misserfolgen hat man insgesamt nur mit 13 Punkten Rückstand verloren. Diese Statistik ändert allerdings nichts daran, dass Mike Rileys Team drei der letzten vier Spiele gewinnen muss, um in einen Bowl einzuziehen - und es stehen noch Partien gegen Michigan State und Iowa an.

Northwestern ist währenddessen für einen Bowl-Platz gesichert, der sechste Erfolg wurde eingefahren. Und nach einer spielfreien Woche wartet ein vergleichsweise dankbarer Spielplan mit Penn State, Purdue, Wisconsin und Illinois. Hier ist also durchaus noch etwas möglich.

Kai Weiß - 25.10.2015

Die schlechteste Bilanz nach acht Spielen seit 1960: Mike Rileys erste Saison in Lincoln enttäuscht. (© Getty Images)