Spartans bereit für Oregon

6. September 2014, die zweite Woche der noch jungen College Football Saison, Oregon, die damalige Nummer drei des Landes empfängt die Nummer sieben, Michigan State, in Eugene. Kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit steht es 27:18 für die Gäste, Connor Cook und die Offense der Spartans hat bisher genug Punkte erzielt und die Verteidigung den Heisman-Favoriten Marcus Mariota weitestgehend in Schach gehalten.

Zwei Viertel später, als das Spiel zu Ende ist, jubeln dennoch die Ducks. Vier Touchdowns über knapp zwanzig Minuten haben der Mannschaft den letztlich deutlichen 46:27-Sieg eingebracht. Was lief nur schief für Michigan State? Und was muss man am Samstag, wenn die beiden Teams wieder aufeinandertreffen, anders machen?

Am Montagabend versammelten sich RJ Williamson, Connor Cook, Darien Harris, Jack Allen, Shilique Calhoun und Josiah Price zu einer Telefonkonferenz, um mit lokalen und (inter-)nationalen Medien über das kommende Spiel zu sprechen. Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen der sechs Talente:


Warum drehte sich das Spiel letztes Jahr gegen Oregon so schlagartig? Was lief schief?

(S) Williamson:
Die Kommunikation auf dem Feld, da gab es Probleme letztes Jahr, und das hat uns extrem wehgetan. Wir müssen dieses Jahr einfach fokussierter sein. Gegen Baylor im Bowl-Spiel zum Beispiel waren wir deutlich besser, trotz des ähnlich hohen Tempos der Offense. Deshalb haben wir uns diese Woche genauso vorbereitet wie schon gegen Baylor.

(LB) Harris:
Letztes Jahr hatten wir eigentlich einen tollen Plan für das Spiel, aber Oregon hat uns trotzdem überrascht. Letztlich war die Ausdauer entscheidend. Ich hatte auch ein paar schwache Spielzüge und war sehr enttäuscht von mir selbst. Aber jeder von uns freut sich schon auf die Herausforderung diese Woche.

(TE) Price:
Die Ausführung war das große Problem, aber auch andere kleine Details. Ich spielte insgesamt ganz ordentlich, aber hätte gerne den ein oder anderen Spielzug zurück.


Vernon Adams Jr. ist der neue Quarterback von Oregon und hatte ein starkes erstes Spiel gegen Eastern Washington (246 Yards im Pass-, 94 im Laufspiel, zwei Touchdowns). Was sind seine Stärken?

(S) Williamson:
Er ist ein guter Quarterback, hat ziemlich gut gespielt und ähnelt seinem Vorgänger enorm. Er ist im Laufspiel wie auch im Passspiel gefährlich.

(LB) Harris:
Ja, er hatte ein sehr gutes Spiel und passt perfekt in diese Offense. Wir müssen vorbereitet sein.

(DE) Calhoun:
Ich habe mir fast das ganze Spiel angesehen. Fast jedes Team hat jemanden, der scrambeln kann, deshalb gibt es da nicht viel, worauf man sich speziell vorbereiten könnte. Man versteht aber gegen solche Quarterbacks, wie wichtig es ist, bei den Tackles effektiv zu sein.


Gegen Western Michigan wurde es am Freitag wohl enger als gedacht. Wurden die Erwartungen trotzdem erfüllt oder muss man sich noch verbessern?

(LB) Harris:
Die Linebacker haben klasse gespielt und haben den Lauf sehr gut gestoppt. Eine zufriedenstellende Leistung von uns, die Mitte des Feldes zu decken.

(S) Williamson:
Das ganze Team hat wie ich finde viele Tackles verpasst, das gilt für uns alle. Die Defensive Line ein paar, aber auch wir in der Secondary einige.

(DE) Calhoun:
Wir, die Defensive Line, haben das Gefühl, dass wir besser hätten spielen können und wir müssen besser spielen. Es ist immer noch ein weiter Weg.


Was macht Royce Freeman (180 Yards und drei Touchdowns gegen Eastern Washington) aus und kann man ihn überhaupt stoppen?

(LB) Harris:
Er läuft wirklich gut durch die Mitte, aber auch über die Außen ist er sehr gefährlich. Er hatte ein tolles Spiel gegen Eastern Washington, wir müssen also vorbereitet sein für ihn.

(DE) Calhoun:
Es wird auf jeden Fall schwierig sein, ihn zu stoppen, speziell das Tackeln.


Im Gegensatz zum letzten Jahr wird es wohl 35 bis 40 Grad Fahrenheit kälter sein. Ist das ein Vorteil?

(S) Williamson:
Letztes Jahr war es wirklich heiß, aber im Trainingscamp haben wir in so einem Wetter ständig trainiert, deswegen würde es wohl keinen großen Unterschied machen, wenn es wieder so wäre.


Die Offense von Eastern Washington hat letzte Woche 42 Punkte erzielt, in der Verteidigung von Oregon, speziell der Secondary, sind einige Spieler in Richtung NFL verschwunden. War die Leistung in der ersten Woche nur ein Ausreißer oder gibt es dort dauerhafte Probleme, die man ausnutzen könnte?

(QB) Cook:
Die Front Seven ist exzellent, die Linebackers spielen stark und die Secondary ist talentiert. Wir werden nichts als selbstverständlich ansehen und auch wenn Eastern Washington viel gepunktet hat, heißt das nicht, dass wir sie unterschätzen werden.


Was wird am Samstag entscheidend sein? Warum wird dieses Jahr alles anders?

(LB) Harris:
Wir dürfen nicht müde werden, das wird vor allem defensiv entscheidend sein.

(DE) Calhoun:
Wir haben uns dieses Mal auch deutlich früher vorbereitet. Unsere Offense hat die von Oregon imitiert, damit wir besser mit dem hohen Tempo klar kommen.

(C) Allen:
Offensiv müssen wir die Drives einfach besser beenden und mehr punkten wie noch in der zweiten Halbzeit letztes Jahr. Es wird jedenfalls ein tolles Spiel gegen sie.

(QB) Cook:
Es ist jetzt in unseren Köpfen, dass wir es letztes Mal nicht beenden konnten. Es hat geschmerzt und ist seitdem in unserer Erinnerung geblieben. Wichtig wird sein, dass wir schnell den Rhythmus finden und von Beginn an heiß sind. Am Ende des Tages werden die Offensiven entscheidend sein, natürlich wird zwar unsere Defense klasse spielen, aber es wird wohl trotzdem auf beiden Seiten viele Punkte geben.

(DE) Calhoun:
Natürlich sind wir schon aufgeregt. Es ist immerhin College Gameday!


Das Spiel startet in der Nacht von Samstag auf Sonntag um zwei Uhr deutscher Zeit und wird unter anderem auf Sport1 US übertragen (Wdh. am Sonntag, 14 Uhr).

Kai Weiß - 10.09.2015

Linebacker Darien Harris über das Top-Spiel gegen Oregon am Samstag: "Jeder von uns freut sich schon auf die Herausforderung." (© Getty Images)