Japan testet für WM

Für die japanische Nationalmannschaft beginnt an diesem Sonntag die heiße Phase der Vorbereitung für den 5. IFAF World Cup, der vom 8. bis 19. Juli in Canton (USA) stattfindet. Im Fujitsu Stadium in Kawasaki bestreitet der Anfang April benannte vorläufige Kader ein Testspiel gegen eine Auswahl, die aus Spielern der Keio University und nicht für den WM-Kader berufenen X-League-Spielern besteht. Nach diesem Spiel werden Head Coach Kiyoyuki Mori und sein Stab den Kader auf 45 Spieler reduzieren, mit denen Japan dann in Canton antritt. Der WM-Kader besteht fast ausschließlich aus Spielern der X League, von denen der letztjährige Meister Fujitsu Frontiers und Rekordmeister Obic Seagulls die größten Kontingente stellen. Einer der interessantesten Spieler im Kader kommt allerdings von Panasonic Impulse. DT Yasuo Wakisaka ist bereits 46 Jahre alt und hat als einziger Spieler an allen bisherigen Weltmeisterschaften teilgenommen.

Der eigenwillige Modus dieser WM mit einer Gruppe, die aus den potenziell stärksten Teams besteht und einer Gruppe mit den schwächsten Teams im Teilnehmerfeld bringt es mit sich, dass Japan vor Beginn des Turniers nicht weiß, gegen wen es wann spielt. Am ersten Spieltag, an dem Australien auf Südkorea trifft, Frankreich auf WM-Neuling Brasilien und Gastgeber USA auf Mexiko, ist Team Japan spielfrei, weil der ursprüngliche Gegner Kanada seine Teilnahme im Mai überraschend zurückgezogen hat. Der zweimalige Weltmeister Japan spielt so erst drei Tage später zum ersten Mal - gegen den Sieger der Partie USA gegen Mexiko. Im Falle einer Niederlage in diesem Spiel würde Japan am 15. Juli gegen den Verlierer des Spiels USA gegen Mexiko antreten, im Falle eines Sieges gegen das nach den ersten beiden Spielen beste Team der anderen Gruppe (Frankreich, Australien, Südkorea, Brasilien). Am 18. Juli finden dann das Finale und die weiteren Platzierungsspiele statt.

Die WM 2015 sollte ursprünglich in Stockholm stattfinden. Kurz vor Weihnachten 2014 hatte das schwedische Organisationskommitee bekanntgegeben, dass es sich nicht im Stande sieht, die WM wie geplant zu organisieren. Canton war später als neuer Austragungsort eingesprungen. Eine der Folgen davon ist, dass die beiden zurzeit wohl stärksten europäischen Football-Nationen in Canton nicht mit dabei sind, denn Deutschland und Österreich waren eigentlich für die WM qualifiziert. Deutschland hatte die Teilnahme nach Festlegung des neuen Spielortes zwar nicht abgesagt, aber durchaus sein Missfallen über die veränderten finanziellen Bedingungen kundgetan. Daraufhin wurde man vom Veranstalter bei der Spielplanerstellung nicht mehr berücksichtigt.

Hoch - 13.06.2015