„Upset of the Century“ Teil II

Wide Receiver William Fuller #7 (li.) und Wide Receiver Corey Robinson #88 (Notre Dame Fighting Irish).Genau 19 Jahre warteten die College Football Fans der Northwestern Universität auf eine Rückkehr nach South Bend. Ihre Geduld hat sich am letzten Samstag gelohnt. Mit einem 43:40 Overtime Sieg besiegten die Wildcats ein wenig überraschend Notre Dame nach einem furiosen Comeback im vierten Viertel. Nach der erzwungenen Verlängerung nutzte ihr Kicker Jack Mitchell mit einem 41 Yards Field Goal seine Chance und kickte das Spielgerät bei winterlichen Temperaturen zwischen die Torstangen. Northwestern hat damit zum fünften Mal in seiner Geschichte im Notre Dame Stadion die Irish bezwungen und zum zweiten Mal in dieser Saison ein geranktes Team besiegt. Wisconsin wurde bereits zu Beginn der laufenden Saison in seine Schranken verwiesen.

Die Gründe für Erfolg und Misserfolg lassen sich schnell anhand der Spielstatistiken ablesen. Northwestern errang den bisher höchsten Wert in der laufenden Spielzeit bei den total Offense Yards. 547 Yards erreichten die Gäste und überrollten damit die Defensereihen der Irish. Letzte Woche leistete sich Northwestern gegen Michigan noch minus neun rushing Yards. Der Freshman und Tailback Justin Jackson zeichnete sich am letzten Samstag dabei besonders aus und erlief 149 Yards. Trevor Siemian warf insgesamt 284 Yards und benötigte hierfür 30 komplette Passversuche, während der Freshman und Quarterback Matt Alviti seinen ersten Touchdown in seiner College Karriere im ersten Viertel warf.

Aus Sicht der Fighting Irish waren es vor allem neben der indisponierten Leistung der Defense, ausgelassene Möglichkeiten im Angriff, die schließlich zu der Overtime unnötig führten. Zwei geblockte Extrapunkte gehörten genauso dazu, wie eine verhinderte Conversion durch die Wildkatzen. Auch wenn die missglückte Conversion nicht als spielentscheidend zu bewerten ist, so gab es an der Sideline zwischen den Coaches im Vorwege lebhafte Diskussion, was nun zu tun sei. Während Kelly für einen Extrapunkt plädierte, wollten seine Trainerkollegen unbedingt eine Conversion spielen und warfen schließlich eine Münze, obwohl Notre dame nochklar mit elf Punkten führte: „Es war der interne Coin Toss der dazu führte, dass wir uns für die Conversion entschieden. In der Rückschau wäre esaber auch egal gewesen, ob wir mit einem 12 oder 13 Punkte Vorsprung geführt hätten.“

Zwei Turnover nach der Pause, die jeweils fünf Yards vor der gegnerischen Endzone verursacht wurden und zwei nicht verwandelte Field Goals zerstörten einen zeitweiligen elf Punkte Vorsprung der Gastgeber im vierten Viertel und erlaubten es einem Team, dass bisher weniger als 30 Punkte pro Match generierte, gegen die bisher an 15. Stelle gelisteten Fighting Irish zu siegen. Entsprechend musste Notre Dames Head Coach Brian Kelly entnervt feststellen: „Es gab keine Fehler unsererseits, sondern nur viele extrem kritische Fehler.

Immerhin sollte Notre Dame den besseren Start erwischen und mit QB Everett Golsons 61 Yards Sprint bereits nach 44 Sekunden in Führung gehen. Northwestern antwortete prompt und RB Jackson erkämpfte sich mit seinen längsten Lauf des Jahres wichtige Yards. Zwei Spielzüge später vollendete QB Matt Alviti den Drive mit einem vier Yards Rush zum Ausgleich. Die Irish erzwangen im nächsten Spielzug ein Fumble und Austin Collinsworth eroberte sich den Ball. Nach 32 Yards erreichte er die gegnerische Endzone. Der folgende Extrapunktversuch misslang aber kläglich und führte zu einer kuriosen Situation. Nick vanHoose blockte den Kick, schnappte sich den Ball und lief zum 13:9 Zwischenstand in die Notre Dame Endzone. Spannend blieb es auch im zweiten Viertel, nachdem Notre Dames Tarean Folston und Northwestern Kyle Prater jeweils punkteten, so dass der 20:16 Zwischenstand nicht lange Bestand haben sollte. Wenige Minuten später störte Deonte Gibson einen Golson Pass, den Anthony Walker schließlich zum zweiten großen Big Play der Northwestern Defense abfing. Walker lief noch genau 65 Yards bis zur Notre Dame Endzone und wurde erst an der vier Yards Linie gestoppt. RB Jackson war es erneut überlassen, die letzten Yards erfolgreich zu überbrücken und brachte sein Team erstmals mit 23:20 in Führung. Trotzdem musste Notre Dame nicht mit einem Rückstand zur Pause in die Kabinen gehen. Will Fuller fing vor der Pause noch einen 23 Yards Touchdown-Pass, während sich Northwestern nach dem Wideranpfiff zunächst auf ihr Laufspiel konzentrierte und im dritten und vierten Durchgang nur je ein Field Goal kickte.

Zudem sah es zu Beginn des vierten Viertels so aus, als wenn die Irish nach einem erneuten 23 Yards Catch von Fuller, der zum 40:26 führte, die Partie besser in den Griff bekommen sollten. Doch dieser Eindruck täuschte. Zunächst sorgte Chris Brown mit einem fallen gelassenen Ball für
weitere Unruhe auf Seiten der Gastgeber, während später im fortgeschrittenen vierten Viertel Trevor Siemian mit ein paar Läufen für weitere Highlights auf Seiten der Gäste sorgte. Vier Yards vor der Notre Dame Endzone nutzte Siemiean schließlich ein großes Loch in der Verteidigung der Irish aus und schlüpfte durch diese ungehindert zum 37:40 Zwischenstand aus Sicht der Irish hindurch. Notre Dame hätte nun nur noch die letzten Minuten herunter laufen müssen, aber nach einer Pass Interference Strafe gaben sie den Ball wieder an die Wildcats ab. Diese kämpften sich noch einmal in Field Goalreichweite heran und 19 Sekunden vor dem Abpfiff der Partie kickte Mitchel souverän sein 45 Yards Field Goal zum 40:40 Ausgleich.

Die Overtime geriet schließlich für Notre Dame zum Desaster. Ihr Spielzug sollte keine weiteren Punkte generieren und auch ein 42 Yards Field-Goal-Versuch misslang. Northwestern Kicker Mitchell zeigte dem Publikum erneut, wie eine solche Situation zu meistern ist und kickte zum Abschluß des Wildcats Drives erneut sicher über 41 Yards zwischen die Torstangen und sicherte für sein Team den 43:40 Erfolg.

Schlüter - 16.11.2014

Wide Receiver William Fuller #7 (li.) und Wide Receiver Corey Robinson #88 (Notre Dame Fighting Irish).

Wide Receiver William Fuller #7 (li.) und Wide Receiver Corey Robinson #88 (Notre Dame Fighting Irish). (© Getty Images)

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