Beim Bund geht’s rund

Army hat bekanntlich schon seit einigen Jahren Schwierigkeiten, Footballtalente nach Westpoint zu lotsen, damit diese eine Offizierslaufbahn beginnen und andererseits aus sportlicher Sicht, das Footballteam vier Jahre lang mit Ihrer Leistungsfähigkeit bereichern. Entsprechend sind die aktuellen Erfolge auch rar gesäht.

Nun hatten sich zwei Officers und zwei Footballcoaches bereits im Januar 2014 eine nette Aktion ausgedacht, um bei einem geselligen Umtrunk und einem Zug durch die Gemeinde, interessierten Highschool-Absolventen das Leben in Westpoint und am Hudson River schmackhaft zu machen. Die Maßnahme hatte nur ein paar Schönheitsfehler. Die Einladung zum Dinner wurde nicht mit der Akademieleitung oder dem Head Coach Jeff Monken abgestimmt und der Army Bus mit Polizeieskorte, der die jungen Männer „ins Dorf“ brachte und auch wieder abholte, war dann doch etwas zu pompös ausgefallen. Auch über die Dinnerparty kamen im Laufe des Jahres delikate Details ans Licht. So hatten Army-Unterstützer die Party bezahlt und weibliche Kadetten waren auch mit von der Partie, um den jungen Rekruten erste Eindrücke über das militärische Leben zu vermitteln. Als sich dann auch noch rein zufällig ein paar Cheerleader dem Tross anschlossen und angeblich Prämien für jeden verpflichteten neuen Rekruten in bar bezahlt wurden, wurde es immer schwieriger diese Affäre zu vertuschen.

Nachdem die Zeitung „The Gazette of Colorado Springs“ über diese außergewöhnliche Rekrutierungsmaßnahme berichtete und die älteste US-Militärakademie die Vorfälle bestätigte, beziehungsweise die NCAA vor der Aufnahme von Ermittlungen über die überzogene Werbeaktion, die vom Gedanken und der Ausführung her, nicht den Regularien entsprach, gerade noch rechtzeitig unterrichtete, hat das „Disziplinierungsgericht des Kommandanten“ 20 Kadetten, zwei Trainer und zwei Offiziere aufgrund der Förderung des Alkoholkonsums bei Minderjährigen gerügt. Weitere Strafen wurden nicht verhängt, so dass alle beteiligten heutigen Spieler, darunter auch der Stamm-Quarterback Santiago Angel, am 1. November im Spiel gegen Air Force spielberechtigt bleiben. Von der NCAA folgte ebenfalls nur eine Ermahnung, da nur eine geringfügige Übertretung der NCAA Recruitingregeln festgestellt wurde. Sollten in der Zukunft aber noch weitere Verletzungen an das Tageslicht kommen, würde die NCAA und die Militärakademie Suspendierungen verhängen müssen.

Schlüter - 26.10.2014

Army Head Coach Jeff Monken musste seine Trainer rügen. (© Getty Images)