Überraschung - nach 53 Jahren

Die Partie gegen die Nebraska Cornhuskes war die dritte Partie in Folge, die Minnesotas Head Coach Jerry Kill aufgrund seiner Epilepsie nicht an der Seitenlinie stehen konnte. In der vergangenen Woche überraschte er sein Team in der Halbzeit gegen die Northwestern Wildcats mit einem motivierenden Kurzbesuch und konnte sich am Ende noch über den Sieg freuen.

In dieser Woche war er sowohl vor dem Spiel, als auch in der Halbzeit beim Team - was augenscheinlich doppelt motivierend wirkte. Denn die Gophers übernahmen kurz vor der Pause die Führung, bauten diese aus und verwalteten sie letztlich souverän zu einem 34:23-Sieg. Das ist nicht nur bemerkenswert, weil sich die Cornhuskers vor dem Duell noch auf Rang 24 im Ranking der Top-College-Teams befanden. Die Führung drei Minuten vor Ende des zweiten Viertels war für Minnesota die erste gegen die Conhuskers seit 1969.

Der letzte Sieg für die Gophers lag sogar noch länger zurück: 1960 konnte der letzte Sieg gegen Nebraska gefeiert werden. Vor allem Quarterback Philip Nelson bewies beim Upset Nervenstärke. Mit 15 Passversuchen war der Luftangriff der Gophers eher selten in Aktion und auch die sieben angekommenen Pässe sind nicht überdurchschnittlich - doch jeder einzelne brachte ordentlichen Raumgewinn. So übertrumfte Nelson seinen Gegenüber Taylor Martinez mit 152 zu 139 Yards, obwohl Martinez 16 von 30 Pässen bei seinen Wide Receivern platzieren konnte.

Wollen Martinez und Co. noch eine Chance auf das Big-Ten-Championship-Game haben, müssen ab jetzt alle Spiele gewonnen werden. Und selbst dann ist diese Möglichkeit nach momentanem Stand eher theoretischer Natur. Nelson, Kill und die restlichen Gopher können mit der jungen Mannschaft einen wichtigen Sieg feiern, der für die zukünftige Entwicklung sicherlich Rückenwind geben wird. Vielleicht kann dann auch Minnesota in den nächsten Jahren von einem Titel träumen. Das Selbstvertrauen stimmt jedenfalls jetzt schon, wenn Nelson sagt, man fühle sich, als könne man es mit jedem Gegner aufnehmen. Wenn die Motivation stimmt, scheint man ihn da beim Wort nehmen zu müssen.

Garn - 27.10.2013