Bissige Tigers, ratlose Gators

Missouri, hier QB Maty Mauk, ist nach dem Sieg gegen Florida vorerst die Nummer eins in der East Division der SEC.Im Spiel von Missouri gegen Florida standen sich in Gestalt der Gastgeber die größte positive Überraschung und mit den Gators die größte Enttäuschung in der SEC im bisherigen Saisonverlauf gegenüber, und der klare 36:17-Erfolg der Tigers untermauerte den gegenwärtigen Status der beiden Teams. Bei Missouri war man natürlich happy über den zweiten Sieg in Folge gegen eines der vermeintlichen Top-Teams der SEC, blieb aber eher zurückhaltend. Das ist verständlich, schließlich wissen die Tigers, deren Einstand in der SEC im letzten Jahr durch eine Fülle von Verletzungen ruiniert worden war, nur zu gut, wie schnell man in der stärksten Conference aus zu kühnen Träumen gerissen werden kann. „Sie (die Spieler) müssen die Disziplin und mentale Stärke haben, um mit der ganzen Aufmerksamkeit, die ihnen jetzt zuteil wird, umzugehen. In dem Punkt baue ich auf die Seniors im Kader und die Captains“, sagte Head Coach Gary Pinkel dazu. Und auch QB Maty Mauk, der als Ersatz des im letzten Spiel gegen Georgia verletzten James Franklin eine starke Leistung bot, schaute lieber auf das, was noch nicht optimal lief. „Es ist eine Etappe auf den Weg dorthin, wo wir hin wollen. Jetzt müssen wir noch daran gehen, aus den Dreiern Sechser zu machen, und dann sind wir auf dem richtigen Weg“, so Mauk mit Blick auf die vier Situationen, in denen man kurz vor der Endzone des Gegners gestanden, dann aber nur Field Goals erzielt hatte. Ansonsten gab es wenig zu bemängeln. Der Angriff holte letztlich mehr als dreimal so viele Yards wie der der Gäste, das Laufspiel war mit 5,5 Yards pro Lauf richtig stark, und die Abwehr verbuchte sechs Quarterback Sacks und verursachte drei Ballverluste der Gators (zwei davon führten zu zehn Punkten).

Bei den Gators wirkte man nach dem Spiel eher ratlos als schockiert über die Höhe der Niederlage. „Ich bin ziemlich enttäuscht darüber, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht größere Fortschritte in der Offensive gemacht haben. In der Defensive haben wir zu viele Big Plays abgegeben. Insgesamt, als Mannschaft, sind uns heute nicht genügend positive Dinge gelungen. Und das fällt auf mich zurück“, sagte Head Coach Will Muschamp unter anderem. Mal abgesehen davon, dass man sich fragen kann, was Coaches mit solchen verbalen Anflügen von Selbskritik konkret meinen und ob solche Aussagen nicht eher eingeübte Floskeln sind, mit denen sie sich nur schützend vor ihre Spieler stellen wollen, gab es für die Niederlage in Columbia zum Teil Gründe, für die man den Head Coach nicht verantwortlich machen muss. In der Woche vor dem Spiel hatte Florida den verletzungsbedingten Ausfall zweier weiterer Stammspieler aus der Defensive Line vermeldet, und dass bereits im ersten Spielzug der Partie S Cody Riggs wegen Targeting (Angriff auf einen Gegenspieler mit dem Helm voran) vom Platz flog, machte die Aufgabe für die Abwehr auch nicht leichter.

Kritische Fragen hätte man Muschamp allerdings wegen so mancher Entscheidung der Coaches in der Offensive stellen können. Vor allem die Phase nach dem Anschluss-Touchdown zum 17:23 verwunderte. Trotz ihrer Überlegenheit hatten die Gastgeber im dritten Viertel nur mit 23:10 geführt, und in den Schlussminuten des dritten Viertels schien Floridas Angriff einen Weg gefunden zu haben, wie man sich gegen Missouris Abwehr doch durchsetzen konnte. Nach einem Punt in Ballbersitz gekommen, überbrückte Florida nur mit Läufen, sechs an der Zahl, 70 Yards und erzielte mit einem 20-Yard-Lauf von RB Kelvin Taylor den Touchdown zum 17:23. Warum man daran beim nächsten Ballbesitz nicht anknüpfte, erstaunte, auch wenn Florida noch zweimal punkten musste, weil Missouri im Gegenzug ein Field Goal zum 26:17 erzielt hatte. Florida spielte im Anschluss daran jedenfalls drei erfolglose Pässe. Missouris nächster Angriff (11 Spielzüge, 54 Yards) brachte ein weiteres Field Goal, und danach verzichtete Florida dann gänzlich auf das Einzige, was im Angriff überhaupt mal funktioniert hatte. Die Gators kamen danach noch dreimal in Ballbesitz, aber das Ergebnis war katastrophal: 15 Spielzüge, 17 Yards und ein Fumble von QB Tyler Murphy kurz vor der eigenen Endzone beim Quarterback Sack, in dessen Folge Missouri im nächsten Spielzug den Touchdown zum 36:17 erzielte.

Hoch - 22.10.2013

Missouri, hier QB Maty Mauk, ist nach dem Sieg gegen Florida vorerst die Nummer eins in der East Division der SEC.

Missouri, hier QB Maty Mauk, ist nach dem Sieg gegen Florida vorerst die Nummer eins in der East Division der SEC. (© Getty Images)

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