Beavers als Favoriten-Killer

Unter den Teams, die sich in den ersten Wochen der Saison 2012 deutlich besser präsentierten als das vor der Saison erwartet worden war, sticht eines heraus: Oregon State, das in der letzten Saison nur drei Spiele gewonnen hatte und für diese Spielzeit von den meisten Fachleuten auf Platz fünf oder sechs der North Division der Pac-12 Conference getippt worden war. Zwei Spiele, zwei Siege, beide gegen Top-25-Teams - eine solche Zwischenbilanz haben nicht einmal die Teams an der Spitze der Top-25-Ranglisten zu bieten. Dem Auftaktsieg am 8. September gegen Wisconin, zum Zeitpunkt 13. der AP Top 25, ließen die Beavers am Samstag ein 27:20 beim 19. der AP-Rangliste, UCLA, folgen. „Das ist großartig. Deshalb ist der Herbst für den Football in Wirklichkeit der Frühling. Wir fangen von vorn an und bereiten uns unser Feld selbst. Man wird sehen, wie wir uns weiter schlagen, aber wir haben schon mal einen guten Start hingelegt“, sagte Head Coach Mike Riley zum starken Saisonauftakt seines Teams.

Beim Gegner war die Stimmungslage natürlich anz anders. „Das war ganz offensichtlich eine bittere Niederlage, aber wir ziehen den Hut vor Oregon State. Das ist eine in der Defensive gute Mannschaft, ein gut gecoacht Mannschaft, und sie haben uns geschlagen. Wir müssen viele Lektionen daraus lernen. Man wird sehen müssen, wie wir mit Rückschlägen umgehen. Wir wurden ein Stück weit zurückgeworfen, deshalb wird es für unsere Jungs eine großartige Lektion sein, darauf zu reagieren“, sagte Head Coach Jim Mora zur Niederlage seines Teams.

Der Schlüssel zum Erfolg war für Oregon State, wie schon beim Sieg gegen Wisconsin, dass die Abwehr in der Lage war, das sonst starke Laufspiel des Gegners zu unterbinden und dessen Angriff damit insgesamt zu schwächen. UCLAs RB Jonathan Franklin, der in den ersten drei Spielen gegen Rice, Nebraska und Houston im Schnitt 180 Yards erlaufen hatte, kam gegen die Beavers am Ende gerade mal auf 45 Yards. Vor allem in der ersten Halbzeit (acht Läufe für 17 Yards) wurde er völlig ausgeschaltet, und in der zweiten Halbzeit musste UCLA wegen des klaren Rückstandes ohnehin verstärkt auf Pässe setzen. „Das ist eine großartige Laufabwehr. Sie sind an der Linie groß und kräftig. Manche Leute nennen es eine Sieben-Mann-Front, aber mit den vorgezogenen Safeties ist es eher eine Neun-Mann-Front“, erklärte Mora, warum es UCLA nicht gelang, sich mit Läufen durchzusetzen. UCLA kam zwar letztlich noch auf 444 Yards, aber 320 davon holte man erst nach dem 3:17-Rückstand, von dem sich das Team nie mehr erholte.

Hilfreich war natürlich auch, dass man UCLAs Abwehr zweimal mit Big Plays überrumpeln konnte. Im ersten Spielzug nach UCLAs 3:3 brachte ein 75-Yard-Pass-Spielzug über die Mitte das 10:3 für die Beavers nach knapp vier Minuten im zweiten Viertel, und im vierten Spielzug von Oregons States übernächstem Angriff folgte ein 42-Yard-Pass zum 17:3. Zwei Fehler der Beavers im dritten Viertel boten UCLA die Chance, das Spiel zu drehen. Im siebten Spielzug von Oregons States zweitem Ballbesitz nach der Pause verlor QB Sean Mannion bei einem Quarterback Sack an der eigenen 43-Yard-Linie den Ball, und im ersten Spielzug von Oregon States nächstem Ballbesitz wurde ein Pass von Mannion an der 48-Yard-Linie der Beavers abgefangen. UCLA nutzte beide Möglichkeiten nicht, musste nach vier beziehungsweise fünf Spielzügen punten. Im Anschluss an den zweiten Punt zog Oregon State mit einem sehenswerten Angriff (11 Spielzüge, 88 Yards, knapp fünf Minuten Ballbesitz) auf 24:10 davon (2-Yard-Touchdown-Lauf von RB Storm Woods).

Hoch - 23.09.2012

Oregon State überraschte mit dem 27:20-Sieg bei UCLA im zweiten Spiel bereits das zweite Top-25-Team. (© Getty Images)