Flag WM: Warum kein Viertelfinale?

Die Katastrophenmeldungen von und über die IFAF reißen nicht ab. Nachdem die WM der Frauen vorläufig abgesagt wurde, der IFAF PR- Manager Michael Preston die IFAF verlässt, hat es nun auch die Organisation der Flag WM erwischt. Dadurch, das Kuwait nachnominiert wurde, hat Schweden die Gruppe gewechselt und spielt nun bei den Herren in der Gruppe A. Die kleine Änderung mag noch verständlich erscheinen, aber die Nachricht, dass keine Viertelfinalspiele mehr veranstaltet werden, hat bei mehreren Teilnehmerverbänden bereits für Verdruss gesorgt. Trotz oder gerade deshalb, weil eine Rekordanzahl von Teams nach Göteborg anreißt, wird es keine Viertelfinalspiele geben. Dieses gilt sowohl für die Damenmannschaften, als auch die Herrenteams und bedeutet wiederum, dass nur die beiden besten Teams pro Gruppe direkt um Medaillen in den Halbfinalpaarungen spielen, obwohl sich die Gesamtkosten der Teilnahme für jede Nation signifikant erhöht haben, wenn man vergangene EM und WM Turniere betrachtet.

So etwas hat es bisher noch nicht gegeben. Anfragen einiger Teilnehmerländer, warum dieser neue Modus kurzfristig erdacht wurde, führte bisher zu keiner Klärung. Das örtliche Organisationskomitee verweist auf die IFAF, die sich wiederum in Schweigen hüllt. Das Nichtausspielen des Viertelfinales, in American Football Turnieren eigentlich eine Normalität, wirft natürlich eine Reihe von Fragen auf. Fehlen eventuell Schiedsrichter im WM-Turnier? Bereits vor Wochen wurden von der lokalen Organisationsgruppe bei diversen Teilnehmernationen nachgefragt, ob zusätzliche Schiedsrichter „mitgebracht“ werden könnten. Oder liegen bereits vor dem ersten Anpfiff interne Kalkulationen vor, die auf ein Defizit in der Gesamtabrechnung hinweisen, und daher die Organisationen gezwungen hat, das Turnier merklich zu straffen? Bereits der „Fahrplan“ der Junioren WM in Texas war sichtbar „übersichtlich“ gehalten, obwohl „königliche“ Startgebühren verlangt wurden.

Schlüter - 11.08.2012