Scorpions Sisters stehen im Finale

66:0, so lautete das Endergebnis im ersten Halbfinale der zweiten Damen-Bundesliga zwischen den Stuttgart Scorpions Sisters und den Lady Lions aus Braunschweig. Somit stehen die Sisters im Endspiel um den Titel, welcher zum Aufstieg in die erste Bundesliga berechtigt. Bisher stehen zwar weder der Finalgegner, noch der Austragungsort fest, doch ist davon auszugehen, dass die Sisters am Wochenende 04./ 05. August auf die Black Widows aus Wolfenbüttel treffen.
 
Während die Sisters noch ohne große Gegenwehr der Kontrahenten durch die Saison marschiert sind, war doch zu erwarten, dass sich dies gegen die Lady Lions aus Braunschweig ändern würde. Dementsprechend war auch im Vorfeld des Spiels eine gewisse Anspannung bei allen Beteiligten spürbar. Nachdem das Spiel aber erst einmal begonnen hatte dauerte es nicht lange bis fest stand, dass auch das Team aus Braunschweig den Stuttgarterinnen nicht gewachsen war. 
 
Ein Kickoff Return von Barbara Morell zum Touchdown – unmittelbar beim Eröffnungs-Kick -, ein Lauf-Touchdown von Bernadette Plötzner und ein weiterer von Manuela Scott, sorgten dafür, dass es bereits nach dem ersten Quarter 18:0 für die Sisters stand. Zwar konnten die Lady Lions das eine oder andere Mal Raumgewinn erzielen – überwiegend durch Lauf-Spielzüge – doch war hier bereits klar, dass sie den Südmeister aus Stuttgart kaum in Bedrängnis bringen würden.
 
Im zweiten Quarter ging es weiter wie im ersten: Die Stuttgarter Defense dominierte die Offense der Gäste nach Belieben, während die Offense das Ergebnis in die Höhe schraubte. Für den Halbzeitstand von 40:0 sorgten Manuela Scott (10 yd-Run), Stefanie Stöhr (nach einem 15 yd-Pass von Aniella Marx),  Aniella Marx (1 yd-Run) und Sabine Wagner (zwei 2-Point-Conversions).
 
Und je länger das Spiel andauerte, desto bewusster wurde den Sisters, dass auch an diesem Tag nichts anbrennen würde, so dass sie von Minute zu Minute sicherer agierten. Am meisten profitieren konnte hiervon das Passspiel. Zwar setzten die Coaches zu anfangs noch überwiegend auf das Laufspiel, doch wenn einmal ein Pass angesagt wurde, stimmte die Abstimmung zwischen Quarterback und Receivern noch nicht – mit zunehmendem Spielverlauf sollte sich das aber ändern, und man merkte der Stuttgarter Offense deutlich an, dass sie sich ohne den Druck, der zu Beginn auf ihren Schultern lastete, deutlich leichter taten.
 
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist dann relativ schnell erzählt, die weiteren Punkte erzielten: Lucie Schremmer (nach einem 20 yd-Pass von A. Marx), Manuela Scott (Punt-Return-Touchdown), B. Plötzner (5 yd-Run), B. Morell (nach einem kurzen Pass von A. Marx)  und S. Wagner (2-Point-Conversion). Und um auch die Defense nicht zu vergessen, Turnover konnten erzielen: Julia Kadauke, per Fumble-Recovery, Nici Bader, ebenfalls nach einem Fumble, und Lisa Sharif, per Interception. 
 
Mit zunehmender Spieldauer sehnten die Gastgerberinnen dann immer mehr den Schlusspfiff herbei, und nachdem dieser endlich ertönte, gab es für die Damen kein Halten mehr - die Sektkorken knallten, die Coaches Florian Brandmayer und Dominik Lammel wurden mit der obligatorischen Gatorade-Dusche bedacht, Captain Claudia Hilker nahm den Pokal für den Titel des Süddeutschen Meisters der zweiten Bundesliga entgegen, und das gesamte Team ließ sich von den rund 100 Zuschauern gebührend feiern.
 
Entsprechend stolz zeigte sich Brandmayer nach dem Spiel: „Unsere harte Arbeit der letzten Jahre trägt nun endlich Früchte und ich möchte mich bei allen bedanken – ganz gleich ob Spielerinnen, Betreuer oder Helfer – die ihren Teil zu diesem großartigen Erfolg beigetragen haben.“

Peter Lorenz - 17.07.2012

(© Stuttgart Scorpions Philip Herold)

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